Association Galiendo

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Bei der Association Galiendo-Comportementaliste (Asso Galiendo) handelt es sich um einen 2009 gegründeten französischen Tierschutzverein, der sich auf der Insel La Réunion um Straßenhunde kümmert. Neben dem Projekt „Ein Reservat für Straßenhunde“ engagiert sich die Asso Galiendo um moderne Verhaltensberatung für Hundehalter und Hund. Eine Sensibilitation der Bevölkerung gegenüber einem respektvollen Umgang mit Tieren wird zum Beispiel durch Schulpräsentationen „Den Hund besser verstehen“ angestrebt.

Motivation und Entstehungsgeschichte[Bearbeiten]

Die Zahlen der Straßenhunde auf der Insel La Réunion können nur geschätzt werden. Die Zahlen reichen von 3000 Straßenhunden in der Region West bis zu 150.000 auf der gesamten Insel. Sterilisationen der Tiere werden nur einmal im Jahr bei weiblichen Hunden vorgenommen. Die Region West TCO (Territoire de la Cote Ouest) gibt einen kleinen Fonds fei, aus dem Sterilisationen durch eingeschriebene Tierärzte finanziert werden. Ist dieser Fonds erschöpft, werden keine weiteren kostenlosen Sterilisierungen mehr durchgeführt. Auf den Straßen der Insel sterben durch Unfälle jährlich ca.12.000 Hunde. Viele weitere verhungern oder sterben an unbehandelten Krankheiten. In den sog. Fourrières animales werden eingefangene Hunde, nicht vermittelbare Straßenhunde nach 4 Tagen eingeschläfert. Um die Population der Straßenhunde tierschutzverträglich zu verringern und die Gesamtsituation nachhaltig zu verbessern, wurde Asso Galiendo gegründet.

Bereits angelaufene ständige Projekte[Bearbeiten]

Asso Galiendo kümmert sich vor Ort um die Straßenhunde. Die Arbeit ist durch Spenden finanziert und wird von ehrenamtlichen Helfern geleistet. Straßenhunde werden eingefangen, medizinisch versorgt, geimpft, gechipt, kastriert oder sterilisert und schließlich vermittelt, häufig nach das französische Festland.

Projekt „Ein Reservat für Straßenhunde“[Bearbeiten]

Hintergrund und Kurzbeschreibung[Bearbeiten]

Bei diesem Projekt geht es um die absichtliche Auswilderung der Straßenhunde auf der Insel La Réunion. Die Tiere sollen eingesammelt, gechipt, geimpft, entwurmt und sterilisiert werden, die Hunde nach einer Anästesie in ihrem Zielgebiet aufwachen um dort ihren neuen Gruppenanschluss zu finden. Sie erhalten eine medizinische Grundversorgung und sollen schließlich nach dem Vorbild des durch Günther Bloch durchgeführten Projektes der „Pizzahunde“[1] in wolfsähnlichen natürlichen Rudelverbänden frei auf einem für sie ausgewiesenen Gebiet leben.

Unterstützung und wissenschaftlicher Anspruch[Bearbeiten]

In einem Gutachten [2] spricht sich Privatdozent Udo Gansloßer, Lehrbeauftragter am Zoologischen Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, für die Realisierbarkeit des Projektes aus und unterstreicht das wissenschaftliche Interesse an dessen Umsetzung. Die Tiere könnten verhaltensgerecht leben. Aktive Populationskontrolle wäre durch Sterilisationen gewährleistet. Die Einzigartigkeit des Projektes könnte weltweit Wissenschaftler, Sponsoren und Interessenten anziehen und Grundlage für Studien über eine verhaltensgerechte Verwilderung domestizierter Tiere sein.

Fortschritte und Erfolge[Bearbeiten]

Die Genehmigung für die Durchführung des Projekts und die Erlaubnis für die Nutzung des Habitats sind Voraussetzungen für den Erfolg des Projektes. Sie stehen bislang noch aus.

Kritik[Bearbeiten]

Die Realisierbarkeit des Projektes wird z.T. skeptisch beurteilt. Auch werden durch Hunde verursachte Schäden an der Natur und dem biologischen Gleichgewicht in dem Reservat befürchtet. Solche sind zwar nicht gänzlich auszuschließen, aber aufgrund der auf La Réunion herrschenden Gegebenheiten und Rahmenbedingungen des Projektes unwahrscheinlich.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Günther Bloch, Die Pizza-Hunde. Kosmos Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 9783440109861
  2. Hochspringen [1], veröffentlich auf der Webseite der Asso Galiendo
  3. Hochspringen u.a., Projekt: „Ein Reservat für Straßenhunde“, S. 15 f.; Wissenschaftliche Zusammenfassung von PD Gansloßer über die Schäden, die Hunde in der Natur anrichten können:[2]

Weblinks[Bearbeiten]

PD Dr. Udo Gansloßer: http://comportementaliste.galiendo.fr/projet/de/index2.html

Literatur[Bearbeiten]

Günther Bloch, Die Pizza-Hunde. Kosmos Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 9783440109861

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