Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (Bremen)

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Das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium, gegründet 1970, ist ein öffentliches Gymnasium im Süden von Bremen. Der heutige Standort besteht seit 1973. Seit dem 1. August 2005 ist es nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt benannt. Zuvor hieß es schlicht Gymnasium Huchting.

Alexander-von-Humboldt-Gymnasium
Geba2.jpg
Schulform Gymnasium
Schulnummer 307
Gründung 1970
Adresse

Delfter Straße 16

Ort Bremen
Land Bremen
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 2′ 47″ N, 8° 43′ 40″ O53.046528.72777Koordinaten: 53° 2′ 47″ N, 8° 43′ 40″ O
Träger Bremen
Schüler ca. 997 (Stand: 2010)
Lehrkräfte 80
Website www.humboldtgymnasium-bremen.de

Das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium ist ein durchgängiges vierzügiges Gymnasium von der 5. Klasse bis zum Abitur. Zurzeit besuchen 997 Schülerinnen und Schüler die Schule. Sie werden von 80 Lehrkräften unterrichtet, darunter fünf Referendaren.

Inhaltsverzeichnis

Lage[Bearbeiten]

Die Schule liegt im Stadtteil Huchting im Ortsteil Sodenmatt an der Delfter Straße. In der Nähe befinden sich der Sodenmattsee und das Hallenbad Huchting.

Das Schulgelände ist geprägt von zwei Gebäuden, umgeben von einem großzügig angelegten, von Bäumen umgebenen Freigelände mit drei Ballspielplätzen, die viel Bewegungsfreiheit und Aufenthaltsmöglichkeiten in Pausen und Freistunden bieten.

Gebäude[Bearbeiten]

  • Hauptgebäude: Hier befinden sich die Unterrichtsräume der Oberstufe und die Fachräume der Naturwissenschaften für alle Jahrgänge, ebenso das Sekretariat der Oberstufe und die Schulleitung. Eine große Aula und eine Mensa mit eigener Küche sind im Erdgeschoss untergebracht. Für Schüler und Lehrer wird ein warmes, hier zubereitetes Mittagessen angeboten.
  • Gebäude A: In diesem Gebäude sind die Klassen der Mittelstufe untergebracht. In einer eigenen Cafeteria im Forum verkaufen Mütter täglich Brötchen und Getränke. Im Gebäude A befinden sich auch das Sekretariat der Mittelstufe und das Büro der Mittelstufenkoordinatorin.
  • Sporthalle: Eine Dreifachsporthalle und eine Halle des TuS Huchting stehen zur Verfügung.

Schulentwicklung[Bearbeiten]

Am 1. August 1970 nahm das Gymnasium Huchting am Fedelhören im Gebäude der alten Remberti-Schule den Unterrichtsbetrieb auf. Drei Jahre später zog die Schule in den Huchtinger Neubau um und stellte von Halbtags- auf Ganztagsbetrieb um. 1974 kamen Haupt- und Realschule, 1977 auch eine Orientierungsstufe hinzu. Es entstand das Schulzentrum Huchting.

Vom Schuljahr 1981/82 an wurde die Sekundarstufe I abgebaut. Es entstand ein Schulzentrum des Sekundarbereichs II mit einer Gymnasialen Oberstufe und einer Berufsschule (Gestaltung). Beide Schulen waren eigenständig. Seit Anfang der 90er Jahre stagnierten die Schülerzahlen. In den folgenden Jahren begonnen Gespräche über die weitere Entwicklung des gymnasialen Bildungsgangs in Huchting. Die Gymnasialen Abteilungen an den Schulzentren Willakedamm und Flämische Straße waren einzügig, die Gymnasiale Oberstufe litt auch unter rückläufigen Schülerzahlen.

