BOXmover.eu

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BOXmover.eu bezeichnet eine Technologie, mit der standardisierte ISO-Container und Wechselbehälter umgeschlagen werden können. Der Begriff „BOX“ wird als Synonym für Container verwendet, der Begriff „move“ für dessen Bewegung und Umschlag. Vor allem der Kombinierte Ladungsverkehr, der durch die Existenz von Logistikknoten geprägt ist, stellt besonders den Endkundenverbraucher der Transportkette vor Herausforderungen, die sich sowohl auf zeitlicher, als auch finanzieller Ebene manifestieren.[1]

Inhaltsverzeichnis

Kombinierter Ladungsverkehr[Bearbeiten]

Der Terminus Kombinierter Ladungs- bzw. Güterverkehr bezeichnet die Kombination verschiedener Transportmittel, die zum Einsatz kommen, um einen Transportvorgang so zeit- und kostensparend wie möglich zu gestalten. Die Beschreibung des Begriffs „Kombinierter Verkehr“ durch das Umweltbundesamt lautet: „Der Begriff kombinierter Verkehr bezeichnet eine Transportkette, die unterschiedliche Verkehrsträger integriert. Hierbei wird der Hauptteil des Weges per Bahn, See- oder Binnenschiff zurückgelegt und der Weg auf der Straße so kurz wie möglich gehalten.“

Die Herausforderungen für den Kombinierten Ladungs- bzw. Güterverkehr resultieren aus der maßgeblichen Abhängigkeit der einzelnen Transportpartner, die am gesamten Transportvorgang beteiligt sind. Lange Steh- und Wartezeiten zwischen den einzelnen Be-und Entladevorgängen belasten die Umwelt maßgeblich.

Containerumschlagvorgang[Bearbeiten]

 
Darstellung eines Umschlagvorgangs

Zwei Hydraulikarme, die am Sattelfahrzeug, einem LKW-Anhänger, einem Zwei-Dreiachs-Standrard-LKW oder einem Eisenbahnwagen angebracht werden können und eine stirnseitige Lastaufnahme gewährleisten, ermöglichen ein Auf- bzw. Abladen von standardisierten ISO-Containern mit einem Höchstgewicht von bis zu 32 Tonnen. Der Umschlagvorgang wird mittels einer Funkfernsteuerung vom LKW-Fahrer durchgeführt. In diesem Zusammenhang muss berücksichtigt werden, dass der BOXmover nicht in der Lage ist, Container zu stapeln. Eine Heckentladung ist aufgrund der Konstruktion der Hydraulikarme nicht möglich.

Technischer Hintergrund[Bearbeiten]

 
Kräftedreieck

Die zwei als Schenkel eines Dreiecks gelenkig angeordneten hydraulischen Teleskopzylinder sind in der Lage, die Lasten einer voll beladenen Ladeeinheit (Wechselbehälter mit 16 Tonnen und ISO-Container mit 32 Tonnen Gesamtgewicht) zu heben bzw. zu senken oder seitlich zu bewegen. Durch die beiden Teleskopzylinder, die jeweils ein geschlossenes Kraftdreieck bilden, wird das Aufkommen von Biegemomenten verhindert, und es entstehen während eines Umschlagvorgangs ausschließlich Druckkräfte. Dies ermöglicht ein einfaches horizontales Umschlagen und somit ein Abstellen der Ladeeinheiten an jeder beliebigen Stelle und bei jedem Höhenniveau zwischen Boden und LKW.

Einsatzbereiche[Bearbeiten]

Die Verwendungsbereiche der Umschlagvorrichtung zeichnen sich durch ein breites Einsatzspektrum aus: Im Werkverkehr kommt die Technologie beispielsweise bei produzierenden Unternehmen zum Einsatz. Im Bereich des Transports von Schüttgütern kommen häufig Container als Transportmöglichkeit zum Einsatz. Der kombinierte Ladungsverkehr, der sich durch ein häufiges Vorkommen von Schnittstellen zwischen Schiene und Straße auszeichnet, ist auf lückenlose Transportketten angewiesen, um von dessen Vorteilen maßgeblich profitieren zu können. Container werden weiters für Entsorgungstransporte etwa im städtischen Bereich verwendet, sowie auch im Seehafenhinterlandverkehr für Containerterminals.

Diese Transportvorgänge sind durch die Schnittstelle Straße/Schiene geprägt und können nur reibungslos abgewickelt werden, wenn lange Steh- und Wartezeiten, sowie langwieriges Be- und Entladen verhindert werden können.

Referenzen[Bearbeiten]

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie befasst sich im Zuge der Ausschreibung I2BAU mit der Transportoptimierung von Schüttgütern. Der Transport von Baumaterialien, der traditionell mit dem LKW erfolgt, machte im EU-Raum im Jahr 2007 11% des gesamten Gütertransports aus. Die aufgrund der oft komplexen Fahrtrouten resultierenden Wegstrecken sind dementsprechend lang und verursachen durch den hohen CO²-Ausstoß eine enorme Umweltbelastung. Diese Tatsache veranlasste den Baukonzern Strabag, die außeruniversitäre Forschungseinrichtung ATI Mobility und die Hubauer heavy weight logistics GmbH, dem Entwickler des BOXmover.eu zur Bereitstellung eines Transportkonzepts das sich durch eine Effizienzsteigerung im Transportwesen von Baustoffgütern auszeichnet, sowie maßgebliche Nachhaltigkeit in Bezug auf die Umwelt. Um Diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist eine optimierte Transportlogistikkette vonnöten, die z.B. durch die Vermeidung von Leerfahrten im Zuge des Rücktransports und der Entbündelung von Logistikknoten gekennzeichnet ist.

Weblinks[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Unseld, Hans/Kotzab, Herbert: Fast Transshipment Equipment and Novel Methods for Rail Cargo, S. 393-404. In: Kersten, Wolfgang/Blecker, Thorsten/Hläming, Heike (Hg.): Global Logistics management. Sustainability, Quality, Risks. [Operations and Technology Management; 9]
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