Walter Müller (Mediziner)

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Grab von Walter Müller auf dem Nordfriedhof in Jena

Walter Müller (* 30. September 1900 in Berlin-Kreuzberg; † 24. Februar 1959 in Sigmaringen) war ein deutscher Gynäkologe.

Walter Müller studierte Medizin an der Universität Berlin. Er promovierte an der II. Medizinischen Klinik der Charité in Berlin bei Friedrich Kraus 1925. Das Thema der Dissertation war: "Untersuchungen über die Herzgöße bei Rennruderern". Anschließend wechselte er zur Universitäts-Frauenklinik, wurde Assistent und schließlich Oberarzt bei Geheimrat Walter Stoeckel.

Von 1933 bis 1953 betrieb Müller im Von-Hase-Weg in Jena eine Klinik für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe. Während des Novemberpogroms 1938 sollte Müller eine, mit einem Deutschen verheiratete, jüdische Patientin der Gestapo ausliefern, was er ablehnte. Die Frau hat Krieg und Lagerhaft im KZ Theresienstadt mit Hilfe eines Netzes von Unterstützern überlebt.

Der in Jena beliebte Arzt war mit dem Kinderarzt Jussuf Ibrahim, sowie mit den Pädagogen und Heilpädagogen Hellmut Trüper und Irmela Trüper des Kinderheims auf der Sophienhöhe befreundet.

In der DDR wurde ihm in den 1950er-Jahren die Weiterführung seiner Klinik unmöglich gemacht. Daher schloss er die Klinik 1953 und verließ 1956 die DDR.

Er starb am 24. Februar 1959 in Sigmaringen/Donau. Seine Grabstätte befindet sich nach einer Zwistenstation in München seit 1994 auf dem Nordfriedhof in Jena.

Schriften[Bearbeiten]

  • Untersuchungen über die Herzgröße bei Rennruderern. - Berlin, Med. Diss. vom 16. Okt. 1925
  • Zeitschrift für physikalische und diätetische Therapie. 1930
  • Röntgenuntersuchung über die Symphyse Schwangerer. In: Zentralblatt für Gynäkologie. 1931
  • Scharlach und Kaiserschnitt. In: Zentralblatt für Gynäkologie. 1931

Literatur[Bearbeiten]

  • Walter Stoeckel: Deutsches Gynäkologen-Verzeichnis: wissenschaftlicher Werdegang und wissenschaftliches Schaffen deutscher Gynäkologen. 2. Auflage. J. A. Barth, Leipzig 1939 (581 S.).
  • Matthias David, Andreas D. Ebert (Hrsg.): Geschichte der Berliner Universitäts-Frauenkliniken: Strukturen, Personen und Ereignisse in und außerhalb der Charité. 1. Auflage. de Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-11-022373-6 (404 S.).
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