17. Infanterie-Regiment (Reichswehr)

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Das 17. Infanterie-Regiment war ein Regiment der Reichswehr.

Geschichte[Bearbeiten]

Das Regiment wurde am 1. Januar 1921 aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 7, 20, 21 und 110 des Übergangsheeres gebildet. Da es sich um einen landsmannschaftlich gemischten Verband handelte, erhielten lediglich die jeweiligen Bataillone am 29. Mai 1922 zusätzlich zu ihrem Namen die landsmannschaftschaftliche Bezeichnung „Braunschweigisches“ bzw. „Preußisches“.[1]

Im Zuge der Vergrößerung der Reichswehr wurde das Regiment 1934 in der ersten Welle geteilt und daraus das Infanterie-Regiment Braunschweig (IR 17) und das Infanterie-Regiment Göttingen (IR 38) gebildet.

Die Uniform des Regiments trugen General der Infanterie Joachim von Amsberg und General der Infanterie Joachim von Stülpnagel.[2]

Garnisonen[Bearbeiten]

  • Braunschweig: Regimentsstab, I. (Braunschweigisches) Bataillon mit Stab und 13. (MW)-Kompanie
  • Göttingen: II. (Preußisches) Bataillon mit Stab
  • Goslar: III. (Preußisches) Jäger-Bataillon mit Stab
  • Celle: (Preußisches) Ausbildungs-Bataillon

Kommandeure[Bearbeiten]

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung[3]
1. Oberst/Generalmajor Hans von Brandenstein 1. Januar 1921 14. Juni 1921
2. Oberst/Generalmajor Joachim von Amsberg 15. Juni 1921 31. Dezember 1923
3. Oberst Heinrich von Bünau 1. Januar 1924 30. Oktober 1926
4. Oberst Joachim von Stülpnagel 1. November 1926 31. Januar 1927
5. Oberst Benno Pflugradt 1. Februar 1927 28. Februar 1929
6. Oberst Alfred Streccius 1. März 1929 31. Januar 1931
7. Oberst Hermann Geyer 1. Februar 1931 30. September 1932
8. Oberst Hermann Hoth 1. Oktober 1932 31. Juli 1933
9. Oberst Hellmuth Felmy 1. August 1933 2. November 1933
10. Oberst Georg von Apell 3. November 1933 5. Oktober 1936

Organisation[Bearbeiten]

Verbandszugehörigkeit[Bearbeiten]

Das Regiment unterstand dem Infanterieführer VI der 6. Division in Hannover.

Gliederung[Bearbeiten]

Das Regiment bestand neben dem Regimentsstab mit Nachrichtenstaffel aus

I. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 7 und 20,
II. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 20 und 21,
III. Bataillon mit Stab und Nachrichtenstaffel, hervorgegangen aus den Reichswehr-Infanterie-Regimentern 20 und 110,
Ergänzungs-Bataillon, ab 23. März 1921 Ausbildungs-Bataillon, hervorgegangen aus dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 110.

Jedes Feld-Bataillon gliederte sich zu drei Kompanien zu je drei Offizieren und 161 Unteroffizieren und Mannschaften (3/161) sowie einer MG-Kompanie (4/126). Insgesamt bestand ein Bataillon aus 18 Offizieren und Beamten (einschließlich Sanitätsoffizieren) und 658 Mann.

Bewaffnung und Ausrüstung[Bearbeiten]

Hauptbewaffnung[Bearbeiten]

Die Schützen waren mit dem Karabiner K98a ausgerüstet. Jeder Zug besaß ein leichtes Maschinengewehr 08/15.

In den MG-Kompanien bestanden jeweils der 1. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, vierspännig gezogen, der 2. bis 4. Zug aus drei Gruppen mit drei schweren Maschinengewehren MG 08 auf Lafette, zweispännig gezogen.

Die schwersten Waffen des Regiments waren die Minenwerfer in der 13. Kompanie. Der 1. Zug war mit zwei mittleren Werfern 17 cm, vierspännig gezogen, ausgerüstet, der 2. und 3. Zug mit drei leichten Werfern 7,6 cm, zweispännig gefahren.

Sonstiges[Bearbeiten]

Traditionsübernahme[Bearbeiten]

Das Regiment übernahm 1921[4] die Tradition der alten Regimenter.

Literatur[Bearbeiten]

  • Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1974. ISBN 3-7648-1000-9. S. 193, 235ff., 318f.
  • Edgar Graf von Matuschka: Organisation des Reichsheeres. in Handbuch zur deutschen Militärgeschichte 1648–1939. Hrsg. Militärgeschichtliches Forschungsamt. Freiburg (Breisgau). Teil VI: Reichswehr und Republik (1918–1933). Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen. Frankfurt am Main 1970. S. 320–322.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Georg Tessin: Deutsche Verbände und Truppen 1918–1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1974. ISBN 3-7648-1000-9. S. 188, 193 (dort die Daten zum 17. Infanterie-Rgt. Braunschweig)
  2. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939 Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger-Bataillone, Wehrbezirkskommandanten und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Osnabrück 1992. ISBN 3-7648-1782-8. S. 501.
  3. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939 Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger-Bataillone, Wehrbezirkskommandanten und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Osnabrück 1992. ISBN 3-7648-1782-8. S. 502.
  4. Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921
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