Trisquel

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Trisquel
Logo-Trisquel.png
Screenshot
Trisquel GNU Linux 5.5 screenshot.jpg
Desktop von Trisquel 5.5
Basisdaten
Entwickler Trisquel Community und Sognus, S.L.U.
Lizenz(en) GPL u. a.
Aktuelle Version 5.5 „Brigantia“
(16. April 2012)
Kernel monolithisch (Linux)
Architekturen x86, AMD64
Abstammung GNU/Linux
Debian
   ↳ Ubuntu
      ↳ Trisquel
Sprache(n) multilingual
Website trisquel.info

Trisquel GNU/Linux ist ein Betriebssystem, das auf der Linux-Distribution Ubuntu basiert.[1] Das Projekt hat zum Ziel, ein System ausschließlich aus freier Software zur Verfügung zu stellen, das ohne proprietäre Software oder Firmware auskommt und eine freie Version des Linux Betriebssystemkerns (Linux-libre) benutzt.[2] Trisquel ist angewiesen auf Spenden von Nutzern.[3] Sein Logo ist eine Triskele.

Das Projekt wurde im Jahr 2004 unter Förderung der Universität Vigo zur Unterstützung der galizischen Sprache in Lernsoftware begonnen und im April 2005 im Beisein von Richard Stallman, Gründer des GNU-Projekts, vorgestellt.[4] Die Unterstützung für galizische Sprache hat laut Projektleiter Rubén Rodríguez für Interesse in südamerikanischen und mexikanischen Emigrantengemeinschaften mit Herkunft aus der Provinz Ourense gesorgt.[5]

Seit Dezember 2008 wird Trisquel auf der Liste der von der Free Software Foundation als frei anerkannten Linuxdistributionen geführt.[6]

Versionsgeschichte[Bearbeiten]

Farbe Bedeutung
Rot Version wird nicht mehr unterstützt
Orange Version wird nur noch mit Sicherheitsaktualisierungen unterstützt
Grün Version wird unterstützt
Blau Zukünftige Version
Version Codename Veröffentlichung Art Ende der Unterstützung Linux-libre-Kernelversion Basis Sicherheits-updates bis
Trisquel-Versionen 1.0 Arianrhod[7] 2007 2.6.18.6 Debian 4.0 (Etch)
2.0 Robur[8] 2008 LTS 2011 2.6.24 Ubuntu 8.04 (Hardy Heron) 2013
3.0 Dwyn[9] September 2009 STS Unbekannt 2.6.28 Ubuntu 9.04 (Jaunty Jackalope) Unbekannt
3.5 Awen[10] März 2010 STS Unbekannt 2.6.31 Ubuntu 9.10 (Karmic Koala) Unbekannt
4 Taranis[11] 18. September 2010 LTS 2013 2.6.32 Ubuntu 10.04 (Lucid Lynx) 2015
4.5 Slaine[12] 24. März 2011 STS Unbekannt 2.6.35 Ubuntu 10.10 (Maverick Meerkat) Unbekannt
5.0 Dagda[13] 17. September 2011 STS Unbekannt 2.6.38 Ubuntu 11.04 (Natty Narwhal) Unbekannt
5.5 Brigantia[14] 16. April 2012 STS Unbekannt 3.0 Ubuntu 11.10 (Oneiric Ocelot) Unbekannt
6.0 Unbekannt Unbekannt LTS Unbekannt Unbekannt Unbekannt Unbekannt

Alle Versions beinhalten folgende Software:

