Alfred Pfisterer

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Alfred Oskar Pfisterer ( * 1. Januar 1911 in Pforzheim) war als SS-Hauptsturmführer (SS-Nr. 226441) Angehöriger der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und des Sicherheitsdienstes der SS (SD). Nach 1945 gehörte er der Organisation Gehlen (OG) an.

Dienststellen im NS-Regime[Bearbeiten]

In der Dienstaltersliste der SS vom 1. Dezember 1938 wurde er als SS-Untersturmführer mit dem Datum vom 9. November 1937 gelistet, wobei seine Dienststellung das SD-Hauptamt genannt wurde. Ein Schreiben vom 29. Mai 1941[1] an Pfisterer nennt den Dienstgrad SS-Obersturmführer. In der „Central Registry of War Criminals and Security Suspects - Wanted List - Part II“, wird ein Alfred Pfisterer unter der Cr. file No. 61438 als männlicher Deutscher, SD-Official, SS-Hauptsturmführer und Athen als Dienstort genannt.[2]

Julius Mader notiert Alfred Pfisterer mit dem Deckbezeichnung „E/H 7663“ als Dienstelle das Amt VI des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) an. Weiterhin gibt er an, Pfisterer sei Agentenführer in Madrid gewesen. Dort in Madrid wäre er Leiter der SD-Zentrale und der Funkstelle gewesen. Zur Tarnung sei er als Sekretär des Beauftragten des Vierjahresplanes gewesen.[3] Victor Alexandrov[4] gab ähnliche Angaben zu Pfisterer an: Er hätte sich als ziviler Ingenieur getarnt und hätte eine Kette von geheimen Funkstellen aufgebaut.[5] Pfisterer war Mitglied der NSDAP mit der Nr. 3280492.

Nachkriegszeit[Bearbeiten]

In den CIA-Dateien wird angeführt, dass Pfisterer ein Mitarbeiter der Organisation Gehlen (OG) gewesen sei, der von Peter Studermayer angeworben wurde. Der Leiter der Generalvertretung C (Stocking bei München) (V-12053) erinnerte sich 1951, dass Pfisterer 1948 sich wieder um eine Anstellung bei der OG bewarb, aber keine hinreichende Aussicht bot. Eine Datei der CIA gibt an, das Pfisterer als Mitarbeiter der US-Geheimdienstes CIC am 31. Mai 1954 vom Dienst entlassen wurde. Seine Kennkarte wäre unter „BXXVII/04811“ geführt worden. Seine Decknamen waren Alfred Binder und Alfred Scherz. Die letzte Wohnadresse war München, Hengerlerstraße 1. Als Grund für seine Entlassung wird angegeben, dass seine Dienste nicht mehr benötigt werden. Die Datei gibt auch an, dass Pfisterer mit der Firma Terramar eine Kontaktaufnahme gehabt hätte. Darauf hätte sich die US-Dienststelle an die OG (Deckname: Zipper) gewandt. Eine CIA-Datei gibt an, dass Pfisterer unter der Münchener Adresse eine Export-Firma betrieb.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. CIA-Deteien zu Alfred Pfisterer
  2. Gert Sudholt (Hrsg.): Wanted: die Fahndungsliste der US-Amerikaner 1945 ; die Deutschen im Visier der Sieger. Druffel-Verlag, Stegen am Ammersee 2002, ISBN 3-8061-1146-4, S. 140 (546 S.).
  3. Julius Mader: Der Banditenschatz: ein Dokumentarbericht über Hitlers geheimen Gold- u. Waffenschatz. 3. erweiterte und verbesserte Auflage. Deutscher Militärverlag, Berlin 1966, OCLC 917624990, S. 375 (394 S.).
  4. Victor Alexandrov in der niederländischsprachigen Wikipedia
  5. Victor Alexandrov: OS 1: Services secrets de Staline contre Hitler. Paris 1968, S. 38 (französisch, es gibt zwei Ausgaben unter diesem Titel. Nur die Paperbackausgabe von 328 Seiten enthält die Angaben zu Pfisterer).
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