2004 beschloss die Deputation für Bildung auf Vorschlag der beiden Schulleiter Jürgen Hildebrand (Gymnasiale Oberstufe Huchting) und Wolfgang Kuhlmann (Gymnasiale Oberstufe Neustadt) die Fusion beider Schulen und die Angliederung der beiden Gymnasialen Abteilungen der Schulzentren Willakedamm und Flämische Straße an die neue Schule am Standort Delfter Straße. 2005 zog die Gymnasiale Oberstufe Neustadt mit allen Lehrern, Schülern und Unterrichtsmaterialien nach Huchting. Der Fusionsprozess begann und war 2007 abgeschlossen. Es entstand ein durchgängiges Gymnasium.

Auf Vorschlag der Schulkonferenzen beider Schulen bekam die neue Schule am 1. August 2005 einen neuen Namen: Alexander-von-Humboldt-Schule, Gymnasium. Schulorganisatorisch wurde sie dennoch weiterhin als „Schulzentrum der Sekundarbereiche I und II" geführt. Gesamtkonferenz und Schulkonferenz beschlossen am 29. Mai 2008 einstimmig, den Senat zu bitten, der Schule den Namen „Alexander-von-Humboldt-Gymnasium“ zu übertragen. Die CDU-Fraktion in der Stadtbürgerschaft unterstützt den Prozess, die Schule zu einem Gymnasium umzustrukturieren und entsprechend umzubenennen. Nach ihrer Auffassung arbeite die Schule faktisch bereits jetzt als durchgängiges Gymnasium, werde auch als solches wahrgenommen und landläufig als „achtes Gymnasium“ bezeichnet.[1] Die Schulkonferenz hatte noch einmal einstimmig am 22.10.2009 ihren Wunsch nach Änderung des Schulnamens bekräftigt. In Ausführung des Senatsbeschlusses vom 15. Dezember 2009 hat die Senatorin für Bildung und Wissenschaft angeordnet: Die Alexander-von-Humboldt-Schule erhält zum 1. Januar 2010 den Namen Alexander-von-Humboldt-Gymnasium.

Profil[Bearbeiten]

Das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium ist eine Schule mit "maritimem Profil" – ungewöhnlich für ein Gymnasium, aber passend für eine Stadt wie Bremen. Die Schüler können dort in der Mittelstufe das Modul "Logistik und Verkehr" als Wahlpflichtfach belegen. In der Oberstufe werden die Logistik-Inhalte zu einem maritimen Leistungsprofil verdichtet. In der Qualifikationsphase wird ein Profil angeboten mit dem Leistungsfach Geografie und den Grundfächern Politik und Mathematik. Hier arbeiten die Schüler im 2. Halbjahr der Qualifikationsphase in einem Projekt zum Thema "Logistik und Verkehr" an praxisorientierten Fragestellungen. Die Ergebnisse werden am „Markttag der Projekte“ jeweils im Mai den Schülern der Einführungsphase präsentiert.

Möglich wird das Konzept durch eine Firmenkooperation. Das Gymnasium unterzeichnete 2009 einen Vertrag mit einer Bremer Schwergutreederei unter der Schirmherrschaft der Senatorin für Bildung und Wissenschaft.[2] Gemeinsam werden Projekte entwickelt, die Reederei unterstützt die Arbeit mit praktischen Anteilen. Die Hochschule für Nautik in Bremen mit ihrem Schiffssimulator öffnet sich den Schülern.

Pädagogische Arbeit, Ausstattung und Angebote[Bearbeiten]

Die Schule bietet an Fremdsprachen Englisch ab Klasse 5, Spanisch, Französisch und Latein ab Klasse 6 an. Im Wahlpflichtbereich ab Klasse 8 können fachübergreifende projektorientierte Angebote zur Vorbereitung auf die Oberstufe gewählt werden. Es werden Vorbereitungskurse auf das Cambridge First Certificate in English angeboten. Als besondere Schulfächer sind in der Oberstufe zu wählen: Religionskunde (überkonfessionell in Bremen lt. Bremer Landesverfassung), Kunst und Informatik, jeweils als Leistungs- oder Grundfach, Latein als Grundfach. Türkisch (fortgesetzte Fremdsprache) wird als Grundfach überregional angeboten.

