August Schaper (Politiker)
August Heinrich Ernst Schaper (geboren 22. September 1867 in Laatzen; gestorben 15. März 1954 ebenda)[1] war ein deutscher Kommunalpolitiker.[2]
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Leben[Bearbeiten]

Schaper leitete ab dem Jahr 1900 bis gegen Ende des Ersten Weltkrieges 1918 als Gemeindevorsteher die Verwaltung der damaligen Gemeinde Laatzen.[3] In diese erste Amtszeit unter seiner Leitungsfunktions fielen
- die Modernisierung der Infrastruktur wie beispielsweise die Anfang des 20. Jahrhunderts begonnene Straßenbeleuchtung zunächst noch mit Gas und durch Lieferverträge mit der britischen Imperial Continental Gas Association;[4]
- die Förderung der Wirtschaft etwa durch die Ansiedlung des Konsumvereins Hannover, der sich mit seinen bald 35000 Mitgliedern zum bedeutendsten Wirtschafts- und Finanzfaktor Laatzens entwickelte.[4]
Während des Ersten Weltkrieges zählte die Organisation der Kriegswirtschaft zu den wichtigsten Aufgaben Schapers.[3] Dazu zählte unter anderem
- die Unterbringung der ab August 1914 in Laatzen für die Dauer des Krieges zwangsweise festgesetzten, insgesamt 56 ausländischen (Zwangs-)Arbeiter, davon
- 40 aus Russisch-Polen;
- 11 aus Österreich-Galizien;
- 2 aus der Schweiz und
- 3 aus England.[4]
- Hinzu kam ab dem 8. September 1914 die Unterbringung von 150 zwangsweise aus Metz in Elsass-Lothringen ausgewiesenen, politisch „unbequemen Elementen“ in Laatzen. Zu diesen Personen zählte der aus Metz stammende Maler Albert Schwenke, der - möglicherweise bei einem Fluchtversuch - aus einem Fenster des Hauses Hildesheimer Straße 86 gestürzt war und am 17. September 1914 tot aufgefunden wurde. Er wurde in einem Armengrab auf dem Friedhof Am Brocksberg beigesetzt.[4]
Auch nach seiner Amtszeit als Leiter der Gemeinde engagierte sich Schaper weiterhin in der während der Weimarer Republik nun demokratisch ausgerichteten Gemeindeverwaltung; insgesamt wirkte er 3 Jahrzehnte in Ausschüssen der Bürgerverwaltung.[4]
1930 wurde er durch die Gemeinde Laatzen mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet;[3] die erste derartige einem Laatzener Bürger verliehene Ehrung.[2][5]
Schaper starb 1954 im Alter von 86 Jahren[6] in seinem Haus in der Hildesheimer Straße 47[1] und wurde auf der Familiengrabstätte auf dem Friedhof Am Brocksberg beigesetzt.[6] Den bis dahin einzigen Ehrenbürger der Stadt und sein langjähriges Engagement für das Gemeinwohl würdigten der Laatzener Bürgermeister und der Gemeindedirektor schon am Todestag des Verstorbenen in einem dann im Laatzener Amtsblatt veröffentlichten Nachruf.[7]
August-Schaper-Straße[Bearbeiten]
2022 kündigte die Stadt Laatzen an, das Straßenschild für die nach dem langjährigen Politiker und Ehrenbürger benannte August-Schaper-Straße mit einer zusätzlichen Legendentafel für eine Kurzvita des so Geehrten zu versehen.[8]
Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 Sterbeurkunde Schapers, zur Förderung des Freien Wissens zur Verfügung gestellt am 26. September 2025 von Manuel Schwanse vom Stadtarchiv Laatzen
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 Astrid Köhler: Freie Grabwahl / „Höchste Auszeichnung“: Stadt Laatzen gewährt Ehrenbürgern auch Rechte über den Tod hinaus, illustrierter Artikel hinter Bezahlschranke auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) vom 14. Januar 2025, zuletzt abgerufen am 23. Februar 2025
- ↑ Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 Katrin Förster: August Schaper (verstorben am 15.03.1954), Kurzinfo auf der Seite laatzen.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 26. Februar 2025
- ↑ Hochspringen nach: 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Klaus Ohle: Von Lathusen zu Laatzen. Beiträge zur Stadtgeschichte, Laatzen: Stadt Laatzen, [1998], passim
- Hochspringen ↑ „Als erster Ehrenbürger Laatzens gilt August Schaper, der von 1900 bis 1918 Gemeindevorsteher war und 1930 die Würde verliehen bekam.“
- ↑ Hochspringen nach: 6,0 6,1 Grafsteen / Friedhof Am Brocksberg, Laatzen-Alt Laatzen (Region Hannover) auf der Seite des Vereins für Computergenealogie
- Hochspringen ↑ Hans Winkler (Hrsg.): Unsere Gemeinde. Gemeinsames amtliches Mitteilungsblatt der Gemeinden Laatzen - Grasdorf - Rethen, 2. Jahrgang (1954), Heft 4 vom 26. März 1954
- Hochspringen ↑ Astrid Köhler: Verkehr / 88 Straßenschilder in Laatzen erhalten Ergänzungstext, mit einem Foto von der August-Schaper-Straße illustrierter Artikel hinter Bezahlschranke auf der Seite der HAZ vom 27. April 2022, zuletzt abgerufen am 26. Februar 2025
Personendaten | |
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NAME | Schaper, August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kommunalpolitiker, Ehrenbürger der Stadt Laatzen |
GEBURTSDATUM | 22. September 1867 |
STERBEDATUM | 15. März 1954 |