Alte Märklin Blecheisenbahnen Spur 0 + 1 im Spielbetrieb
Der Betrieb einer alten elektrischen Märklin Blecheisenbahnen der Spurweite 0 + 1 aus den 1930er-Jahren fasziniert sowohl den Betreiber als auch den Beobachter. Um selbst eine alte Anlage in Betrieb zu nehmen, benötigt man die alten Originalteile. Wie diese mit wenigen Handgriffen aufzubauen ist, wird hier dokumentiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Anschluss der Transformatoren an die Gleise
- 3 Fahrbetrieb
- 4 Märklin Schienensystem
- 5 Weichen
- 6 Signale
- 7 Zubehör
- 8 Streckenstilllegung
- 9 Stellpulte
- 10 Spezialschienen
- 11 Drehscheibentechnik
- 12 Elektrischen Beleuchtungen
- 13 Einzelnachweise
Einführung[Bearbeiten]
Als Märklin im Jahr 1891 auf der Leipziger Spielwarenmesse die erste Schieneneisenbahn vorgestellt hatte – zuvor gab es schon Züge als Bodenläufer, die entweder mit einem Uhrwerk angetrieben waren oder an einer Schnur zu ziehen waren – konnte niemand ahnen, welchen Siegeszug diese Idee einmal nehmen wird. Die erste Schieneneisenbahn hatte eine Spurweite von 45 mm und wurde als Spur 1 bezeichnet. Später kam dann die mit einer Spurweite von 32 mm kleinere Spur 0 dazu. Zusätzlich zu den Uhrwerkmotoren wurden in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts die Lokomotiven auch mit Dampf- und später dann mit Elektromotoren mit in das Sortiment aufgenommen. Die ersten elektrischen Motoren waren entweder Schwachstrommotoren[1], die mit Akkumulatoren[2] betrieben wurden, oder Starkstrommotoren, die direkt an das Lichtnetz angeschlossen werden mussten und so die Gefahr eines Stromschlages mit sich brachten. Um diese Gefahr zu vermeiden, veranlasste der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE), für elektrisches Spielzeug Sondervorschriften herauszugeben, die für die Produktion am 1.1.1927 und den Handel am 1.4.1927 in Kraft traten. Hierin wurde geregelt, dass Spielzeug maximal mit einer Spannung von 24 Volt hergestellt werden darf. Märklin führte daraufhin das gefahrenlose 20-Volt-System[3] für alle elektrischen Artikel ein. Die hier dargestellten Ausführungen beziehen sich auf das mit Gleichstrom oder Wechselstrom zu betreibende Märklin 20-Volt-System der Spurweiten 0 und 1. Die Spurweite 1 wurde bis 1937, die Spurweite 0 bis 1954 hergestellt.
Anschluss der Transformatoren an die Gleise[Bearbeiten]
In das deutsche Stromnetz können nur Transformatoren mit einer Primärspannung von 220 Volt Wechselstrom verwendet werden. Alle alten Märklin Transformatoren haben ein Schild, auf dem die Primärspannung eingetragen ist. Wenn diese mit einem Stecker, der in die heutigen Steckdosen passt, versehen sind, können diese Transformatoren betrieben werden.
Bei den gängigen Transformatoren werden drei Typen unterschieden:
- Transformatoren ohne Regler
- Transformatoren mit mehrstufigem Regler
- Transformatoren mit stufenlosem Regler.
Transformatoren ohne Regler[Bearbeiten]
Diese Transformatoren 13470 U, 13474 U, 13474 Y, 13474 C, 13475 A, 13475 B, 13475 C werden meist als reine Lichttransformatoren verwendet. Die Stecker des Kabels der einzelnen Beleuchtungen werden dabei in die Verteilerplatte eingesteckt und diese wird wiederum mit einem der Kabel 13532/12, 13532/22, 13532/32 mit den beiden Transformatorenbuchsen, die mit „L“ gekennzeichnet sind, verbunden. Man kann diese auch als Fahrtransformator verwenden, indem man den Anschluss wie bei den Transformatoren mit mehrstufigem Regler vornimmt.