Das Fach Darstellendes Spiel hat an der Schule einen großen Stellenwert. Neben einer Theater-AG gibt es in der Oberstufe z.Zt. 7 Kurse in diesem Fach. Es kann als 4. Prüfungsfach im Abitur gewählt werden.

Die Schule ist mit einem Fachraum Informatik, zwei PC- und zwei Apple-Labore ausgestattet.

In der Mittelstufe gibt es eine Bläser-AG (Saxofon und Trompete). Die Instrumente werden gestellt von der Bremer Schuloffensive.

Am Wettbewerb Jugend debattiert nimmt die Schule regelmäßig teil. Es gibt einen Leseclub (Besprechung von Neuerscheinungen und Erstellung einer „Hitliste“ für Radio Bremen).

Grundlegendes pädagogisches Konzept ist die Entwicklung und Stärkung von sozialen Fertigkeiten (Das Programm Lions Quest wird verbindlich für alle Schüler ab Jahrgang 5 durchgeführt.) Jeder Schüler schließt mit dem Schulleiter einen Vertrag ab, in dem der Schulleiter sich verpflichtet, die Schule so zu leiten, dass jede Schülerin und jeder Schüler fachlich und persönlich gefördert und gefordert wird, alle Mittel und Räumlichkeiten für die Ausbildung zur Verfügung gestellt bekommt, alle Hilfen und Anregungen auf dem Weg zur Mündigkeit und zur beruflichen Orientierung erhält, soziale Kompetenz erlernt, in Frieden und Freiheit erzogen wird, Respekt und Ordnung als Werte leben lernt. Der Schulleiter setzt sich dafür ein, dass jeder Schüler sich in der Schule wohl fühlt und gerne und angstfrei zur Schule kommt. Der Schüler verpflichtet sich, alle Menschen, die sich in der Schule aufhalten, zu respektieren, alle Räume und Einrichtungsgegenstände und Lehrmittel der Schule sowie fremdes Eigentum zu achten, nicht zu beschädigen oder zu beschmutzen, alle Regeln der Schulordnung zu achten und zu befolgen.

Die Schule hat ein verbindliches Lernkompetenzcurriculum für alle Jahrgänge mit Methodentagen zur Einübung selbst gesteuerten Lernens aufgestellt. Ein Förderkonzept ist entwickelt worden: Förderunterricht im Jahrgang 5 und 6 in Deutsch, Englisch und Mathematik, von Studenten betreuter, mit Rechnern ausgestatteter Schülerarbeitsraum, "Schüler helfen Schülern" - ein Programm, bei dem die Schule Förderteams aus einem fördernden älteren Schüler (Lernhelfer) und zwei zu fördernden Schülern bildet.

Öffentlichkeitsarbeit, Partner[Bearbeiten]

2006 ist der Schulverein Alexander-von-Humboldt e.V. gegründet worden, der Förderkonzepte, Schulveranstaltungen und gemeinsame Projekte unterstützt, sich um Beschaffung besonderer Lehrmittel wie Musikinstrumente oder Sportgeräte kümmert und ein enges Verhältnis zwischen Eltern und Schule aufbauen möchte.

Partnerschulen sind die Immanuel Shifidi Secondary School in Windhoek, Namibia, und das Närpes Gymnasium in Närpes, Finnland. Mit beiden Schulen findet in jedem Jahr ein Schüleraustausch statt.

Partner aus Kunst und Kultur ist die Weserburg, Museum für moderne Kunst in Bremen. Das Museum wird für viele Unterrichtsfächer in den Schulalltag einbezogen. Es finden praktische Übungen in den Räumen der Weserburg statt, Schüler entwickeln eigene Führungen für ihre Mitschüler.

Partner aus der Wirtschaft sind die Beluga Shipping GmbH, TNT und Tiemann & Co.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bremische Bürgerschaft, Drucksache 17/178 S vom 27. Mai 2008
  2. [1]
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