Advanced Re-entry Vehicle

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Das Advanced Re-entry Vehicle (ARV) ist ein Weltraumfrachter und stellt eine Weiterentwicklung des Automated Transfer Vehicles (ATV) dar. Dem ARV soll im Gegensatz zum ATV der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre möglich sein. Dieser Raumtransporter soll ab 2016[veraltet] Fracht zwischen der Internationalen Raumstation und der Erde transportieren, da die US-amerikanischen Space Shuttles ihren Frachtverkehr ab 2011 einstellten und seit dem lediglich die russischen Sojus-Kapseln für Transportzwecke zur Verfügung stehen.[1] Als erster Schritt soll das ARV ca. 1500 kg an wissenschaftlichem Material zur Erde zurückbringen, nach einer Weiterentwicklung sollen auch bis zu vier Astronauten befördert werden können. Als Trägerrakete ist die Ariane 5 geplant. Laut ESA soll eine bemannte Version frühestens 2022[veraltet] einsatzfähig sein, sofern das Projekt bewilligt wird.

Entwicklung[Bearbeiten]

Das ARV wird aus zwei Modulen bestehen, einem vom ATV abgeleiteten Service Module sowie einem neu zu entwickelnden Wiedereintritts-Modul. Letzteres ist in Größe und Konzept den Apollo-Kapseln ähnlich (wenn auch etwas spitzer) und wird Erkenntnisse über den Atmospheric Re-entry Demonstrator (ARD) nutzen, welcher 1998 erfolgreich flog. Bei der unbemannten Version könnte zudem noch ein drittes, druckloses Modul zur Beförderung von Fracht eingesetzt werden; diese Fracht würde mit dem Roboterarm der ISS entladen, analog zu Fracht auf dem Palettensystem des Shuttle.

Nach dem Beschluss der ESA über die Entwicklung des ARV vom November 2008 wurde im Juli 2009 ein Vertrag über Studien für die erste Entwicklungsphase mit der Firma EADS Astrium aus Deutschland abgeschlossen. Zudem wurde Thales Alenia Space, Italien, beauftragt, das Experimental Re-entry Testbed (Expert) zu entwickeln. Die Entwicklung verzögerte sich allerdings; Beginn 2011 befand man sich noch in der Phase der Machbarkeitsstudien („Phase A“) für die Untersysteme. Der Einsatz dieses Flugkörpers, zunächst für 2010 geplant, dürfte sich bis etwa 2013[veraltet] verzögern. Die Erkenntnisse aus den Messwerten sowie über die Konstruktionsmethoden sollen in die Entwicklung des ARV Eingang finden.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Pro Physik: Europa will US-Rolle bei ISS-Versorgung übernehmen, abgerufen am 12. Juli 2009, 21:02 UTC
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