Amoklauf in Memmingen

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Der Amoklauf von Memmingen ereignete sich am 22. Mai 2012 in der Lindenschule, einer Mittelschule in Memmingen. Dabei bedrohte ein 14-jähriger aus der 8. Klasse andere Mitschüler. Nach der Flucht auf einen Sportplatz mit einer anschließenden Schießerei konnte ihn die Polizei schließlich gegen Abend festnehmen.[1]

Tathergang[Bearbeiten]

Am Dienstagmittag fiel ein Schuss in der Mensa der Lindenschule.In: Allgäuer Zeitung, 23. Mai 2012. S. 9</ref> Der Schulrektor teilte der Polizei mit, dass ein Schüler mit einer Waffe gesehen worden sei. Wenige Minuten später kam eine Polizeistreife an der Schule an. Es folgten weitere Polizisten. Die Schüler und Lehrer blieben gemäß eines Sicherheitskonzeptes in den Klassenräumen eingesperrt, bis sie mit Bussen an einen nahegelegenen Supermarktparkplatz verbracht werden konnten. Gegen 15 Uhr war die Räumung der Schule abgeschlossen. Das Schulgebäude wurde nochmals erfolglos durchsucht. Um 17.30 Uhr erhielt die Polizei einen Anruf über einen auf dem Sportplatz in einer Überdachung versteckten, weinenden Jungen.[2] Wie sich herausstellte, handelte es sich um den gesuchten Jugendlichen. Auf dem Areal des Sportplatzes im Memminger Stadtteil Steinheim feuerte er mehrere Schüsse ab, in dieser Zeit wurde das Areal abgesperrt.[3] Gegen Abend gelang einer Verhandlungsgruppe, zu der auch der Vater des Jungen gehörte die Kontaktaufnahme mit dem Täter. Dieser gelang es gegen 20:15 Uhr, den Täter zur Aufgabe zu überreden.[3][4]

Der Schütze wurde auf Anordnung eines Gerichtsarztes in eine Jugendpsychiatrie gebracht. Der Haftbefehl lautete unter anderem auf Nötigung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Waffengesetz.[5]

Das Motiv des Schülers ist unklar. Er machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch.

Reaktion[Bearbeiten]

Wie auch schon nach Amokläufen in Deutschland, wie beispielsweise beim Amoklauf von Winnenden, begann ein Streit um das Waffenrecht. Der Schüler hatte den Tresor seines Vaters, eines Sportschützen, geöffnet und Waffen entwendet. Aus Politik und Bevölkerung wurde erneut der Wunsch nach einer Lagerung von Schusswaffen in zentralen Waffenlagern laut.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Gegen 20.10 Uhr gibt der Schüler auf. In: Allgäuer Zeitung, 23. Mai 2012. S. 9
  2. Nach Amok-Alarm in Memmingen. In: sueddeutsche.de, 23. Mai 2012
  3. 3,0 3,1 Auf das Unfassbare vorbereitet. In: Allgäuer Zeitung, 24. Mai 2012. S. 19
  4. Bild Zeitung, 23. Mai 2012, Titelseite
  5. 5,0 5,1 Neuer Streit um Waffenrecht nach Schüssen in Schule. In: Allgäuer Zeitung, 24. Mai 2011. S. 1
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