AKV Aggstein Wien

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Zirkel Wappen
Zirkel der AKV Aggstein
Gotisches Wappen der AKV Aggstein zu Wien
Basisdaten
Bundesland: Wien
Universität: Universität, MedUni, WU, TU, BoKu Wien u. a.
Gründung: 27. April 1928
Verband: ÖKV
Kürzel: Agg!
Farben: schwarz-silber-schwarz
Wahlspruch: Nie zurück!
Website: www.aggstein.wien

Die Akademisch katholische Verbindung Aggstein zu Wien ist eine katholische, nichtschlagende, farbenführende Studentenverbindung in Wien. Sie wurde am 27. April 1928 gegründet. Die Aggstein ist Mitglied im ÖKV und somit die letzte aktive von ehemals 5 KV-Verbindungen in Wien. Sie vereint Studenten und ehemalige Studenten der Wiener Hochschulen. Die Verbindungsmitglieder werden Aggsteiner genannt.[1]

Couleur[Bearbeiten]

Aggstein führt die Farben Schwarz-Silber-Schwarz. Die Farben beziehen sich auf die Herkunft des Gründungs-Seniors Anselm Schmitt, Königsberg. Die Burschen der Aggstein tragen ein schwarz-silber-schwarzes Band mit silberner Perkussion. Die Aggsteinfüxe tragen ein silber-schwarzes Band mit schwarzem Durchstoß und silberner Perkussion. Der Wahlspruch der Aggstein lautet „Nie zurück!“. Die Wichse der Verbindung bestehen aus schwarzen Pekeschen mit silberner Kordelierung und wahlweise schwarzen Baretten oder schwarz-silber-schwarzen Cerevisen. Der Name der Verbindung wurde in Anlehnung an die Burgruine Aggstein in der Wachau und die mit ihr verbundenen Sagen gewählt.[2]

Geschichte [3][Bearbeiten]

Erste Jahre bis 1933[Bearbeiten]

Die Burgruine Aggstein

Als Abspaltung deutscher Mitglieder gründeten Burschen der KStV Greifenstein Wien am 27. April 1928 die Katholisch-Deutsche Studentenverbindung Aggstein. Gründungssenior ist das Mitglied des KStV Neuenfels Freiburg, Anselm Schmitt. Es sind hauptsächlich deutsche Angehörige des KV, die sich meist nur für ein oder zwei Auslandssemester bei Aggstein aktiv melden und im Anschluss wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Die Weltwirtschaftskrise hatte jedoch zur Folge, dass kaum mehr Kartellbrüder Auslandssemester in Wien belegten, so dass die Aktivität der Aggstein beinahe eingestellt werden musste. Drei Alte Herren österreichischer KV-Verbindungen unterstützten daraufhin die Arbeit der Aggstein vor Ort

Zu den bald gewonnenen neuen Aktiven stießen nach Abklang der Wirtschaftskrise zahlreiche in Wien ansässige Burschen-Philister anderer Verbindungen wie zum Beispiel Burgundia Berlin, Alamannia Tübingen dazu. 1930 konnte die Aggstein schließlich eine eigene Bude in der Josefstädterstraße 9 in Wien Josefstadt beziehen. Die Einrichtung des Verbindungslokals wurde teilweise aus Geldern des KV finanziert. Kneipen fanden alle 14 Tage statt, zweimal wöchentlich sonstige Veranstaltungen, zu denen ein sonntäglicher Tanztee gehörte. Zusätzlich wurden umfangreiche Vortragsabende veranstaltet.

1000-Mark-Sperre und Anschluss[Bearbeiten]

Der Sommer 1933 wurde auch in Österreich durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland überschattet. Durch den Erlass der Tausend-Mark-Sperre war es den in Deutschland ansässigen Aggsteinern kaum mehr möglich nach Wien zu reisen. Die weltanschaulichen Gegensätze im KV führten schließlich zur Abspaltung. Gemeinsam mit einigen anderen österreichischen KV-Verbindungen gründete die Aggstein im Juli 1933 den ÖKV.

Der Anschluss Österreichs im März 1938 brachte auch für die Aggstein die in Deutschland bereits umgesetzte Auflösung aller Studentenverbindungen mit sich. Es wurde versucht, die Aktivität im Untergrund weiterzuführen. Der Zweite Weltkrieg führte schließlich zur vollständigen Einstellung jeden Kontakts.