Transformatoren mit mehrstufigem Regler[Bearbeiten]
Bei den Transformatoren mit mehrstufigem Regler 13464 A, 13464 B, 13465 A, 13465 B, 13465 C, 13474 U, 13474 X, 13474 Z, 13474 A, 13474 B wird der am Transformator sitzende Regler nicht als Regler für die Fahrgeschwindigkeit, sondern nur zur Festlegung der Basisleistung in Watt genutzt. Die Fahrgeschwindigkeit selbst wird über den zwischen Transformator und Schiene zu schaltenden Geschwindigkeitsregler 13472 gesteuert. Hierzu benötigt man das Kabel 13532/13 mit 2 Steckern und 4 Muffen. Die beiden Stecker werden am Transformator in die Buchsen „B“, die Muffen am Kabelende direkt in die Stromeinspeisung 13626/0 (Spur 0 Blech- und Progressschienen), 3630 AP (Spur 0 Modellschienen), 13626/1 (Spur 1 Blech- und Progress-Schienen), 3631 AP (Spur 1 Modellschienen) an der Schiene und die beiden mittleren Muffen in den Geschwindigkeitsregler 13472 eingesteckt.
Transformatoren mit stufenlosem Regler[Bearbeiten]
In die Transformatoren mit stufenlosem Regler 13470 Z, 13470 A, 13470 B, 13470 C, 13480 werden die Stecker des Kabels 13532/12, 13532/22, 13532/32 direkt in die Buchsen „B“ und die Muffen direkt in die Stromeinspeisung 13626/0 (Spur 0 Blech- und Progress-Schienen), 3630 AP (Spur 0 Modellschienen), 13626/1 (Spur 1 Blech- und Progressschienen), 3631 AP (Spur 1 Modellschienen)an der Schiene eingesteckt.
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Fahrbetrieb[Bearbeiten]
Wenn Sie Ihre Anlage aufbauen, haben Sie eine maximale Spannung von 20 Volt Wechselstrom auf dem Gleis. Diese Höchstspannung ist seit dem 1.1.1927 als Höchstspannung für Kinderspielzeug zulässig.
Fahrbetrieb mit Allstromlokomotiven[Bearbeiten]
Sie können nun alle 20-Volt-Lokomotiven, die mit sogenannten Allstrommotoren ausgestattet sind, betreiben. Allstrommotoren sind Motoren, die sowohl mit Wechsel- als auch mit Gleichstrom fahren können. Man erkennt sie daran, dass sie ein 20-Volt-Schild besitzen und entweder eine Handumschaltung oder eine Fernschaltung mit der Technik 64/…, 65/… oder 66/…haben. Dies ist meist auf dem Gehäuse der Lokomotive vermerkt.
Fahrbetrieb mit Gleichstromlokomotiven[Bearbeiten]
Lokomotiven mit einem Gleichstrommotor haben grundsätzlich die Fernschaltung 70. Sie lassen sich präziser umschalten, sind aber störungsanfälliger. Der eingebaute Gleichrichter hat Selenzellen, die bei starkem Fahrbetrieb zur Überlastung neigen. Bei Überhitzung beginnen sie zu stinken. Die Bezeichnung der Lok beginnt mit einem, zwei oder drei Buchstaben und hat danach die Ziffernkombination 70/12920. Märklin Gleichstromlokomotiven gibt es nur in Spur 0. Um diese Lokomotiven betreiben zu können, benötigt man zwischen Transformator und Schienen den Gleichrichter 13374. In Abhängigkeit von dem Transformatortyp werden unterschiedliche Kabel benötigt.
1) Transformatoren mit mehrstufigem Regler: Bei diesen Transformatoren ist zwischen Transformator und Schiene der mehrstufige Geschwindigkeitsregler 13472 dazwischen geschalten. Hierzu benötigt man das Kabel 13532/13 mit 2 Steckern und 4 Muffen. Die beiden Stecker werden am Transformator in die Buchsen „B“, die Muffen am Kabelende direkt in den Gleichrichter 13374 eingesteckt. In die Buchsen des Gleichrichters werden die Stecker des zweiten Kabels 13532/12, 13532/22, 13532/32 eingesteckt und die Muffen desselben Kabels werden mit der Stromeinspeisung 13626/0 (Spur 0 Blech- und Progressschienen), 3630 AP (Spur 0 Modellschienen) an der Schiene verbunden.
2) Transformatoren mit stufenlosem Regler: Bei diesen Transformatoren benötigt man zwei Kabel 13532/12, 13532/22, 13532/32 und einen Gleichrichter 13374. Die Stecker des ersten Kabels werden am Transformator in die Buchsen „B“, die Muffen in den Gleichrichter eingesteckt. Die Stecker des zweiten Kabels werden in den Gleichrichter und die Muffen mit der Stromeinspeisung 13626/0 (Spur 0 Blech- und Progressschienen), 3630 AP (Spur 0 Modellschienen) an der Schiene verbunden.
