Aufbau Haus

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Das Aufbau Haus ist ein Kultur- und Kreativhaus das im Jahr 2011 am Berliner Moritzplatz entstanden ist.

Aufbau Haus am Moritzplatz

Standort[Bearbeiten]

Das Aufbau Haus steht in Kreuzberg am Moritzplatz Oranienstraße Ecke Prinzenstraße. Es grenzt an das Quartier „Südliche Friedrichstadt“ mit der Berlinischen Galerie, dem Martin-Gropius-Bau und dem Jüdischen Museum bis hin zum Zeitungsviertel (Springer-Hochhaus, taz-Haus und diverse Hauptstadtbüros von Stern, Süddeutsche Zeitung, FAZ und andere). An der lange nicht besetzten Schnittstelle zwischen Mitte und dem Kreuzberger Kiez trägt das Aufbau Haus am Moritzplatz dazu bei, den historischen Ort wiederzubeleben. Das neue Kunst, Kultur- und Kreativhaus ist zentral an die öffentlichen Verkehrsmittel (U8 und Bushaltestelle M29) angebunden.

Geschichte[Bearbeiten]

Der Moritzplatz war Mitte des 19. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Inbegriff von Urbanität. Große Warenhäuser wie Pietzker, Knaben- und Mädchenbekleidung, und besonders Wertheim hatten hier ihren Stammsitz. Das Angebot von luxuriösen Waren war nicht zu überbieten. Wo heute die Prinzessinnengärten sind, beherrschte der Warenhauskoloss Wertheim, den der Architekt EugenSchmohl 1913 fertigstellte, mit 27 breiten Fensterachsen den Platz. Direkt gegenüber (heute Aufbau Haus) hatte eine der größten Gast- und Vergnügungsstätten am Platz eröffnet: Die „Bierquelle Aschinger AG“ mit Konzerthalle und dem angrenzenden Buggenhagener Theater, das in der Fläche dem Bestandsbau des Aufbau Hauses entsprach. Es gab eine Vielzahl von weiteren Tanz- und Vergnügungsetablissements, die mehrfach am Platz ihren Standort hatten mit teilweise über 1000 Sitzplätzen (Konzertcafé Moritzplatz). In den 1970er-Jahren errichtete Ertex mit zeittypischen Waschbeton-Fertigteilen eine Fabrikhalle. Ende der 1980er-Jahre zog die Berliner Pianofabrik C. Bechstein ein, bevor die Produktion nach Seifhennersdorf verlagert wurde. Nachdem verschiedene Mieter, wie zum Beispiel Visolux, die Immobilie nutzten, wurde 2009 das Grundstück mit dem ehemaligen Fabrikgebäude von der Moritzplatz 1 Entwicklungsgesellschaft mbH gekauft.

Bauzeit[Bearbeiten]

Die Bauzeit des Aufbau Hauses betrug rund zwei Jahre. Harte Winter haben teilweise die Fertigstellung verzögert. Anfang Juni 2011 wurde das Aufbau Haus in Betrieb genommen. Es hat eine Nutzfläche von 17.500 Quadratmetern auf denen circa 50 eigenständige, größere und kleinere Einzelunternehmungen angesiedelt sind.

Gestaltung[Bearbeiten]

Das Aufbau Haus ist ein Zentrum für Kunst- und Kulturschaffende und professionelle Kreative. Es handelt sich dabei um einen Um- und Neubau auf dem Grundstück der ehemaligen Textilfabrik Ertex in der Prinzenstraße 85 in Berlin-Kreuzberg. Das Bestandsgebäude ist um zahlreiche Verkaufsstätten mit eingegliederten Funktionen, wie Verlagen, Buchhandel, Theater, Club und Kita umgebaut und erweitert worden. Dieses Projekt bildet den ersten Bauabschnitt für die Bebauung der Westseite des Moritzplatzes und der Prinzenstraße. Der zweite Bauabschnitt soll in den kommenden zwei bis drei Jahren den Blockrand zur Oranienstraße (ehemaliges Elsner Druck- und Verlagshaus) schließen. Der Entwurf der Berliner Architekten Clarke und Kuhn basiert auf der Idee, mit einer kleinen Neubaumaßnahme das ehemalige Fabrikgebäude zu vereinnahmen und zu einem unverwechselbaren und Identität stiftenden Ort zu entwickeln; durch die Blockrandbebauung erfolgt eine Verbesserung des Stadtraums am Moritzplatz. Ein wesentliches Merkmal des geplanten Gebäudes ist die Fuge “Stadtterrasse” zwischen dem Neubau an der Prinzenstraße und dem Bestandsgabäude. Sie ist ein halb-öffentlicher Außenraum im Haus und vervielfältigt die Präsentations- und Zugangsmöglichkeiten der Besucher und Nutzer. Die großflächigen verglasten Büro-, Ausstellungs- und Ladenräume “Regalboxen” mit kleinen Terrassen auf der Seite der Prinzenstraße öffnen das Haus nach außen und spiegeln die Stadt nach innen ins Gebäude.

Nutzung[Bearbeiten]

Das Aufbau Haus verbindet Kunst und Kultur mit der Kreativindustrie. Es ist ein Ort, in dem professionelle Künstler aller Gattungen interdisziplinär zusammenwirken,[1] ergänzt um soziale Einrichtungen wie eine Kita. In den oberen beiden Etagen ist die Verlagsgruppe um den Aufbau Verlag eingezogen, die auch das TAK, Theater Aufbau Kreuzberg, betreibt. Die neugegründete Galerie Kai Dikhas ist die einzige ständige Ausstellungsstätte weltweit, die ausschließlich internationale zeitgenössische Kunst der Sinti und Roma vertritt[2]. Den Kern für die Kreativwirtschaft stellt der Materialienhändler, Modulor, der auf vier Etagen mit zahlreichen Partnern, Planet Modulor e.V., aus dem Verarbeitungs- und Dienstleistungsbereich tätig ist.

Namensgebung[Bearbeiten]

Der Namensgeber ist der Aufbau Verlag.

Presseartikel und Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Aufbau-Haus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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52.503413.410084Koordinaten: 52° 30′ 12,2″ N, 13° 24′ 36,3″ O (Karte)