Berni Bauta

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Berni Bauta bei der Probe der Old Stars am 12. März 2011

Berni Bauta, eigentlich Bernhard Bauta (* 23. August 1932 in Epe; † 29. Januar 2014 ebenda) war ein deutscher Schlagzeuger und Tanzmusiker.

Leben[Bearbeiten]

Wirtschaftswunderzeit als Karrieresprungbrett[Bearbeiten]

Berni Bautas musikalische Anfänge lagen beim Spielmannszug Epe, hauptberuflich arbeitete er bei der Textilfabrik Laurenz. Schnell zeigte sich sein Talent als Schlagzeuger und Sänger, die Tanzmusik wurde für ihn zur erfolgreichen Nebenbeschäftigung. Die Wiederaufbaujahre in der Textilstadt Gronau, mit samstäglichen Tanzvergnügen, 17-Uhr-Tanztees am Sonntag und wöchentlichen Vertreter-Bällen, boten Bauta (und vielen anderen) die Chance für eine Musikerkarriere. Bauta spielte u. a. im Orchester von Heinz Nickel in der Gronauer Skala, außerdem in der Jochem-Vorstheim-Combo im Lambertihof. Eine Anfrage von Jochen Brauer, der in der Nachkriegszeit im Vorprogramm von Hazy Osterwald spielte, schlug er aus und blieb seitdem der lokalen Tanzmusikszene verbunden.[1] Bauta trat in den Folgejahren mit den Suanatoris und den Tornados auf.

Musikerkollege von Pieter Herfst und Udo Lindenberg[Bearbeiten]

Berni Bauta spielte sowohl mit dem niederländischen Pianisten Pieter Herfst zusammen, als auch mit dem jungen, in Gronau geborenen Udo Lindenberg, der schon als Schüler Tanzmusik machte, so weit es das Jugendschutzgesetz zuließ.[2]

Comeback mit den Old Stars[Bearbeiten]

Gemeinsam mit Jochem Vorstheim gründete Bauta die Old Stars und startete Ende der 1990er Jahren noch einmal ein erfolgreiches Comeback. Bei der Eröffnung der Dauerausstellung Gronau, Enschede, Berlin im Apollo-Theater (Gronau), die an historischem Ort auch seine Musikergeschichte präsentiert, trat er am 13. März 2011 zum letzten Mal öffentlich auf.[3]

Repräsentant der deutsch-niederländischen Musikszene nach 1945 und Zeitzeuge[Bearbeiten]

Berni Bauta war einer der letzten Vertreter des spezifischen regionalen Musikszene im Grenzgebiet von Münsterland und Twente, in der nach 1945 (im Unterschied zur Weimarer Republik und NS-Zeit) nebenberufliche Musiker dominierten: "Als Amateure haben wir Profi-Musik gemacht"[4] (Bauta). In diesem Milieu liegen auch die Anfänge Udo Lindenbergs. Mit der englischsprachigen Rock- und Popmusik fand diese Ära ihr Ende. Berni Bauta war ein humorvoller Zeitzeuge, der gern und interessant von der deutsch-niederländischen Tanzmusikszene der Nachkriegszeit und den Anfängen Udo Lindenbergs berichtete. Als „wandelndes Lexikon der Tanzmusik“ ehrte ihn die Presse. Einen 2006 erschienenen deutsch-niederländischer Sammelband[5] und die Recherchen für die 2011 eröffneten Ausstellung im Apollo-Theater[6] hat er als Zeitzeuge unterstützt. Die Auswertung seines Nachlasses steht noch aus.

Literatur[Bearbeiten]

  • Alfred Hagemann: Tanzmusik in Gronau in der Nachkriegszeit (1945–1960). In: Alfred Hagemann, Elmar Hoff (Hg.): „Insel der Träume“. Musik in Gronau und Enschede (1895–2005). Essen 2006, S. 354–357.
  • Alfred Hagemann, Elmar Hoff (Hg.): Gronau – Enschede – Berlin: Eine Reise in die Welt der Unterhaltungsmusik von der Weimarer Republik bis in die Nachkriegszeit. Essen 2011.
  • Martin Borck: Eine musikalische Reise. In: Westfälische Nachrichten, 14. März 2011.
  • Marin Borck: Berni Bauta ist gestorben: Ein wandelndes Lexikon der Tanzmusik. In: Westfälische Nachrichten, 1. Februar 2014.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Hagemann/Hoff, S. 356–357.
  2. Hochspringen Hagemann/Hoff, S. 90, 357.
  3. Hochspringen Borck, 14. März 2011, 1. Februar 2014.
  4. Hochspringen Hagemann/Hoff, S. 354.
  5. Hochspringen Hagemann/Hoff, 2006, S. 356–357.
  6. Hochspringen Hagemann/Hoff, 2011, S. 24–25.
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