Arabische Gipfelkonferenz

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Die Arabische Gipfelkonferenz setzt sich aus den obersten Repräsentanten der Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga zusammen. Diese findet auf Ebene der Staatsoberhäupter (nicht auf der Ebene der Regierungschefs) statt. Die erste Gipfelkonferenz fand erst knapp 20 Jahre nach der Gründung der Liga 1964 in Kairo statt, eine wirkliche Institutionalisierung dieses Gipfels fand bis 2000 nicht statt.

Gipfeltreffen[Bearbeiten]

  1. Vereinigte Arabische RepublikVereinigte Arabische Republik Kairo: 13.–17. Januar 1964
  2. Vereinigte Arabische RepublikVereinigte Arabische Republik Alexandria: 5.–11. September 1964
  3. MarokkoMarokko Casablanca: 13.–17. September 1965
  4. Sudan 1956Sudan Khartum: 29. August - 1. September 1967
  5. MarokkoMarokko Rabat: 21.–23. Dezember 1969
  6. Vereinigte Arabische RepublikVereinigte Arabische Republik Kairo (1. Nottreffen): 21.–27. September 1970
  7. AlgerienAlgerien Algier: 26.–28. November 1973
  8. MarokkoMarokko Rabat: 29. Oktober 1974
  9. Saudi-ArabienSaudi-Arabien Riad (2. Nottreffen): 17.–28. Oktober 1976
  10. Agypten 1972Ägypten Kairo: 25.–26. Oktober 1976
  11. Irak 1963Irak Bagdad: 2.–5. November 1978
  12. TunesienTunesien Tunis: 20.–22. November 1979
  13. JordanienJordanien Amman: 21.–22. November 1980
  14. MarokkoMarokko Fès: 6.–9. September 1982
  15. MarokkoMarokko Casablanca (3. Nottreffen): 7.–9. September 1985
  16. JordanienJordanien Amman (4. Nottreffen): 8.–12. November 1987
  17. AlgerienAlgerien Algier (5. Nottreffen): 7.–9. Juni 1988
  18. MarokkoMarokko Casablanca (6. Nottreffen): 23.–26. Juni 1989
  19. Irak 1963Irak Bagdad (7. Nottreffen): 28.–30. März 1990
  20. AgyptenÄgypten Kairo (8. Nottreffen): 9.–10. August 1990
  21. AgyptenÄgypten Kairo (9. Nottreffen): 22.–23. Juni 1996
  22. AgyptenÄgypten Kairo (10. Nottreffen): 21.–22. Oktober 2000
  23. JordanienJordanien Amman: 27.–28. März 2001
  24. LibanonLibanon Beirut: 27.–28. März 2002
  25. AgyptenÄgypten Scharm El-Scheich: 1. März 2003
  26. TunesienTunesien Tunis: 22.–23. Mai 2004
  27. AlgerienAlgerien Algier: 22.–23. März 2005
  28. SudanSudan Khartum: 28.–30. März 2006
  29. Saudi-ArabienSaudi-Arabien Riad: 27.–28. März 2007
  30. SyrienSyrien Damaskus: 29.–30. März 2008
  31. KatarKatar Doha: 28.–30. März 2009
  32. LibyenLibyen Sirte: 30. März–1. April 2010
  33. IrakIrak Bagdad: 27.–29. März 2012 (ursprünglich geplant für März bzw. für Mitte Mai 2011; aufgrund des Arabischen Frühlings verschoben auf März 2012)
  • Gipfel Nr. 14 in Fes, Marokko fand in zwei Teilen statt:
    • Am 25. November 1981: Das Treffen endete ohne Einigung über das Abschlussprotokoll und ohne ägyptische Teilnahme. Es wurde das kürzeste Treffen und dauerte nur 5 Stunden.
    • Am 6.–9. September 1982
  • Es gibt noch zwei zugehörige Treffen, die allerdings nicht offiziell gezählt werden:

Einordnung in den Rahmen der Arabischen Liga[Bearbeiten]

Die Einordnung der Gipfelkonferenz in das System der Liga war bislang schwer, da eine rechtliche Grundlage für diese Treffen – anders als beispielsweise beim Ligarat – fehlte. Im Laufe der Jahre kristallisierten sich in der Diskussion drei verschiedene Thesen um die rechtliche Einordnung der Konferenz heraus:

  1. Die Vertreter der Mitgliedsstaaten im Ligarat müssen auf Ebene der Außenminister (oder höher) tagen. Aus dieser Sicht wäre die Arabische Gipfelkonferenz eine Sitzung des Ligarats auf der Ebene der Staatschefs.
  2. Andere widersprechen dieser These, sie meinen vielmehr, dass der Gipfel vielmehr eine neue Institution sui generis außerhalb der Arabischen Liga sei.
  3. Wieder andere betrachten den Arabischen Gipfel als eigenständiges Organ innerhalb des Systems der Arabischen Liga.

Sowohl die Liga als auch die Gipfelkonferenz vermieden eine Stellungnahme zu dieser Diskussion, lange galt der Gipfel als de facto eigenständiges Organ der Liga. Verschiedene Reformen innerhalb der Organisationsstruktur untermauerten diese Sichtweise. Der Gipfel beschloss hingegen eine Entwicklung hin zur ersten Alternative. Der Gipfel wurde hier als permanente Institution im System der Liga integriert als Tagungen des Ligarats auf der Ebene der Staatschefs. Der eigentliche Ligarat besteht nun aus den Zusammentreffen der arabischen Außenminister. Dadurch ist erstmals eine eindeutige Einordnung dieser Institution möglich.

Auf der Ebene der verschiedenen Ressortminister wird die Gipfelkonferenz von den Ministerräten unterstützt, wobei der Rat der Ministerpräsidenten die Zusammentreffen der Staatschef vorbereitet.[1]

Machtstellung innerhalb der Liga[Bearbeiten]

Gemäß dem PLAS ist der Ligarat oberstes Beschlussorgan und höchste Autorität der Organisation. In den letzten Jahren fand allerdings eine schrittweise Übertragung dieser Position auf die Gipfelkonferenz statt. Sie erwies sich als das effektivere und entscheidendere Gremium innerarabischer Diplomatie. Ihre machtvolle Position unterstrich sie bei (formalen) Kompetenzüberschreitungen, beispielsweise beschloss sie die Aufnahme Mauretaniens 1973 und wählte Amr Moussa 2001 zum Generalsekretär der Liga. Beides sind eigentlich Aufgaben des Ligarats. Die Beschlüsse des Gipfels werden heute im Generalsekretariat und im Ligarat umgesetzt. Damit ist der Arabische Gipfel faktisch das oberste Beschlussorgan und die höchste Autorität der Liga.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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