Wiederbegründung nach dem Krieg[Bearbeiten]

Kommers der Aggstein in den 50er Jahren

Durch musikalische Kränzchen von Alten Herren wurde die Aggstein nach dem Krieg wiederbegründet. Es gelang die Konstante in der Josefstädterstraße zurückzugewinnen und sie wieder her zu richten.

Im Wintersemester 1951/52 kam es zum Richtungsstreit über die Frage des Tragens von Wichsen: Vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus wollten einige Aggsteiner das Tragen jeglicher Uniformen vollständig ablehnen. Die Entscheidung für das Tragen von Wichsen führte zu umfangreichen Austritten aus der Verbindung, so dass es im Sommersemester 1952 keine Füxe mehr gab.

Nach Abzug der Besatzungsmächte aus Österreich im Oktober 1955 fanden Kartellbrüder aus Deutschland wieder ihren Weg nach Wien und somit auch zur Aggstein. Der Aktivenbetrieb wurde ab 1958 wieder aufgenommen. In Folge gelang es der Aggstein, die Verbindungen Deutschmeister und die Greifenstein zu reaktivieren, hinzu kam ein großes Engagement in der Hochschulpolitik und der Österreichischen Studentenförderungsstiftung.

Die 1970er Jahre brachten die Aktivität wieder fast vollständig zum versiegen, so dass schließlich die Konstante in der Josefstadt gekündigt werden musste.

Neue Blüte Ende der 1980er Jahre[Bearbeiten]

Haus der AKV Aggstein am Rooseveltplatz 13

In den 1980er Jahren gelang es die Aggstein wieder zu reaktivieren. Die Verbindung tagte zunächst im Lokal Serviettenstüberl. Kurzzeitig mietete sich die Aggstein in der Lokalität der Schwesterverbindung AV Prinz Eugen ein. Nach einer weiteren Zwischenstation im Lokal Fasanlwirt, gelang es der Aggstein ein neues Vereinslokal in Wien Alsergrund zu beziehen. Am Rooseveltplatz hat die Aggstein noch heute ihren Sitz. In den 1980er Jahren begann die Aggstein, wie zahlreiche andere KV- und ÖKV-Verbindungen, Farbbänder zu tragen.

Verhältnisse[Bearbeiten]

Die Aggstein pflegt auf offizieller Ebene die folgenden Verhältnisse:

Freundschaftsverbindung[Bearbeiten]

Die AKV Aggstein pflegt einen Freundschaftsvertrag zur AV Tassilo Linz.[4]

Heidelberger Ring[Bearbeiten]

Die AKV Aggstein ist Gründungsmitglied des Heidelberger Rings. Sie ist dadurch den folgenden Verbindungen besonders freundschaftlich verbunden:

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • AKV Aggstein zu Wien (Hrsg.), Festschrift. 75 Jahre AKV Aggstein im ÖKV zu Wien. 1928 – 2003, Wien, 2003.
  • Dieter A. Binder, Der ÖKV 1933 – 1945. Korporierte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Wien, 1997.
  • Dieter A. Binder, Der KV in Österreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Kartellverbandes katholischer, nichtfarbentragender Vereinigungen Österreichs bis 1938, Ort und Jahr unbekannt.
  • Robert Jauch OFM, Das Prinzip „Religion“ katholischer Studenten- und Akademikerverbände unter besonderer Berücksichtigung der nachkonziliaren Entwicklung beim Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV). Archivverein d. Markomannia, Würzburg 1986. ISBN 3-923-621-14-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Vergleiche AKV Aggstein zu Wien (Hrsg.), Festschrift. 75 Jahre AKV Aggstein im ÖKV zu Wien. 1928 – 2003, Wien, 2003.
  2. Vgl. hierzu den Eintrag der Aggstein in: Glienke, Ernst-Dieter, Civis Academicus. 2005 - 2006, Köln, 2004.
  3. Siehe hierzu und in Folge: Eric A. Leuer, Von Tanztee, Schüssen, Herz und Hirn. 80 Jahre AKV Aggstein, in: Aggsteinblätter, 1/2008, Wien, 2008; sowie: AKV Aggstein zu Wien (Hrsg.), Festschrift. 75 Jahre AKV Aggstein im ÖKV zu Wien. 1928 – 2003, Wien, 2003
  4. Vgl. hierzu: Freundschaftsvertrag zw. AKV Aggstein zu Wien und AV Tassilo Linz
  5. Vgl.: http://www.markomannenwiki.de/index.php?title=Heidelberger_Ring, Stand: 30. November 2011, 15:56 Uhr.

Weblinks[Bearbeiten]

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