  • Linux-libre-Kernel, 2.6.24 in „Robur“, 2.6.28 in „Dwyn“, 2.6.31 in „Awen“, 2.6.32 in „Taranis“, 2.6.35 in „Slaine“, 2.6.38 in „Dagda“ und 3.0 in „Brigantia“.
  • Gnome Desktop-Umgebung, 2.22 in „Robur“, 2.26 in „Dwyn“, 2.28 in „Awen“, 2.30 in „Taranis“, 2.32 in „Slaine“, 2.32 in „Dagda“ und 3.2 in „Brigantia“. Statt der Gnome Shell hat Trisquel standardmäßig das Gnome-Panel aktiviert.[15]
  • Eine Ausgabe von Mozilla Firefox, die nie unfreie Add-Ons vorschlägt und keine mit Markenzeichen versehene Grafiken oder Namen enthält. Da Adobe Flash proprietäre Software ist, bietet Trisquel stattdessen Gnash vorinstalliert im Verbund mit einer logofreien Ausgabe von Firefox an, Abrowser genannt, die es erlauben, YouTube-Videos abzuspielen.[16]
Trisquel LTSP Klassenzimmer-Server, verwaltet durch iTALC.

Trisquel Pro[Bearbeiten]

Trisquel Pro ist ein Betriebssystem, das auf Mittelstandsunternehmen abzielt. Es enthält Software, die auf Unternehmensführung ausgerichtet ist, darunter Abanq, Openbravo POS und GnuCash. Die Variante ist hauptsächlich für den spanischen Markt bestimmt, da ein Teil der enthaltenen Buchhaltungssoftware auf das spanische Steuerrecht ausgelegt ist. Außerdem sind eine Firewall, ein Antivirenprogramm zur Überprüfung von Windows-Partitionen und Wine-Anwendungen sowie ein automatisiertes Datensicherungsprogramm enthalten. Es wurde offiziell zur Informationstechnikmesse SIMO TCI im November 2007 veröffentlicht.[17]

Trisquel Edu[Bearbeiten]

Trisquel Edu basiert auf der LTS-Veröffentlichung von Trisquel und enthält Lernsoftware.[18]

Andere Ausgaben[Bearbeiten]

Trisquel auf Zucker
Trisquel auf Zucker nutzt die Sugar-Desktop-Umgebung für interaktives Lernen für Kinder.[19]
Trisquel Mini
Trisquel Mini ist eine Alternative zur Hautausgabe von Trisquel, die darauf ausgerichtet ist, auf Netbooks und Altsystemen zu laufen.[20] Es nutzt die ressourcensparende Desktop-Umgebung LXDE und die GTK+- und X Window System-Alternativen zu Gnome und Qt/KDE.
Trisquel Gamer
Trisquel Gamer ist eine unabhängig von David Zaragoza unterhaltene Ausgabe, die Spiele enthält und von Live DVD oder USB-Stick gestartet wird.[21]

Rezeption[Bearbeiten]

Jesse Smith von Distrowatch rezensierte Version 4.0, „Taranis“, und beschrieb sie als ausgestaltet und verlässlich. Schwierigkeiten mit der Entfernung von Software stellte er als Hauptproblem der Ausgabe dar. Smith lobte Trisquel als Betriebssystem, das auch Nutzbarkeit zeige, anstatt nur mit Kriterien freier Software im Einklang zu stehen.[1]

Jim Lynch von Linux Desktop Reviews bezeichnete die 5.5 Version, „Brigantia“, als „gut angeordnet und gut entwickelt“ und empfahl sie Nutzern unabhängig davon, ob sie sich dafür interessierten, nur freie Software zu nutzen oder nicht. Lynch urteilte, dass die Version für Anfänger und fortgeschrittene Nutzer geeignet sei.[15]

Chris Fisher und Matt Hartley der Linux Action Show lobten Design, Benutzerfreundlichkeit und Hardwareunterstützung von Trisquel 5.5 und Trisquel 5.5 Mini, aber kritisierten das Trisquel-Forum als streitsüchtig und befanden, dass die Beschränkung der Firmware die Funktionstüchtigkeit drahtloser Anschlüsse beeinschränkt. Ihrer Ansicht nach sei die Distribution für Power-User gedacht und neue Nutzer sollten eine andere Distribution nutzen.[22]

