Wiener Herkulesharnisch

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Herkulesharnisch im Kunsthistorischen museum, Wien

Der Wiener Herkulesharnisch stammt aus dem Besitz Kaiser Maximilian II. (* 1527; † 1576) von Österreich. Dieser Herkulesharnisch ist nicht zu verwechseln mit dem Prunkgarnitur Christian II.von Sachsen der in Dresden aufbewahrt wird und auch diese Bezeichnung trägt. Es gab mehrere Rüstungen die die Herkulessage als Dekorationsmotiv trugen und nach diesem Motiv benamt sind.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung[Bearbeiten]

Der Herkulesharnisch (Wien) wurde um 1555 in Antwerpen und Paris von Eliseus Lieberts gefertigt, da dieser von 1557 - 1569 in beiden Städten arbeitete.

Der Harnisch besteht aus poliertem Eisen und ist mit Dekorationen aus Treib-, Ziselier-, Tauschier- und Garavurarbeiten verziert. Die Einlegearbeiten wurden mit Silber- und Golddraht sowie mit Goldfolie ausgeführt. Die Dekorationen sind zum Teil vergoldet oder Schwarz ausgegosen. Die Rüstung ist zum Teil geschwärzt. Die Innenpolsterung besteht aus Leder und violettem Seidensamt. Da manche Stoffteile nicht mehr erhalten waren, wurden sie mit Wollsamt der gleichen Farbe ergänzt.

Die Dekoration besteht aus Abbildungen des griechischen Halbgottes Hercules sowie aus Blatt- und Rankenornamenten. Die Hohe beträgt 168 cm.

Interesannt ist, das in den Dekorationen neben dem böhmischen Wappen ebenfalls das ungarische Wappen enthalten ist, was viele Jahr unbemerkt geblieben ist, zumal das ungarische Wappen in der heraldischen Darstellung höher angesiedelt ist als das böhmische Wappen. Zwar steht es seinem Rang entsprechend höher als das Böhmische, rechts und links der Mittellinie auf dem Visier, jedoch unscheinbarer. Der nackte Herkules hält es in seiner Hand, abgebildet auf dem Spitzschild. Die acht waagerechten, heraldischen Streifen in Silber (4x) und Rot (4x). Ungewöhnlich ist auch das die Maße des Herkulesharnisch mit der Blau-goldenen Garnitur Maximillian II. übereinstimmen. Auf der Blau-goldenen Garnitur wurde spaäter ein verborgen angebrachter Jahresstempel mit der Zahl 1557 gefunden, ein Jahr nach der Abdankung Karl V.. Sein Bruder Ferdinand I. übernahm daraufhin die Amtsgeschäfte. Ferdinands ältester Sohn Maximillian galt als Nachfolger auf den Kaiserthron. Daher ist es zweifelhaft ob die Rüstung für Maximillian II. angefertigt wurde[1].

Die Rüstung wird heute im Kunsthistorischen Museum Wien aufbewahrt[2]

Galerie[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Kunsthistorisches Museum Wien, Austro-Hungarian Monarchy. Kunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses, Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien, Band 25, Verlag A. Schroll, 1965, Seite 76
  2. Website des Kunsthistorischen Museum Wien, (deutsch, eingesehen am 07. Juni 2013)

Literatur[Bearbeiten]

  • Kunsthistorisches Museum Wien: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien, Band 43. A. Schroll, Wien 1984, S. 27, 130 (deutsch).
  • Roberto Capucci, Christian Beaufort-Spontin, Kunsthistorisches Museum Wien: Roben wie Rüstungen. Das Bundesministerium, 1990, ISBN 978-3-900926-07-6, S. 238 (deutsch).
  • JSTOR, Staatliche Museen zu Berlin: Berliner Museen: Berichte aus den staatlichen Museen, Bände 16-23. Im Gemeinschaftsverlag Grotelsche Veriagsbuchhandlung und Gebr. Mann, 1966, S. 19 (deutsch).

Weblinks[Bearbeiten]