Gleichzeitige Fahrbetrieb mit unterschiedlichen Stromarten[Bearbeiten]
Wenn Sie diese Konstellation auf Ihrer Anlage umgesetzt haben, können Sie Gleich- und Allstromlokomotiven (der Sammler spricht oft auch von Wechselstromlokomotiven) gleichzeitig auf Ihrer Anlage in Betrieb nehmen. Die Fahrtrichtungsänderung erfolgt bei den Gleichstromlokomotiven über den Gleichrichter, bei den Allstromlokomotiven mit Fernschaltung über die Stromunterbrechung am Transformator, bei allen anderen manuell. Außer im Rangierbetrieb empfiehlt es sich, die Umschaltung der Fernschaltungen 64, 65 und 66 zu arretieren, da sonst bei jeder Stromunterbrechung, wie beispielsweise an Signalen, die Fahrtrichtung geändert wird.
Märklin Schienensystem[Bearbeiten]
Märklin hat in Spur 0 und 1 klar strukturierte Schienensysteme für den elektrischen Betrieb hergestellt, die untereinander kompatibel sind. Diese sind:
- Blechschienen
- Progress-Schienen
- Modell-Schienen
Blechschienen[Bearbeiten]
Die Blechschienen sind die einfachsten und haben sich im Spielbetrieb bewährt. Sie haben drei Schienenstränge, wobei die mittlere von den beiden äußeren isoliert ist, und drei Schwellen bei der Länge 1/1. Sie haben an der einen Seite einen Stift und an der anderen Seite zwei Stifte. An der Seite mit einem Stift befindet sich eine Spannfeder, mit der die Schienen untereinander befestigt werden.
Blechschienen 8er Kreis in Spur 0[Bearbeiten]
Der 8er Kreis – im Märklin Katalog damals als „Normaler Kreis“ bezeichnet - hat einen Durchmesser von 75 cm. Für einen kompletten Kreis benötigt man 8 Schienen des Typs 3620 A 1/1.
- Die gebogenen Schienen haben die Referenz 3620 A 1/1 (Länge 1/1), 3620 A 1/2 (Länge 1/2), 3620 A 1/4 (Länge 1/4).
- Die entsprechenden Geraden haben die Referenz 3620 D 1/1 (Länge 1/1), 3620 D 1/2 (Länge 1/2), 3620 D 1/4 (Länge 1/4), 3620 D 1/10 (Länge 1/10).
Blechschienen 12er Kreis in Spur 0[Bearbeiten]
Der 12er Kreis – im Märklin Katalog damals als „Großer Kreis“ bezeichnet - hat einen Durchmesser von 122 cm. Für einen kompletten Kreis benötigt man 12 Schienen des Typs 3610 A 1/1.
- Die gebogenen Schienen haben die Referenz 3610 A 1/1 (Länge 1/1), 3610 A 1/2 (Länge 1/2), 3610 A 1/4 (Länge 1/4).
- Die entsprechenden Geraden haben die Referenz 3610 D 1/1 (Länge 1/1), 3610 D 1/2 (Länge 1/2), 3610 D 1/4 (Länge 1/4).
Blechschienen 8er Kreis in Spur 1[Bearbeiten]
Der 8er Kreis – im Märklin Katalog damals als „Normaler Kreis“ bezeichnet - hat einen Durchmesser von 95 cm. Für einen kompletten Kreis benötigt man acht Schienen des Typs 3621 A 1/1. Die gebogenen Schienen des 8er Kreises haben die Referenz 3621 A 1/1 (Länge 1/1), 3621 A 1/2 (Länge 1/2), 3621 A 1/4 (Länge 1/4).
Blechschienen 16er Kreis in Spur 1[Bearbeiten]
Der 16er Kreis – im Märklin Katalog damals als „Großer Kreis“ bezeichnet - hat einen Durchmesser von 180 cm. Für einen kompletten Kreis benötigt man 16 Schienen des Typs 3611 A 1/1.
- Die gebogenen Schienen des 16er Kreises haben die Referenz 3611 A 1/1 (Länge 1/1), 3611 A 1/2 (Länge 1/2), 3611 A 1/4 (Länge 1/4).
