Adiabate Kühlung

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Die Adiabate Kühlung oder Verdunstungskühlung ist ein in der Klimatechnik eingesetztes Verfahren, um mit Verdunstungskälte Räume zu klimatisieren. Das Verfahren wird indirekt angewandt, indem ein anderer Luftstrom als der zu kühlende Luftstrom befeuchtet wird. Die Verdunstungskühlung nutzt die Eigenschaften der erneuerbaren Energie, da zur Kälteerzeugung nur Luft und Wasser als Quellen genutzt werden. Das Prinzip dieses Vorgangs ist dasselbe wie beim Schwitzen, bei dem durch die Schweißabsonderung Wasser verdunstet und dadurch dem Körper Wärme entzieht.

Bei der indirekten adiabaten Kühlung bzw. indirekten Verdunstungskühlung wird das Kühlpotential dadurch erzeugt, dass nur die verlassende Raumluft (26 °C) großflächig mit Wasser in Verbindung gebracht wird. Die ohnehin vorhandene Wärmerückgewinnung nimmt die Verdunstungskälte (20 °C) auf und kühlt damit die benötigte Frischluft (32 °C) des Raumes. Dagegen gelangt die befeuchtete, verbrauchte Luft ohne Umluftanteile schwadenfrei direkt ins Freie. Selbst im Hochsommer lässt sich so die Frischluft auf angenehme 22 °C kühlen. Die indirekte Verdunstungskühlung erhöht dabei nicht den Wassergehalt der Raumluft. Mit einem Kubikmeter Wasser lassen sich so am Tag gut 1000 m² Bürofläche komfortabel kühlen.

Adiabate Kühlung mit 80 % Wärmerückgewinnung

Die Wärmerückgewinnung, mit deren Hilfe im Winter die Frischluft vorgewärmt und somit der Primärenergieverbrauch gesenkt wird, wird so im Sommer zur Kühlanlage, die FCKW-frei und ohne großen apparativen Aufwand sehr effizient die Zuluft kühlt. Das Zusammenspiel von Wärmerückgewinnung und Verdunstungskühlung garantiert ganzjährig eine primärenergiesparende Raumklimatisierung.

Chronik[Bearbeiten]

Bereits in der Antike nutzte man gezielt die Kühlwirkung von Springbrunnen in Innenräumen. Analog dazu wurde bis in die 1970er Jahre die Zuluft von Klimaanlagen zu Kühlzwecken direkt befeuchtet. Allerdings führte diese Vorgehensweise auch zu einer Feuchteerhöhung im Raum, die oft als unangenehm empfunden wurde. Erstmals wurde 1984 mit einem leistungsfähigen und regenerativen Wärmerückgewinnungssystem der Kempener Firma SEW[1] eine Raumkühlung ohne Feuchteeintrag effizient möglich.

Nutzung[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen SEW Systemtechnik für Energierecycling und Wärmeflußbegrenzung GmbH
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