Siehe auch[Bearbeiten]

 Portal:Freie Software – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Freie Software

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Trisquel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen nach: 1,0 1,1 Jesse Smith: Trisquel GNU/Linux - a free distribution. In: Distrowatch. 4. Oktober 2010, abgerufen am 15. September 2012 (englisch).
  2. Hochspringen Mathias Huber: Trisquel GNU/Linux 5.0 verfügbar. In: Linux-Magazin. Linux New Media, 9. September 2011, abgerufen am 15. September 2012 (englisch).
  3. Hochspringen Siete factores antes de usar 'software'. In: El Comercio. Grupo El Comercio C. A., 14. April 2012, abgerufen am 15. September 2012 (spanisch).
  4. Hochspringen Richard Stallman, defensor del software libre, sorprendió a los universitarios. In: La Voz de Galicia. 28. April 2005, abgerufen am 15. September 2012 (spanisch).
  5. Hochspringen Ana García: Software libre da terra, compartindo cultura. In: El Progreso. 17. Mai 2007, abgerufen am 15. September 2012 (galizisch).
  6. Hochspringen Freie GNU/Linux-Distributionen. Free Software Foundation, abgerufen am 15. September 2012.
  7. Hochspringen Publicación de Trisguel 1.0. Trisquel GNU/Linux, 30. Januar 2007, archiviert vom Original am 20. Dezember 2007; abgerufen am 15. September 2012 (spanisch).
  8. Hochspringen Published Trisquel 2.2 Robur. The Trisquel Project, 9. August 2009, abgerufen am 15. September 2012 (englisch).
  9. Hochspringen Trisquel 3.0 STS "Dwyn" has landed! The Trisquel Project, 8. September 2009, abgerufen am 15. September 2012 (englisch).
  10. Hochspringen Trisquel 3.5 Veröffentlichung. The Trisquel Project, 22. März 2010, abgerufen am 15. September 2012.
  11. Hochspringen Trisquel 4.0 LTS "Taranis" schlägt ein! The Trisquel Project, 18. September 2010, abgerufen am 15. September 2012.
  12. Hochspringen Trisquel 4.5 "Slaine" veröffentlicht. The Trisquel Project, 24. März 2011, abgerufen am 15. September 2012.
  13. Hochspringen Trisquel 5.0 "Dagda" veröffentlicht. The Trisquel Project, 17. September 2011, abgerufen am 15. September 2012.
  14. Hochspringen Trisquel 5.5 STS "Brigantia" veröffentlicht. The Trisquel Project, 16. April 2012, abgerufen am 15. September 2012.
  15. Hochspringen nach: 15,0 15,1 Jim Lynch: Trisquel 5.5. Linux Desktop Reviews, 24. April 2012, abgerufen am 15. September 2012 (englisch).
  16. Hochspringen Hans-Joachim Baader: Trisquel 5.0 veröffentlicht. Pro-Linux, 20. September 2011, abgerufen am 15. September 2012.
  17. Hochspringen SIMO 2007. (PDF) In: El País. Grupo Prisa, 2007, S. 6, abgerufen am 26. November 2008 (spanisch).
  18. Hochspringen Trisquel Edu. The Trisquel Project, abgerufen am 15. September 2012.
  19. Hochspringen Trisquel auf Zucker. The Trisquel Project, 28. September 2009, abgerufen am 15. September 2012.
  20. Hochspringen Trisquel Mini. The Trisquel Project, abgerufen am 15. September 2012.
  21. Hochspringen David Zaragoza: Trisquel Gamer. The Trisquel Project, abgerufen am 15. September 2012 (englisch).
  22. Hochspringen Chris Fisher und Matt Hartley: Trisquel GNU/Linux Review - LAS - s23e05. In: The Linux Action Show! Jupiter Broadcasting, 2. September 2012, abgerufen am 15. September 2012 (englisch).
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