- Die geraden Schienen haben die Referenz 3621 D 1/1 (Länge 1/1), 3621 D 1/2 (Länge 1/2), 3621 D 1/4 (Länge 1/4), 3621 D 1/10 (Länge 1/10). Im Gegensatz zu Spur 0 gibt es in Spur 1 bei den Geraden als 1/1, 1/2 und 1/4 nur eine Einheitslänge.
Progress-Schienen[Bearbeiten]
Die Progress-Schienen – damals als Progreß-Schienen angeboten - sind wesentlich stabiler und durch die sieben Schwellen (bei der Länge 1/1) trittfest, was beim Aufbau einer Bodeneisenbahn von Vorteil ist. Tritt man versehentlich auf eine Schiene, so ist diese nicht gleich verbogen. Sie haben drei Schienenstränge, wobei die mittlere von den beiden äußeren isoliert ist. Es gibt sie in Spur 0 als 12er Kreis und in Spur 1 als 16er Kreis. Die Blechschienen und die Progress-Schienen sind ohne Verbindungsschienen direkt miteinander kompatibel.
Progress-Schienen 12er Kreis in Spur 0[Bearbeiten]
Der 12er Kreis der Progress-Schienen hat wie der 12er Kreis der Blechschienen einen Durchmesser von 122 cm. Für einen kompletten Kreis benötigt man 12 Schienen des Typs 3640 A 1/1. Die gebogenen Progress-Schienen des 12er Kreises haben die Referenz, 3640 A 1/1 (Länge 1/1), 3640 A 1/2 (Länge 1/2).
- Die gebogenen Progress-Schienen in Spur 0 der Serie 3640 mit einer Länge von 1/1 und 1/2.
- Die geraden Progress-Schienen des 12er Kreises haben die Referenz 3640 D 1/1 (Länge 1/1), 3640 D 1/2 (Länge 1/2).
Progress-Schienen 16er Kreis in Spur 1[Bearbeiten]
Der 16er Kreis der Progress-Schienen hat wie der 16er Kreis der Blechschienen einen Durchmesser von 180 cm. Für einen kompletten Kreis benötigt man 16 Schienen des Typs 3641 A 1/1.
- Die gebogenen Progress-Schienen des 16er Kreises haben die Referenz 3641 A 1/1 (Länge 1/1), 3641 A 1/2 (Länge 1/2).
- Die geraden Progress-Schienen haben die Referenz 3641 D 1/1 (Länge 1/1), 3641 D 1/2 (Länge 1/2). Die Blechschienen und die Progress-Schienen sind ohne Verbindungsschienen direkt miteinander kompatibel.
Modellschienen[Bearbeiten]
Die Modellschienen sind ein eigenständiges Schienensystem, das konstruktiv anders angelegt ist als die Blech- und Progress-Schienen und mit diesen in Spur 0 nur über die Verbindungsschienen 3630 V 1 1/1, 3630 V 2 1/1, 3630 V 1 1/2, 3630 V 2 1/2 und in Spur 1 nur über die Verbindungsschienen 3631 V 1 1/1, 3631 V 2 1/1, 3631 V 1 1/2, 3631 V 2 1/2 zu einem einheitlichen Schienenweg verbunden werden kann. In Spur 0 sind die Modellschienen durchaus gängig, in Spur 1 ist es ziemlich schwierig, heute am Markt genügend Schienen zum Anlagenbau zu bekommen. Die Modellschienen sind sehr modellhaft, somit flacher und mit 12 schwarzen Schwellen wesentlich stabiler als die Blech- und Progress-Schienen. Sie haben an der einen Seite eine und an der anderen Seite zwei Verbindungslaschen. Untereinander werden sie durch die Verbindungsplatte 3630 P in Spur 0 und 3631 P in Spur 1 zusammengehalten. Diese ist wiederum auf eine Platte aufzuschrauben. Die Modellschienen gibt es nur als 16er Kreis. Der Kreisdurchmesser beträgt in beiden Spuren 180 cm.
Modellschienen in Spur 0[Bearbeiten]
Die Modellschienen der Spur 0 tragen die Seriennummer 3630. Von den gebogenen Modellschienen gibt es die Modellschienen 3630 A 1/1, Modellschienen 3630 A 1/2, Modellschienen 3630 A 1/4. Von den geraden Modellschienen gibt es Modellschienen 3630 D 1/1, Modellschienen 3630 D 1/2, Modellschienen 3630 D 1/4, Modellschienen 3630 D 1/12.
