Wilhelm Ferdinand von Bosse

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Wilhelm Ferdinand von Bosse (* 31. Januar 1758 in Magdeburg; † 12. Januar 1829 in Osterwieck) war ein preußischer Offizier.[1]

Leben[Bearbeiten]

Wilhelm Ferdinand von Bosse wurde als Sohn des königlichen Kriegs- und Domänenrat von Bosse geboren. Dieser hatte die Geschäfte des von seinem Vater, einem preußischen Generalmajor, 1709 in einer kleinen Gewerkschaft übernommenen Alvenslebenschen Kupferschieferwerks später fortgeführt und hatte seit 1755 als Kontrolleur des Bergamts Wettin fungiert.[2][3] Seine Mutter war Juliane Magdalene (* 20. Januar 1740 in Magdeburg, † 1. September 1807 in Berlin), geb. von Richard[4], diese heiratete, nach dem Tod seines Vaters, 1768 Johann Karl Leopold von Larisch. Bekannt ist eine spätere Affäre der Mutter mit dem Kammerdirektor Karl Ludwig August von Borcke (1739–1789), einem Sohn von Friedrich Wilhelm von Borcke.[5]

Bis 1768 wurde von Bosse durch Hauslehrer unterrichtet und erhielt dann Unterricht in der Schule des Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg; 1770 verließ er die Schule und trat in Berlin in das Kadettenhaus ein.

1773 wurde er Junker im Infanterieregiment Nr. 5 bei Friedrich Christoph von Saldern. 1777 wurde er zum Fähnrich ernannt, 1780 zum Secondelieutnant, 1789 zum Premierleutnant, 1790 zum Stabskapitän, 1797 zum Kompaniechef und 1812 zum Major befördert.

1806 wurde Magdeburg an die Franzosen übergeben und er kam in Kriegsgefangenschaft mit der Bitte um Auswechslung, dies bedeutete, dass er in Magdeburg bleiben musste, aber kein Wartegeld bezog, sondern von seinen Ersparnissen leben musste.

Als Magdeburg 1807 in das französische Königreich Westphalen eingegliedert wurde, konnte er als Oberst in westphälische Dienste treten. 1808 unterstützte das Königreich Westphalen bei dessen Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel und Wilhelm Ferdinand von Bosse kehrte 1811 aus diesem Feldzug nach Magdeburg zurück. Kurz darauf wurde er Untergouverneur des Schlosses Napoleonshöhe.[6]

Im Dezember 1811 wurde er in den Ruhestand versetzt.

Nachdem Magdeburg 1814 wieder an Preußen ging, bewarb er sich um eine Wiedereinstellung in die Preußische Armee. Gemäß der Kabinettsordre vom 14. Dezember 1813 wurde er als Major und Kommandeur eines Infanteriebataillons wieder aufgenommen und kurz darauf zum Oberstleutnant befördert.

Am 26. September 1785 heiratete er Albertine Friederike (* unbekannt; † 8. Dezember 1828), die Witwe des 1778 im Feldzug zu Gishübel in Böhmen gefallenen Hauptmann von Königsmark. Sie war eine Tochter des Hofmarschalls von Schethof, der beim Markgrafen von Schwedt diente. Gemeinsam hatten sie einen Sohn und eine Tochter.

Feldzüge[Bearbeiten]

Wilhelm Ferdinand von Bosse war an den Feldzügen der Jahre 1778, 1790, 1792, 1795, 1806 und mit den westphälischen Truppen in Spanien von 1809–1811 beteiligt.

Belagerungen[Bearbeiten]

Er nahm 1793 an der Belagerung von Landau und Trippstadt, 1806 an der Belagerung von Magdeburg und 1809 in Spanien an der Belagerung von Girona teil.

Schlachten[Bearbeiten]

Er war 1793 an der Schlacht bei Kaiserslautern und 1806 an der Schlacht bei Auerstedt, bei der er eine leichte Schussverletzung erhielt, beteiligt.

Gefechte[Bearbeiten]

1778 war er durch den Bayerischen Erbfolgekrieg beim Gefecht bei Gabel und Romberg beteiligt, 1792–1795 nahm er an den Gefechten bei Vicogne, St. Amant und Famaro teil, sowie 1793 beim Gefecht bei Rentrisch und 1810 beim Gefecht in Olot in Spanien.

Literatur[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Neuer Nekrolog der Deutschen, 7. Jahrgang, 1829, S. 78–80. Voigt, 1831 (google.de [abgerufen am 26. Februar 2018]).
  2. Das neu eröffnete Alvenslebensche Kupferschieferwerk: in: Bergmännisches Journal. 4. Jg. (1791), 2. Bd., hrsg. v. Alexander Wilhelm Köhler, Crazischen Buchhandlung Freiberg, 1791, S. 478.
  3. H. Cramer: Darstellung der Hauptmomente in der Rechts- und Verwaltungsgeschichte des Steinkohlen-Bergbaues im Saalkreise der Preußischen Provinz Sachsen bis zum Jahre 1851. Eisleben 1856, S. 52.
  4. anderen Quellen zu Johann Karl Leopold von Larisch nach geborene Guichard
  5. Kammerdirektor Carl Ludwig August von Borck(e). In: Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. K. G. Saur Verlag, München 2009, S. 111–112. ISBN 978-3-598-23229-9
  6. Hof- und Staats- Handbuch des Königreichs Westphalen: 1811, S. 44. Hahn, 1811 (google.de [abgerufen am 27. Februar 2018]).
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