Wilhelm Hahn (SS-Mitglied)

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Wilhelm Georg Hahn (auch: Willy Hahn) (* 2. März 1905 in Wald bei Sigmaringen, † 2. Mai 1966 in Pfullendorf) war Kriminalrat und SS-Hauptsturmführer (SS-Nr. 306644) bei der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) von 1934 bis 1945. Ab 1958 war er Mitarbeiter beim Bundesnachrichtendienst (BND).

Herkunft und Ausbildung[Bearbeiten]

Von 1916 bis 1922 absolvierte er das Gymnasium in Sigmaringen. Vom 1. Juni 1923 bis zum 30. November 1933 gehörte er der Schutzpolizei an. Von 1924 bis 1926 war er Mitglied im Bund Stahlhelm[1]. Seit September 1931 war er Mitglied in der NSDAP. Deshalb wurde er 1931 und 1932 als Polizeibeamter disziplinar belangt.[2]

Dienst in der Gestapo[Bearbeiten]

Seit 1934 gehörte er der Gestapo an. Bei der Staatspolizeileitstelle Karlsruhe leitete er von 1934 bis 1939 das Referat II B[3]. Seit 1937 war er Angehöriger der SS.[4] Von Juli 1939 bis August 1943 leitete er die zur Gestapo zugehörige Außenstelle Lörrach (Ast Lörrach), das spätere Grenzpolizei-Kommissariat Lörrach. Von 1939 bis 1941 gehörte er einem Einsatzkommando in Mühlhausen/Elsaß an.[4] Nach Karlsruhe zurückversetzt blieb er bis 1945 bei der Gestapo. 1945 geriet er in französische Gefangenschaft. In einem Prozess wurde er wegen Beihilfe zum Totschlag zu zehn Jahren Haft verurteilt. Durch einen Gnadenerlass kam er im Jahre 1951 wieder frei.

Mitarbeiter beim BND[Bearbeiten]

Im Jahre 1958 wurde der Mitarbeiter im BND (als V-15809 mit dem Decknamen (DN) Kreutzer). Als hauptamtlicher Mitarbeiter wurde er als Verbindungsführer und Forscher beschäftigt. Im Jahre 1964 wurde er im Rahmen der Überprüfung von ehemaligen Gestapoleuten im BND von der Organisationseinheit 85[5] überprüft. Man stufte ihn als politisch belastet ein, so dass ihm der Dienst am 31. März 1965 gekündigt wurde.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten in der deutschsprachigen Wikipedia
  2. Einzelheiten zur Laufbahn und zur Polizei, SS und SD finden sich in der Nazi War Crimes Disclosure Act-Collection der CIA unter Wilhelm Hahn
  3. Michael Stolle: Die Geheime Staatspolizei in Baden: Personal, Organisation, Wirkung und Nachwirken einer regionalen Verfolgungsbehörde im Dritten Reich (= Forschungsstelle Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten der Universität Karlsruhe [Hrsg.]: Karlsruher Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus. Nr. 6). UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2001, ISBN 978-3-89669-820-9, S. 355.
  4. 4,0 4,1 Sabrina Nowack: Sicherheitsrisiko NS-Belastung: Personalüberprüfungen im Bundesnachrichtendienst in den 1960er Jahren (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968. Band 4). Ch. Links Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-923-0, S. 453.
  5. Organisationseinheit 85 in der deutschsprachigen Wikipedia
  6. Sabrina Nowack: Sicherheitsrisiko NS-Belastung: Personalüberprüfungen im Bundesnachrichtendienst in den 1960er Jahren (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968. Band 4). Ch. Links Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-923-0, S. 454.
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