Modellschienen in Spur 1[Bearbeiten]
Die Modellschienen der Spur 1 tragen die Seriennummer 3631. Modellschienen 3631 A 1/1, Modellschienen 3631 A 1/2, Modellschienen 3631 A 1/4. Von den geraden Modellschienen gibt es Modellschienen 3631 D 1/1, Modellschienen 3631 D 1/2, Modellschienen 3631 D 1/4, Modellschienen 3631 D 1/12.
Weichen[Bearbeiten]
Handweichen für den elektrischen Betrieb[Bearbeiten]
Für die elektrischen Blechschienen gibt es zwei unterschiedliche Arten von Handweichen. Die frühe Version hatte einen Stellhebel, keine Laternen und kein sich aus der Gegenrichtung öffnendes Weichenherzstück. Ab 1931 wurden diese verbessert, sie erhielten Laternen und ein durch den aus der Gegenrichtung fahrenden Zug sich öffnendes Weichenherzstück. Es gibt diese Handweichen in Spur 0 für den 8er Kreis 3620 W-L, 3620 W-R und für den 12er Kreis 3610 W-L, 3610 W-R. Die frühen Ausführungen haben eine helle, die späteren eine schwarz lackierte Bodenplatte.
- Es gibt diese Handweichen in Spur 1 für den 8er Kreis 3621 W-L, 3621 W-R und für den 16er Kreis 3611 W-L, 3611 W-R.
- Für die Modellschienen gibt es ebenfalls Modellweichen. In Spur 0 haben diese die Bezeichnung 3630 W-L, 3630 W-R, in Spur 1 3631 W-L, 3631 W-R.
Elektromagnetischen Weichen für den elektrischen Betrieb[Bearbeiten]
Für die elektrischen Blechschienen gibt es elektromagnetische Weichen ohne elektrische Beleuchtung und solche mit elektrischer Beleuchtung. Der Anschluss dieser Weichen wird unter den Punkten 7. bzw. 12. erklärt.
1) Spur 0
- In Spur 0 gibt es diese Weichen für den 8er Kreis unter der Bezeichnung 13620 W-L, 13620 W-R ohne Beleuchtung und unter der Bezeichnung 13620 EMWB-L, 13620 EMWB-R mit Beleuchtung. Die frühen Ausführungen der Weichen mit elektrischer Beleuchtung haben eine helle, die späteren eine schwarz lackierte Bodenplatte.
- In Spur 0 gibt es diese Weichen für den 12er Kreis unter der Bezeichnung 13610 W-L, 13610 W-R ohne Beleuchtung und unter der Bezeichnung 13610 EMWB-L, 13610 EMWB-R mit Beleuchtung. Die frühen Ausführungen der Weichen mit elektrischer Beleuchtung haben eine helle, die späteren eine schwarz lackierte Bodenplatte.
2) Spur 1
- In Spur 1 gibt es die elektromagnetischen Weichen für den 8er Kreis unter der Bezeichnung 13621 W-L, 13621 W-R.
- In Spur 1 gibt es die elektromagnetischen Weichen für den 16er Kreis unter der Bezeichnung 13611 W-L, 13611 W-R.
Alle Weichen, die werksmäßig ohne elektrische Beleuchtung ausgeliefert wurden, können mit den aufsteckbaren elektrisch beleuchteten Weichenlaternen 13488/0 (Spur 0), 13488/1 (Spur 1) nachgerüstet werden.
Signale[Bearbeiten]
Die Signale für den Spielbetrieb gibt es in unterschiedlichen technischen Ausführungen. Es beginnt mit einfachen, mechanisch verstellbaren Signalen mit und ohne Beleuchtung. Sie dienen nur der Dekoration, haben keinen Einfluss auf den Bahnbetrieb und sind unbeleuchtet. Dieselben Signale konnte man auch mit elektrischer Beleuchtung kaufen.
Die Funktion und der Betrieb der Signale mit Funktionen wird in den drei nächsten Punkten erklärt.
