Agiles Datawarehousing

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Schematische Darstellung eines ADW-Sprints

Agile Data Warehousing (ADW) ist ein Vorgehensmodell, das die beiden Ansätze Scrum und Extreme Programming (XP) vereint. Im ADW-Modell werden Scrum-Methoden als Projektmanagement-Rahmen übernommen und mit XP- Entwicklungstechniken zusammengeführt.[1]

Das ADW-Modell ist ein sechsstufiges Vorgehensmodell, dass aus den folgenden Stufen besteht:

  • räumlich zusammenhängendes und selbstorganisiertes Team
  • Aufbau von Epen und Beurteilung der Fähigkeiten
  • Releaseplanung
  • Prototypen und testgetriebene Auslieferung
  • nebenläufige Auslieferungsgruppen
  • kontinuierlicher Integrationstest

Bedeutung der ADW-Stufen[Bearbeiten]

Räumlich zusammenhängendes und selbstorganisiertes Team[Bearbeiten]

Wie im Scrum liefert das Entwicklungsteam die Produktfunktionalitäten in der vom Product Owner gewünschten Reihenfolge. Grundlage dafür ist das Team und Product Owner räumlich zusammengeführt werden.

Aufbau von Epen und Beurteilung der Fähigkeiten[Bearbeiten]

Mit dem Aufbau von Epen ist der Aufbau des aus Scrum bekannten Product Backlogs gemeint. Epen gruppieren dabei die sich im Product Backlog befindlichen User Storys. Diese User Storys werden dann über die Beurteilung der Fähigkeiten des Team mit Story-Points bewertet. Diese Story-Points dienen als Mass für die Komplexität einer User Story.[2]

Releaseplanung[Bearbeiten]

In dieser Stufe wird ein Releaseplan erstellt, der den gesamten Umfang eines Projektes umreisst. Außerdem werden in dieser Stufe die Anzahl an Iterationen, die analog zu Scrum Sprints genannt werden, festgelegt.

Prototypen und testgetriebene Auslieferung[Bearbeiten]

In dieser Stufe liefert der Product Backlog genaue Anforderungen und das Team implementiert Prototypen. Diese Prototypen entsprechen im Wesentlichen aber schon den Anforderungen des Product Backlog. Testgetriebene Auslieferung stellt die Qualität der Prototypen sicher und soll dazu betragen die vollendeten Prototypen in das laufende System zu übernehmen.

Nebenläufige Auslieferungsgruppen[Bearbeiten]

In dieser Stufe werden nebenläufige Auslieferungsgruppen formuliert, damit ist gemeint, dass Entwicklungsphasen, wie Spezifikation, Design, Implementierung und Auslieferung parallel ablaufen.

Kontinuierlicher Integrationstest[Bearbeiten]

Diese Stufe rundet die ADW-Qualitätssicherungsstrategie ab, in dem jedes Modul kontinuierlich integriert wird, sobald es von Entwickler abgeschlossen wurnden ist. Durch eine solche Auslieferung findet eine kontinuierliche Validation statt.

Ablauf eines ADW-Sprints[Bearbeiten]

Der Scrum-Prozess

Ein ADW-Sprint beginnt, wie ein normaler Sprint in Scrum, mit einer Sprintplanungsitzung. In der Sprintplanungsitzung werden User-Storys aus dem Product Backlog ausgewählt und innerhalb des Sprints umgesetzt. Für die Umsetzung werden Techniken benutzt die aus Extreme Programming bekannt sind. Diese Techniken definieren die eigentlichen Entwicklungsschritte, die in einem ADW-Projekt durchgeführt werden. Solche Entwicklungsschritte sind z.B. das systematische Testen, Erstellen von Prototypen und die kontinuierliche Integration. Ein ADW-Sprints endet mit einem Sprint-Review, darin wird reflektiert, ob und wie die Ziele eines Sprints erreicht worden sind. Dann erfolgt eine Rekursion in Form eines neuen Sprint. Im neuen dem Sprint werden die einzelnen Schritte erneut durchlaufen.[3]

Abdeckungsgrad zu bestehenden Standards[Bearbeiten]

Rückkopplungsmechanismen im ADW Modell

Die Normenreihe DIN 69901:2009 beschreibt Grundlagen, Prozesse, Prozessmodell, Methoden, Daten, Datenmodell und Begriffe im Projektmanagement. In Norm DIN 69901:2009 wird ein Mindeststandard definiert, der im Projektmanagement eingehalten werden sollte und aus fünfzehn Prozessen besteht. Das ADW-Modell implementiert alle Prozesse und ist damit mit dem Mindeststandard konform.[4]

Die Norm EN ISO 9001 beschreibt allgemeine Anforderungen für ein QM-System. Das ADW-Modell entspricht in vielen Punkten den Vorgaben der Norm. Doch werden wesentliche Punkte nicht implementiert und müssen angepasst werden, um eine vollständige Kartierung zu erlangen.

Capability Maturity Model Integration (CMMI) ermöglicht eine Klassifizierung in fünf Stufen und gruppiert eine Menge von zusammenhängenden Praktiken in Prozessgebieten (engl.: process areas). Diese Praktiken sind erfüllt, wenn alle Ziele eines bestimmten Gebietes umgesetzt werden. Um den Abdeckungsgrad zwischen ADW und CMMI zu ermitteln, müssen die 48 spezifischen Ziele erreicht werden.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Hughes, Ralph: Agile Data Warehosing 101: An Introduction to Accelerated BI/DW Development. sigs datacom, 2011.
  2. Hochspringen Hughes, Ralph: Survival Skill: Requirements Management for Agile Data Warehousing Projects. sigs datacom, 2011.
  3. Hochspringen Hughes, Ralph: Fast and Thorough: Quality Assurance for Agile Data Warehousing Projects. sigs datacom, 2011.
  4. Hochspringen Zuther, Bernd: Agile Methoden zur Einführung eines ERP-Systems am Beispiel einer Internetagentur. Akademikerverlag, 2012.
  5. Hochspringen Hughes, R.: Agile Data Warehousing. iUniverse, Inc., 2009.

Weblinks[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.