Hoechst-Werk Offenbach

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Das Werk Offenbach der Hoechst AG ging im Rahmen der Entflechtung der IG Farben als Werk Naphtolchemie aus Chemische Fabrik Griesheim-Elektron des ehemaligen Teerfarbenwerks Oehler hervor. Nach dem zweiten Weltkrieg sollte dieses Werk eigentlich zerstört werden[1]. Durch diese Vorgeschichte war das Werk Offenbach, das Werk mit der längsten Vergangenheit im ehemaligen Hoechst AG Verbund[2]. Im Juli 1997 wurden das Werk Cassella und das Werk Offenbach der Hoechst AG zusammengeführt, sie gingen in der Clariant GmbH auf.[3]

Im Jahre 2010 wurde die Produktion endgültig eingestellt[4]

Bauliche Entwicklung[Bearbeiten]

1981 wurde der Arthur-von-Weinberg-Steg fertiggestellt. Ab diesem Zeitpunkt wurde kein Abwasser des Werks direkt in den Main geleitet, sondern vorgeklärt durch die Rohleitungen über den Steg zur damaligen Cassella Farbwerke Mainkur gepumpte.

Im Jahr 1989 wurde ein Auffangbehälter aus Edelstahl für knapp 5 Millionen DM mit einem Volumen von 10.000 m³ aufgestellt. Im Normalfall war er leer.[5] Die Motivation war im des Brandes im Lager der Sandoz AG zu finden, bei dem ein Vorhandensein einer solchen Einrichtung vermutlich zu einer erheblich geringeren Umweltbelastung geführt hätte. Bei einem Brand oder einem anderen Unfall, bei dem Flüssigkeiten drohten das Abwasser zu belasten, wäre das belastet Abwasser in den Auffangbehälter geleitet worden.

Abteilungen[Bearbeiten]

Abteilung Elektro-, Meß und Relgeltechnik[6][Bearbeiten]

  • Leitung von 1986 (bis min. 1990) Dipl.Ing. Hartmut Feucht
  • 108 Mitarbeiter

(Stand 1990)

Abteilung Mechanische Werkstätten[6][Bearbeiten]

  • Leitung von 1987 (bis min. 1990) Dipl.Ing. Rudolf Eckl
  • 10 Meister
  • 26 Teamleiter
  • 210 Handwerker
    • Rohrschlosser
    • Betriebsschlosser
    • Schweißfacharbeiter
    • Maschinenschlosser
    • Dreher und Fräser (56)

(Stand 1990)

Abteilung Umweltschutz[Bearbeiten]

  • Leitung 1990 Dr. Ernst Zibinski [5]

Betriebe[Bearbeiten]

  • Ausbildungsbetriebe
  • Acet
  • Blaubetrieb
  • Bons
  • Coranil
  • DMT
  • Destillation & Läger
  • FS Diazo
  • Gelbnaphtol & Toluoldestillation
  • Misch- und Mahlbetrieb
  • Poly I
  • Poly II (Trevira)
  • Poly III (CP100) ab 1997
  • Remazol
  • Schreinerei und Kunststoffwerkstatt
  • Versuchsstation
  • Zwischenprodukte Ost
  • Zwischenprodukte West

Buntnaphtol[Bearbeiten]

  • Betriebsnummer 101

In diesem Betrieb wurde das Produkt mit der ältesten Geschichte am Standort Offenbach erzeugt: Naphtol AS. Im nördlichen Gebäude wurde die Destillation durchgeführt, im südlichen, die Filterung in Filterpressen mit anschließendem mahlen, trocknen und abfüllen.

Aus dem nördlichen Gebäude ragte bis zum Ende des Betriebes der rote Backsteinschornstein heraus. Dieser hatte nichts mit dem Betrieb zu tun, sondern war ein Teil der Energieversorgung des Werkes.

Produkte[Bearbeiten]

Ausbildung[Bearbeiten]

Ausbildungsberufe

Sozialgebäude[Bearbeiten]

  • Krankenstation

Badehaus am Westtor[Bearbeiten]

Badehaus am 6. August im Rahmen des Tags der Industriekultur 2011

Das Badehaus wurde 1908[7] erbaut und ermöglichte der Tagschicht sowie den Auszubildenden das Duschen.

Zahlen[Bearbeiten]

Im Jahre 1990[Bearbeiten]

  • ca.1.870 insgesamt, davon 900 Chemiefacharbeiter oder Chemikanten, 300 Schlosser, Elektriker, Schreiner, Meß- und Regeltechniker[6]
  • Gab es ca. 6.000 Elektromotoren, für Pumpen, Rührwerkesantriebe oder andere Aufgaben[6]
  • ca. 3.000 Pumpen
  • ca. 60.000 Ersatzteile vorrätig
  • Wurden täglich 50.000 m³ Wasser aus dem Mein entnommen. Der weitaus größte Teil davon wurde für Kühlzwecke verwendet.[5]
  • Hatte die Abteilung Umweltschutz 47 Mitarbeiter, davon 26 für den Gewässerschutz und 21 für die Abfallbeseitigung. Die Kosten dieser Abteilung beliefen sich 1989 auf 48 Millionen DM, davon entfielen 32 Millionen auf den Gewässerschutz. 1989 wurden 7,5 Millionen DM für den Umweltschutz investiert (20 % der Gesamtinvestitionen). Leiter der Abteilung war 1990 Dr. Ernst Zibinski [5]

Umweltschutz[Bearbeiten]

1989 wurden 150 "gelbe Tonnen" auf dem Werksgelände aufgestellt.[5] Dazu passend wurden alle Kanäle, die nur für Regenwasser geeignet sind und, direkten Abfluss zum Main hatten, mit auffälliger gelber Farbe bemalt. Bei einem Störfall sollten die Abdeckungen aus den gelben Tonnen über die Kanäle gelegt werden, damit keine Schadstoffe in die Regenwasser-Kanalisation fließen könnte.

Referenzen[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Naphtol-Chemie Offenbach in aufbau-ffm.de
  2. Hochspringen Ernst Bäumler: Farben, Formeln, Forscher - Hoechst und die Geschichte der industriellen Chemie in Deutschland, München Zürich, Piper, 1989, ISBN 3-492-10971-3
  3. Hochspringen Von Cassella über Clariant zur AllessaChemie – vielfältige Personalaufgaben auf infraserv.com
  4. Hochspringen Einst der größte Arbeitgeber Artikel am 8. August in der Offenbach Post, online abrufbar
  5. Hochspringen nach: 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Offenbach Post NR 110: Selbst in den Wasserleitungen sitzen Monitore - Für Gewässerschutz eigene Abteilung vom 12/13. Mai 1990
  6. Hochspringen nach: 6,0 6,1 6,2 6,3 Offenbach Post NR 116': Kontrolle und Wartung sichern Produktqualität vom 19/20. Mai 1990
  7. Hochspringen Spannende Einblicke bei den Tagen der Industriekultur 2011 auf offenbach.de

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