Handsignale mit Zugbeeinflussung[Bearbeiten]
Einen wesentlich höheren Spielwert haben die Signale mit Zugbeeinflussung, die elektrisch beleuchtet und von Hand zu verstellen sind. Oft werden diese in der Nähe der Transformatoren und Stellpulte eingesetzt, da sie da gut von Hand bedient werden können. Um die elektrische Beleuchtung anzuschließen, werden die Muffen des Kabels auf die Stecker des Signals aufgesteckt und die Stecker des Kabels in eine Verteilerplatte 13723 bzw. 13723 N eingesteckt, die wiederum mittels eines Kabels und der Buchse „L“ des Transformators verbunden wird. Um das Flügelsignal 13456, Lichttagessignal 13462 so in die Anlage einzubauen, dass der Zug bei Rot hält und bei Grün fährt, muss man zunächst vor dem Signal eine zwei bis drei ganze Schienenlängen umfassende Unterbrecherzone schaffen. Man kann dies mit der Unterbrecherschiene 13628 (variabel für Spur 0 und 1), 13628/0 (Spur 0) und der Kontaktschiene 1362 (variabel für Spur 0 und 1), 13629/0 (Spur 0) oder den Kontaktplatten 3630 KP für Spur 0-Modellgleise, 3631 KP für Spur 1-Modellgleise an die das Signal eingesteckt wird, bauen. Die beiden Signale sind so konstruiert, dass bei Grün der Strom in den Unterbrecherbereich fließt, so dass der Zug ungehindert fahren kann. Bei Rot bleibt dieser Bereich unterbrochen, so dass der Zug hält.
Elektromagnetischen Signale ohne Zugbeeinflussung[Bearbeiten]
Die elektromagnetischen Vorsignale 13845 B, Hauptsignale 13847 B sind ohne Zugbeeinflussung und haben einen einfachen Magneten. So nehmen diese nach dem Stromstoß vom Stellpult oder der Schiene mit äußerem Kontaktstrang 13627/0 bzw. 13627/1 wieder ihre ursprüngliche Stellung ein.
Elektromagnetischen Signale mit Zugbeeinflussung[Bearbeiten]
Die elektromagnetischen Flügelsignale 13956, 13956 N sowie die elektromagnetischen Lichttagessignale 13962, 13962 N mit Zugbeeinflussung funktionieren dem Grunde nach wie die Handsignale mit Zugbeeinflussung, nur mit dem Unterschied, dass hier zusätzlich noch der Elektromagnet an ein Stellpult angeschlossen werden muss. Hierzu werden die Muffen des Kabels auf die beiden Signalstecker mit der Bezeichnung „M“ aufgesteckt und die Stecker am anderen Ende des Kabels entweder in eine der Stellplatten 13722/2, 13722/2 N oder in eines Stellwerke 13728/4, 13728/8, 13728/16, 13733/4, 13733/8, 13729/6, 13729/12 eingesteckt. Somit kann das Signal auf jedem Platz der Anlage direkt vom Stellpult aus betätigt werden.
Zubehör[Bearbeiten]
Im Zubehörbereich gibt es dekoratives Zubehör ohne jegliche Funktion mit oder ohne elektrische Beleuchtung (welches hier nicht abgehandelt wird), Zubehör mit manueller, mechanischer Funktion und solches mit elektromagnetischer Funktion.
Zubehör mit manueller Funktion[Bearbeiten]
Hierzu zählen hauptsächlich manuell zu verstellende Signale, Läutewerke, Kranen mit Dreh- und Hebefunktion, Drehscheiben, Richtungsanzeiger und ähnliches. Man stellt sie auf die Anlage und sie werden bei Bedarf von Hand gestellt.
Zubehör mit mechanischer Funktion[Bearbeiten]
Läutewerke und Bahnübergänge, die durch den vorbeifahrenden Zug betätigt werden, sind die einzigen Zubehöre, die mechanisch betätigt werden.
Zubehör mit elektromagnetischer Funktion[Bearbeiten]
Das Zubehör mit elektromagnetischer Funktion wird in Artikel mit einfachem Magnet und in Artikel mit Wechselwippe unterschieden.
Zubehör mit einfachem Magnet[Bearbeiten]
Artikel mit einfachem Magnet nehmen nach Ende der Betätigung, also dann wenn der Knopf auf der Stellplatte oder im Stellwerk losgelassen wird, wieder ihre ursprüngliche Stellung ein. Es gibt Vorsignale 13845, 13845 B, Hauptsignale 13847, 13847 B, Läutewerk 13596, Bahnübergang 13832, Schranke 13721 B, Summerhaus 13761, Bahnwärter 13762 und 13863, die diese Funktion besitzen.
