Östrogenverschmutzung

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Östrogen Verschmutzung ist ein Pseudonym für die zunehmende Belastung der Umwelt und Nahrung mit Hormonwirksamen Substanzen. Die meisten Stoffe stehen dabei im Verdacht, eine Östrogenartige Wirkung auf den Körper zu haben. Während Frauen aufgrund ihrer im Vergleich zu Männern wesentlich höherem und schwingfähigen Hormonsystem nicht so stark betroffen scheinen, reagieren vor allem männliche Lebewesen stark auf diese Hormonelle Blastung, Folge ist die zunehmende Verweiblichung. Kennzeichen vieler dieser Substanzen ist ihre Fettlöslichkeit.

Hormonwirkung chemischer Substanzen[Bearbeiten]

1981 ereignete sich am Lake Apoka in Florida ein Chemieunfall, in dem eine chemische Substanz in die Umwelt gelangte. In Folge dessen zeigte sich bei männlichen Alligatoren eine gestörte Sexualentwicklung und Effemination, und die Tiere wiesen erhöhte Östrogenwerte auf.

Ein zweites Beispiel ist ein Anti-Fouling Mittel der Firma Schering, das als Lackzusatzstoff im Schiffbau eingesetzt wurde. Diese Substanz war für bestimmte Tiere so stark in ihrer Hormonwirkung, daß eine bestimmte Schneckenpopulation im Meer aufgrund massiver Verweiblichung drastisch zurückgegangen ist.

Aufnahme von Hormonen durch die Nahrung[Bearbeiten]

Natürliche Östrogene, Schwangerschaftshormone, sind in vielen Naturprodukten enthalten. Soja enthält Phytoöstrogene. Jedoch sind die betrachteten Mengen sehr gering.

Anders ist der Fall jedoch bei Milchprodukten. Milch wird von Kühen bereits ab der zweiten Schwangerschaftshälfte gewonnen. Damit sind Prolaktine, Östrogene, Progesteron und andere weibliche Hormone in moderater Konzentration enthalten.

Milchkonzentrate können jedoch Hormone in bedenklich höherer Konzentration enthalten. Von regelmäßigem, übermäßigem Konsum dieser Produkte in größeren Mengen ist in diesem Falle abzuraten. Ein wichtiges Beispiel ist hierbei Butter. Butter ist das Konzentrat der fettigen Fraktion von Milch. Da Rohmilch üblicherweise einen Fettgehalt von etwa 3% aufweist, Butter einen Mindestfettgehalt von 82%, werden 100 gramm Butter aus etwa 3 Litern Milch gewonnen. Während Milch in moderater Menge harmlos für den Körper ist, enthält Butter ein Konzentrat der fettlöslichen Hormone der Milch. Butter habt nach Auskunft einer namhaften grossen deutschen Molkerei einen Progesterongehalt von etwa 150 mikrogramm Progesteron pro 100 Gramm. Dies entspricht etwa der Menge an Progesteron, wie sie in einer Antibabypille zum Einsatz kommt.

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