Aham (Shivaismus)
Aham, ein Konzept des Kashmir Shivaismusses, ist als das höchste Herz definiert (hrdayam) [1], als transzendenter Atman, als höchstes Ich-Bewusstsein [2] oder unbegrenztes Bewusstsein.[3] Der Raum von Aham ist wo die kechari mudra (freie Bewegung im Raum des Herzens) verwirklicht ist. Kechari mudra wird als der höchster Zustand der spirituellen Entwicklung angesehen.
Der kashmirische Shivaismus unterscheidet sich in einigen Konzepten vom hinduistischen Shivaismus, der z.B. das HAUM als Shiva-Mantra aufführt.
Inhaltsverzeichnis
Substrat der Schöpfung[Bearbeiten]
Wenn Shiva erschaffen will, ist der erste Akt die Schöpfung eines inneren Raumes (der Raum seines Herzens) - eine Matrix von Energien die das Substrat der neuen Welt sein wird. Dieser Ort wird Aham genannt, was in Sanskrit "Ich" bedeutet. So erschafft das Absolute zuerst die göttliche Person, Aham, und aus dieser göttlichen Person wird die Manifestation selbst erscheinen.
Aham ist identisch mit mātrkā (dem Rad der fonemischen Energien), der essenziellen Natur aller Kategorien aller 36 Tattvas[4]. Aham ist der letzte Ruheplatz, der Wohnsitz, die Behausung aller Wesen, das Behältnis der Welt.[5][6]
Höchstes Mantra[Bearbeiten]
Eine andere Definition von Aham ist die eines primordialen Mantra,[7] eines transzendentalen Mantra,[8] das sogenannte Herz-Bīja (Mantra des Herzens) - die Kraft und Macht des Bewusstseins.[9] Als höchstes Mantra steht Aham in direkter Beziehung zu matravīrya, der Macht des Mantrams.[10] Damit verleiht die Verwirklichung von Aham Macht über jedes Mantra.[11]
Vereinte Form von Shiva und Shakti[Bearbeiten]
In Aham ist der höchste(para) Aspect der Shakti verwirklicht. Aham ist die Shakti von Shiva oder in anderen Worten, die Ausdehnung von Shiva.[12] Eine andere Art der Beschreibung von Aham ist die einer Vereinigung von Shiva und Shakti,[13] der ausstrahlende (visarga) Aspekt des Höchsten (anuttara).[14]
Etymology[Bearbeiten]
Aham setzt sich aus A+HA+M zusammen, der Triade von Shiva (A), Shakti (HA) und Bindu (M).[15] M ist der letzte Punkt, die Vereinigung von Shiva and Shakti, wo sie sich in den Paramashiva auflösen. Das Dreieck von A+HA+M ist die Essenz des Trika-Systems.[16] A+HA+M bildet das srsti bīja (Samen der Ausstrahlung), ein Mantra das identisch ist mit der Energie der Ausdehnung und Schöpfung.[17] Aham kann auch definiert werden als : A = abedha (Nicht-Differenzierung), HA = bheda (Differenzierung) and M = bhedābheda (Differenzierung cum Nicht-Differenzierung).[18]
Maha, der Spiegel des Bildes von Aham[Bearbeiten]
Andererseits wird MAHA, das Spiegelbild oder Komplement von AHAM,[19] aus MA+HA+A gebildet, und repräsentiert das samhara bīja (Samen der Wiedereinziehung) - das Mantra das identisch mit dem Prozess der spirituellen Entwicklung ist,[17] oder in anderen Worten der Rückauflösung der Manifestation in das Absolute. In MAHA, Shakti (HA) geht in den Bindu (M) ein, das begrenzte Sein, und vereinigt es wieder mit dem Höchsten (A).[20]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Parā-trīśikā Vivaraṇa, Jaideva Singh, Seite 78
- ↑ Parā-trīśikā Vivaraṇa, Jaideva Singh, Seite 131
- ↑ The Triadic Heart of Śiva, Paul Muller-Ortega, Seite 145
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana Jaideva Singh, Seite 194
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana, Jaideva Singh, Seite 78
- ↑ The Triadic Heart of Śiva, Paul Muller-Ortega, Seite 179
- ↑ Kundalinī, die Energie der Tiefen, Seite 214
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana, Jaideva Singh, Seite 180
- ↑ The Triadic Heart of Śiva, Paul Muller-Ortega, Seite 163
- ↑ The Triadic Heart of Śiva, Paul Muller-Ortega, Seite 160
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana, Jaideva Singh, page 195
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana, Jaideva Singh, Seite 127
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana, Jaideva Singh, Seite 194
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana, Jaideva Singh, Seite 195
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana, Jaideva Singh, Seite 55
- ↑ Kundalinī, die Energie der Tiefen, Seite 32
- ↑ 17,0 17,1 Parā-trīśikā Vivaraṇa, Jaideva Singh, Seite 13
- ↑ Parā-trīśikā Vivaraṇa, Jaideva Singh, Seite 30
- ↑ The Triadic Heart of Śiva, Paul Muller-Ortega, Seite 159
- ↑ Parā-trīśikā Vivarana, Jaideva Singh, Seite 182
Literatur[Bearbeiten]
- The tantric body, Gavin D. Flood ; ISBN 978-1845110116