Zubehör mit Wechselwippe[Bearbeiten]
Elektromagnetische Artikel mit Wechselwippe verbleiben nach der Betätigung in der veränderten Stellung und werden in ihre ursprüngliche Stellung erst wieder durch die erneute Betätigung des Stellknopfes auf der Stellplatte bzw. im Stellwerk zurück versetzt. Der wichtigste Artikel dieser Art ist die elektromagnetische Weiche, deren Technik den Spielwert einer großen Anlage um ein Vielfaches steigert. Des Weiteren besitzen die Vorsignale 13945, 13945 B, 13954, die Hauptsignale 13956, 13956 N, 13957, 13962, 13962 N, 13963, der Bahnübergang 13932 B, die Läutewerke 13896, 13996, der Richtungsanzeiger 13741, die Bahnwärterhäuser 13734 B und 13934 B mit den herausspringenden Bahnwärtern diese Technik. Alle Artikel mit Wechselwippe steigern den Spielwert einer Anlage, da nicht nur Artikel kurzfristig elektromagnetisch bedient werden können, sondern spielstrategisch Weichen gestellt werden können.
Streckenstilllegung[Bearbeiten]
Wie Teilstücke einer Strecke stromfrei durch den Einbau elektromagnetischer Signale mit Zugbeeinflussung gemacht werden können, wurde bereits unter "Elektromagnetischen Signale mit Zugbeeinflussung" erläutert. Es geht jedoch auch einfacher, indem man den Streckenstilllegungsschalter 13721 in Verbindung mit einer einpoligen Anschlussplatte mit Mittelstrangkontakt, welche innerhalb einer durch die Unterbrecherplatte 13628 bzw. 13628/0 isolierten Teilstrecke angebracht wird, in eine Anlage einbaut.
Stellpulte[Bearbeiten]
Als Stellpult können entweder die Stellplatten oder die Stellwerke für Spur 0 und 1 benutzt werden.
Stellplatten[Bearbeiten]
Es gab bis zum Jahr 1932 die sog. „Große Stellplatte“ 13722 mit einer Grundfläche von 10,5 cm x 9,5 cm mit der Möglichkeit, damit 2 elektromagnetische Artikel mit Wechselwippe zu betätigen. Im Jahr 1933 kam die neue, die sog. „Kleine Stellplatte“ 13722 N mit einer Grundfläche von 9 cm x 4,5 cm heraus. Sie erfüllte die gleichen Funktionen wie ihr Vorgängermodell, war aber Platz sparender.
Die Stecker des Kabels werden in die Buchsen W des Transformators eingesteckt, und die Muffen des Kabels in die seitlichen Stecker der Stellplatten eingesteckt. In die jeweiligen Muffenpaare eines Stellknopfes werden die Stecker des Kabels des elektromagnetischen Artikels eingesteckt. Mehrere Stellplatten können durch Aneinanderstecken mit demselben Kabel des Transformators versorgt werden.
Stellwerke[Bearbeiten]
Zunächst gab es Stellwerke mit Walmdach in niedriger 13728/4, 13728/8, 13728/16 und in hoher Ausführung 13733/4, 13733/8, ab Mitte der 1930er-Jahre nur noch solche mit ovalem Dach 13729/6, 13729/12. Die Stecker des Kabels werden in die Buchsen W des Transformators eingesteckt, und die Muffen des Kabels in die seitlichen Stecker der Stellwerke eingesteckt. In die jeweiligen Muffenpaare des zugehörigen Stellknopfes werden die Stecker des Kabels des elektromagnetischen Artikels eingesteckt.
Spezialschienen[Bearbeiten]
Märklin hatte in Spur 0 und 1 verschiedene Spezialschienen im Sortiment, mit denen der Spielwert erhöht werden konnte.
Entkupplungsschienen[Bearbeiten]
Die Entkupplungsschienen 3620 EK, 3630 EK in Spur 0 und 3621 EK, 3631 EK in Spur 1 waren nur in Verbindung mit der Automatikkupplung K, die es nur an wenigen ausgewählten Wagen gab, zu verwenden. Es ist eine Schiene mit einem einfachen, roten Draht, der neben und oberhalb der äußeren Schiene platziert ist, und beim Vorbeifahren mit zwei Wagen mit der Automatikkupplung diese entkuppelt. Es war ein Versuch von Märklin, den Spielbetrieb dadurch interessanter zu gestalten, der allerdings kaum Zuspruch fand, weil die Gestaltungsmöglichkeiten sehr gering waren.
Trennschienen[Bearbeiten]
Die Trennschienen 3620 T, 3630 T in Spur 0 und 3621 T, 3631 T in Spur 1 unterbrechen zwei Stromkreise voneinander allpolig, so dass durch einen zum anderen Stromkreis fahrenden Zug der Kontakt zwischen den Stromkreisen nicht überbrückt werden konnte.
