Antistalinismus

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Der Antistalinismus ist eine Strömung innerhalb linker Politik, die der Politik und dem politischen System des Stalinismus, d.h. der Sowjetunion unter dem autoritären Regime Josef Stalins, kritisch gegenüber standen und heute neomarxistische Positionen, alternativ zum Stalinismus, vertreten. Insbesondere kritisierten Antistalinisten den dikatorischen Charakter dieses Regimes, den Personenkult um Stalin und den Einsatz von Polizei zur Repression Andersdenkender und politischer Gegner (Polizeistaat). Es gab und gibt innerhalb der Antistalinisten verschiedene Strömungen.

Strömungen[Bearbeiten]

Trotzkismus[Bearbeiten]

Leo Trotzki und seine Anhänger bildeten in den Anfangsjahren der Sowjetunion die Linke Opposition innerhalb der kommunistischen Parteien der Komintern. Im Zuge des Großen Terrors, in den Moskauer Prozessen der Jahre 1936 und 1937, wurden sie angeklagt. Manche wurden hingerichtet, andere flohen.

Sie kritisierten die stalinistischen Staaten als "deformierte Arbeiterstaaten", d.h. Staaten, in denen zwar die Bourgeoisie wirtschaftlich entmachtet worden war, die Arbeiter aber dennoch von der politischen Macht ausgegrenzt waren. Weitere Kritikpunkte waren die nationalistischen Elemente des Stalinismus (Sozialismus in einem Land in der Sowjetunion), d.h. den Bruch mit dem Internationalismus des Marxismus, sowie die diktatorisch-repressiven ("inquisitorischen" (Trotzki)) und obskurantistischen Prägungen des Stalinismus.

Linker Kommunismus[Bearbeiten]

Linke Kommunisten (die Anhängerschaft von Sylvia Pankhurst und Rosa Luxemburg, des Rätekommunismus) kritisierten, dass im Stalinismus die politische Macht nicht beim Proletariat lag, sondern faktisch nur durch die Kommunistische Partei der Sowjetunion ausgeübt wurde.

Anarchismus[Bearbeiten]

Die Anarchisten wie Emma Goldman standen der bolschewistischen Oktoberrevolution anfangs positiv gegenüber. Aufgrund der der Niederschlagung des Kronstädter Matrosenaufstandes und der militärischen Auseinandersetzung mit dem Anarchisten Nestor Machnos und seiner Anhänger kritisierten sie ab den 1920er Jahren den zunehmend totalitären Charakter des Stalinismus und den aufkommenden Personenkult um Stalin und andere (in ihren Augen) stalinistische Führer wie Fidel Castro und Mao Zedong.

Demokratischer Sozialismus[Bearbeiten]

Die demokratischen Sozialisten, etwa die Independent Labour Party Großbritanniens (der u.a. George Orwell angehörte), Marceau Pivert und seine Anhänger in Frankreich und die New York Intellectuals in den USA (Hannah Arendt, Daniel Bell, Richard Hofstadter u.a.), betrachteten den stalinistischen Sowjetkommunismus als einen faschistoiden Totalitarismus.

Rechte Opposition[Bearbeiten]

Die Parteien der Rechten Opposition, die in vielen Ländern parallel zu den Parteien der Komintern gegründet wurden, wurden von dieser nicht akzeptiert. Zu diesen zählte z.B. die Revolutionary Socialist Party in Indien, gegründet 1940.

Neue Linke/Neue Soziale Bewegungen[Bearbeiten]

Seit den 1960er Jahren sind es v.a. die Neue Linke (Frankfurter Schule, Studentenbewegung, 68-er Bewegung) und in ihrer Tradition die neuen sozialen Bewegungen, die anti-stalinistische alternative Politikformen propagierten. Hierzu zählten und zählen auch Autonomismus und Operaismus in Italien und anderswo sowie die Situationistische Internationale und Socialisme ou barbarie in Frankreich.

Berühmte Persönlichkeiten des Anti-Stalinismus[Bearbeiten]

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