Abacus 2007-AC1
Das Finanzprodukt Abacus 2007-AC1 ist im Kern eine Anleihe, die durch ein Bündel von Hypothekenkrediten gedeckt ist. Das Produkt wurde Anfang 2007 von Goldman Sachs auf den Markt gebracht und sorgte bereits wenige Zeit später für Aufsehen, da in diesem Bündel viele Kredite im Nachhinein als Subprime Loans (mindere Qualität der Kredite) eingestuft wurde.
Funktionsweise[Bearbeiten]
Die sogenannte Abacus 2007-AC1 Anleihe konzentrierte sich darauf, Wertpapiere zu bündeln und als neues eigenes Produkt angeboten zu werden, hinter denen Kredite aus dem US-Immobilienmarkt steckten. Somit handelte es sich bei der Abacus Anleihe um ein CDO-Derivat.
Im Regelfall gibt es strenge Vorschriften, welche Finanzpapiere, darunter auch Hypthekenkredite miteinander gebündelt werden dürfen. Demnach müssen diese Kredite ein identisches Rating, also identische Kreditwürdigkeitsstufe (Bsp. AAA) vorweisen. Im Fall der Abacus Produkte wurden jedoch verschiedene Ratingstufen miteinander gebündelt, was das Finanzprodukt nicht spekulierbar machte.
Kritik[Bearbeiten]
Laut Wirtschaftsexperten wurde das Abacus Produkt von Goldman Sachs zu einem Zeitpunkt auf den Markt gebracht, als Immobiliensektor bereits kurz vor einer Rezession stand, und die Blase endgültig zum platzen brachte. Da das Produkt sehr stark umgebündelt wurde, war für die Käufer zu keinem Zeitpunkt ersichtlich, um was für ein Produkt es sich konkret handelt. Darüber hinaus wird Goldman Sachs vorgeworfen, Informationen bezüglich des Zusammensturzes ihren Kunden verheimlicht zu haben und selbst sogenannte CDS (Credit Default Swaps) abgeschlossen haben, mit denen sie sich gegen den Zusammenfall der Immobilienblase geschützt haben.
Goldman Sachs zahlte nach der Aufklärung der Immobilienkrise eine Strafe in Höhe von 550 Millionen US-Dollar, bevor es zu einer Gerichtsverhandlung kam.
Weblinks[Bearbeiten]
- Goldman Sachs: Die gewonnene Wette des John Paulson. In: Zeit online. 17. April 2010, abgerufen am 15. Juni 2015.
- Marc Pitzke: Hedgefonds-Star Paulson: Die unglaubliche Unschuld eines Wall-Street-Genies. In: Spiegel online. 26. April 2010, abgerufen am 15. Juni 2015.