Blicklichtschienen[Bearbeiten]
An die Blicklichtschienen 3620 B/0, 3620 B können die elektrisch beleuchteten Andreaskreuze 2363 B, 2364 B, 13458 eingesteckt werden. Durch den vorbei fahrenden Zug wird das Blicklicht ausgelöst, indem jede Achse des vorbeifahrenden Zuges den Stromkreis so lange schließt, wie sie innerhalb eines isolierten Bereiches auf der einen Schienenseite Kontakt mit dem nicht isolierten Bereich der anderen Schienenseite haben.
Kontaktschienen[Bearbeiten]
Die Kontaktschienen 13629/0, 13629, 3630 KP, 3631 KP sind dazu gedacht, um die Signale mit Zugbeeinflussung an die Schienen anzuschließen.
Unterbrecherschienen[Bearbeiten]
Die Unterbrecherschienen 13628/0, 13628 werden am anderen Ende der durch die Kontaktschienen beginnenden stromfreien Zone angebracht. Alle Details hierzu finden Sie unter "Handsignale mit Zugbeeinflussung".
Schienen mit äußerem Kontaktstrang[Bearbeiten]
Die Artikel mit einfachem Elektromagnet können sowohl mit den Stellpulten als auch mit den Schienen mit äußerem Kontaktstrang 13627/0, 13627/1, 13637/0, 13637/1 betrieben werden, indem man die beiden Stecker des Kabels dieser Artikel in die beiden Buchsen dieser Schiene einsteckt und somit durch den vorbeifahrenden Zug der Kontakt geschlossen wird und dieser Artikel betätigt wird. Der Vorgänger der Schiene mit äußerem Kontaktstrang war die Kontaktschiene 13718, zu der allerdings ein in die Lokomotive einzuschraubender und seitlich herausstehender Stift notwendig war.
Drehscheibentechnik[Bearbeiten]
Drehscheibenmotor 13295 G[Bearbeiten]
Der Drehscheibenmotor 13295 G, zu dem der Drehscheibenschalter 13719 gehört, ist universell für alle Drehscheiben der Serie 2128 El in Spur 0 und 1 zu verwenden. Er kann an die Drehscheiben angeschraubt werden und das Rad des Drescheibenmotors kann mittels einer Antriebsspirale 4375 mit dem Handdrehrad der Drehscheibe verbunden werden. Nur mit dem Schalter 13719 kann der Drehscheibenmotor in beide Richtungen bewegt werden. Dazu benötigt man das vieradrige Kabel 13533/22, dessen vier Stecker in die Buchsen 1 bis 4 in den Drehscheibenschalter und dessen vier Muffen in die Stecker 1 bis 4 in den Drehscheibenmotor eingesteckt werden.
Mit dem ebenfalls benötigten Kabel 13532/12 wird die Verbindung zwischen den Auslässen W am Transformator und dem Drehscheibenschalter 13719 hergestellt.
Drehscheiben[Bearbeiten]
Die Drehscheiben 2128 El gibt es in Spur 0 und 1 und in unterschiedlichen Durchmessern. Sie können mit dem Handdrehrad elektrisch betrieben werden.
Elektrischen Beleuchtungen[Bearbeiten]
Stationären elektrischen Beleuchtungen[Bearbeiten]
Als stationäre Beleuchtungen gibt es den Beleuchtungssockel 13581 mit 20-Volt Birne und die Deckenbeleuchtung 13580 zum Einhängen. Beide haben jeweils ein 50 cm langes Kabel mit Metallsteckern, das in die Verteilerplatte 13723 oder 13723 N eingesteckt werden. Diese wird dann mit der Beleuchtungsbuchse L des Transformators verbunden.
Lok- und Wagenbeleuchtungen[Bearbeiten]
Als Lok- und Wagenbeleuchtungen gibt es die Führerstandsbeleuchtung 13487 für die Dampflokomotiven R 66/12920 und E 66/12920.
- Die kleineren Lokomotiven besitzen keine Möglichkeit, das Führerhaus zu beleuchten, die größeren sind schon werkseitig mit einer Führerstandsbeleuchtung ausgestattet.
- Die Personenwagen können mit der Wagenbeleuchtung 13484 ausgestattet werden, die dann in die Lok eingesteckt und so über den Schleifer mit Strom versorgt wird.
- Als Schlusslicht können die Schlusslaternen 13545, Schlusslichtgarnitur 13482, Schlusslichtgarnitur 13483/2 verwendet werden. Auch sie werden in die Lok eingesteckt.