Wilhelm von Worms d. Ä.

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Rüstung des Ulrich von Württemberg

Wilhelm von Worms d. Ä (aktiv ab 1497; † um 1537[1]) war ein bekannter Rüstungsmacher (Plattner) und Büchsenmacher aus Augsburg.[2]

Beschreibung[Bearbeiten]

Wilhelm von Worms d. Ä ist urkundlich zum ersten Mal erwähnt durch die Übernahme der Werkstatt seines Meisters und Schwiegervaters, des Plattnermeisters Hans Grünewalt, gelegen am Plattenmarkt. Für seine Arbeiten wurde ihm hoher Lob zuteil. Bekannte Arbeiten sind unter anderem Harnische, die er für den Markgrafen Friedrich von Ansbach im Jahre 1514 und für den Ritter Jörg von Schaumberg im Jahre 1517 fertigte, sowie einen Rossharnisch (1507) und einen passenden Riefelharnisch (1487–1550) für Herzog Ulrich von Württemberg. Wilhelm von Worms arbeitete außerdem offiziell für den württembergischen Hof, wie heute noch auf den Originalrechnungen aus den Jahren 1507–1508 nachzuweisen ist.[3]

Sein Sohn Wilhelm d. J. erlernte ebenfalls das Plattnerhandwerk. Über ihn ist nicht viel bekannt. Es ist jedoch möglich das er noch Arbeiten für den König von Spanien ausführte.[4]

Um 1527 diente Wilhelm d. Ä außerdem als Gesandter des Stadtrates von Nürnberg.[5] Sein Nachfolger in der Werkstatt war der Plattner Valentin Siebenbürger (* um 1510; † 1564) der sein Schwiegersohn war und seine Meisterrechte im Jahre 1531 bekam.[6]

Als Meistermarke führte er das Bildnis eines springenden Hirsches in der Form eines Schildes.

Werk[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Bruno Thomas: Gesammelte Schriften zur historischen Waffenkunde, Band 2. Akademische Druck- u. Verlag-Anstalten, 1977, ISBN 978-3-201-00984-3, S. 709, 710, 719.
  • Wendelin Boeheim: Meister der Waffenschmiedekunst vom XIV. bis ins XVIII. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte der Kunst und des Kunsthandwerks. W. Moeser, 1897, OCLC 187046190, S. 234–239 (archive.org [abgerufen am 25. Juni 2017]).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hans Bösch: Nürnberger Plattner des 16. Jahrhunderts. In: Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum. ISSN 2509-405X, S. 254–256, doi:10.11588/mignm.1887.0.25538, urn:nbn:de:bsz:16-mignm-255388 (uni-heidelberg.de): „s. Baader in Zahns Jahrbücher f. Kunstw. I, S. 257. Nendorffer a. a. O., S. 54 ff. Auf Seite 63 dortselbst ist 1539, bei Doppelmayr 1535 als Todesjahr angegeben, nach unserer Handschrift ist aber 1537 das wirkliche Todesjahr, die Wahrheit liegt also in der Mitte.“
  2. (?). Scripta mercaturae Verlag s.n., 1968
  3. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, Verlag National-Museum, 2002, Seite 225
  4. Stadtbibliothek Nürnberg, Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg, Band 11, Ausgabe 2, Verlag Stadtbibliothek, 1967
  5. Johann Neudörffer, Andreas Gulden, Nachrichten von den vornehmsten Künstlern und Werkleuten so innerhalb 100 Jahren in Nürnberg gelebt haben 1546, nebst der Fortsetzung von Andreas Gulden 1660, Verlag Campe, Nürnberg, 1828, Seite 18
  6. Michael Petzet (Hrsg.): Bayern, Kunst und Kultur: Ausstellung d. Freistaates Bayern u.d. Landeshauptstadt München. Prestel, 1972, ISBN 3-7913-0026-1, S. 378, 573.
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