Jürgen Rudloff

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Jürgen Rudloff (* 1953 in Stuttgart) ist ein deutscher Unternehmer und Bordellbesitzer. Rudloff besitzt das größte Bordell Europas, das „Paradise“ in Echterdingen bei Stuttgart und ist Vizepräsident des Bundesverbandes des Deutschen Erotikgewerbes (bdde).[1]

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeit[Bearbeiten]

Rudloff ist gelernter Kaufmann und hat in verschiedenen Branchen gearbeitet. Im Jahr 2000 begann Rudloff, sich unternehmerisch im Erotikgewerbe zu engagieren. Er eröffnete 2008 den Bordellclub „Paradise“ in Echterdingen und hat mittlerweile weitere FKK-Saunaclubs unter anderem in Frankfurt am Main und Wien. Rudloff expandiert mit Plänen für weitere „Lifestyle-Points“. Überlegungen für einen Börsengang stellte er ebenfalls an.

FKK-Club Paradise[Bearbeiten]

2008 eröffnete Jürgen Rudloff den „FKK-Saunaclub Paradise“ in einer alten, 5000 Quadratmeter großen Fabrikhalle in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart. Das Bordell versteht sich als Wellness-Bordell mit fortschrittlichem Konzept: Prostitution als Dienstleistung inklusive Steuerpflicht. Die Kunden erwerben mit dem Eintritt ein Pauschalangebot mit Wellness und Verköstigung, Sex mit einer selbstständigen Dienstleisterin oder auch Massage-Leistungen werden separat berechnet. Laut eigenen Angaben investierte Rudloff zum Start circa sechs Millionen Euro in das Projekt. Der Umsatz im ersten Jahr nach der Eröffnung dürfte bei rund fünf Millionen Euro liegen, schätzten die Stuttgarter Nachrichten.[2] In 2009 wird auch auf die Initiative von Jürgen Rudloff der Bundesverband des Deutschen Erotikgewerbes (bdde) gegründet.

Geschäftspraktiken[Bearbeiten]

In seinen Bordellen bezahlen Prostituierte und Freier (bzw. andere Gäste) Eintritt. Die Frauen können dann der Prostitution nachgehen. Rudloff weist alle Vorwürfe, etwas mit Zwangsprostitution oder gewerblichem Menschenhandel zu tun zu haben, von sich.

Rudloff gibt an, im Paradise gäbe es einen hauseigenen Gynäkologen und eine „Frauenbeauftragte“, die sich um die Prostituierten kümmere. Rudloff organisierte für die Prostituierten Vorträge über Rentenversicherungen fürs Alter.

In Augsburg wurden 2009 mehrere Männer wegen Menschenhandels und Beihilfe zu langen Haftstrafen verurteilt. Das 18-jährige Opfer arbeitete im „Paradise“ in Echterdingen. Der Verurteilte Ulrich K. setzte das Opfer Jessica E. im „FKK-Club Paradise“ in Echterdingen ab. Dort sollte sich die Frau zum ersten mal prostituieren. In fünf mehrtägigen Einsätzen verdiente die 18-Jährige in dem Großraumbordell 1500 Euro. Der Verurteilte Ulrich K. handelte im Auftrag des Zuhälters Gunter H. aus Augsburg. Das Augsburger Landgericht verurteilte Gunther H. zu sechseinhalb Jahre und Ulrich K. zu eineinhalb Jahre Haft.

Ulrich K. war Investor in Jürgen Rudloffs „Paradise“. Laut Gericht hatten beide zuvor telefoniert, und Rudloff wusste, dass eine 18-Jährige in sein Großbordell kommt. Rudloff war nur als Zeuge im Augsburger Verfahren geladen und wies alle Mitverantwortung von sich.[3]

Mediale Rezeption[Bearbeiten]

Rudloff sucht das Image des seriösen Unternehmers. Er ermöglichte einem Spiegel-Redakteur einen fünftägigen Aufenthalt in seinem Bordell in Echterdingen. Bei den ARD-Sendungen Menschen bei Maischberger und Günther Jauch[1] trat er ebenfalls auf.

Privates[Bearbeiten]

Rudloff hatte vier Kinder mit zwei verschiedenen Frauen, sein ältester Sohn verstarb im Januar 2014. Die Kinder besuchten teilweise Waldorfschulen in Deutschland sowie private Schulen (Internate) im europäischen Ausland. Die Kinder tragen nicht den Nachnamen Rudloff.

Quellen[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Günther Jauch. Großbordell Deutschland - muss Prostitution verboten werden? ARD, 10. November 2013, abgerufen am 12. November 2013.
  2. Michael Isenberg: Weniger Gäste, weniger Umsatz, neue Konkurrenz. Jetzt fängt auch im Rotlicht das große Zittern an. Stuttgarter Nachrichten, 4. Mai 2009, abgerufen am 12. November 2013.
  3. Michael Isenberg: Urteile gegen Zuhälter. Spur führt in Echterdinger Sex-Club. Stuttgarter Nachrichten, 19. Juni 2009, abgerufen am 12. November 2013.

Weblinks[Bearbeiten]

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