Alois Zähringer

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Alois Zähringer (* 29. September 1921 in Bleichheim; † 6. September 1940 in Grafeneck) war ein Opfer der nationalsozialistischen Rassenhygiene. Er wurde im Zuge der Aktion T4 von den Nationalsozialisten ermordet.

Leben[Bearbeiten]

Zähringer wurde als Sohn des Schreiners Friedrich Zähringer und dessen Ehefrau Maria geb. Ochsner geboren und katholisch getauft. Als er zweieinhalb Jahre alt war, starb seine Mutter nach längerer Krankheit. Seine acht Jahre ältere Schwester musste im Haushalt helfen und auf ihren kleinen Bruder aufpassen. Nach mündlicher Überlieferung soll er ihr zu Boden gefallen sein. Seit diesem Moment sei er behindert gewesen. Am 9. August 1929 wurde er in die katholische St. Josephs-Anstalt in Herten aufgenommen, in der er sein gesamtes weiteres Leben verbrachte. Als medizinische Diagnose ist „Epilepsie, hochgradiger Schwachsinn“ überliefert. Am 20. August 1940 fand der dritte Transport aus Herten im Rahmen der Aktion T4 statt. Zusammen mit 75 anderen Heimbewohnern wurde Zähringer in die Heil- und Pflegeanstalt Emmendingen verlegt. Am 6. September 1940 wurde der 18-Jährige von dort weiter in die Tötungsanstalt Grafeneck deportiert und direkt nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet. Seine Leiche wurde im Krematorium verbrannt. Seiner Familie teilte man mit, er sei am 16. September 1940 an „Hirnhautentzündung“ verstorben. Todestag und Todesursache waren fiktiv. Die Hinterbliebenen ließen sich aus Grafeneck die Urne mit Asche zuschicken, die sie am 28. Oktober 1940 auf dem Friedhof in Bleichheim in aller Stille beisetzten.

Gedenken[Bearbeiten]

BW

Zähringers Name ist in der vom Sankt Josefshaus Herten 1997 veröffentlichten Broschüre „… die Zahlen mussten stimmen“ veröffentlicht. Sein Name ist auch seit 1998 im Gedenkbuch der Gedenkstätte Grafeneck verzeichnet. Seit dem 11. Juli 2010 erinnert ein Stolperstein des Künstlers Gunter Demnig vor dem Elternhaus in Bleichheim an Zähringers Schicksal.

Weblinks[Bearbeiten]

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