W.K.St.V. Unitas Franco-Alemannia Karlsruhe

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Zirkel des W.K.St.V. Unitas Franco-Alemannia Karlsruhe
W.K.St.V. Unitas Franco-Alemannia Karlsruhe (Deutschland)
W.K.St.V. Unitas Franco-Alemannia Karlsruhe
Basisdaten
Gründung: 26. Mai 1922
Status: aktiv
Farben: gold-weiß-blau
Couleur: farbenführend
Waffenstudentisches Prinzip: nichtschlagend
Prinzipien: Virtus. Sciencia. Amicitia.
Wahlspruch: In necessariis unitas,
in dubiis libertas,
in omnibus caritas.
Verband: UV
Hochschulort: Karlsruhe
Hochschule: Karlsruher Institut für Technologie
Hochschule Karlsruhe (u.a.)
Adresse: Eisenlohrstr. 23
76135 Karlsruhe
Website: http://franco-alemannia.unitas.org

Der Wissenschaftliche Katholische Studentenverein Unitas Franco-Alemannia Karlsruhe, kurz Unitas Franco-Alemannia, ist eine am 26. Mai 1922 in Karlsruhe gegründete katholische, nichtschlagende, farbenführende Studentenkorporation. Sie gehört dem Unitas-Verband an, welcher der älteste katholische Studenten- und Akademikerverband Deutschlands ist.

Geschichte[Bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten]

Der W.K.St.V. Unitas Franco-Alemannia Karlsruhe wurde am 26. Mai 1922 als Unitas Karlsruhe gegründet. Bereits am 7. Juni 1922 erfolgte auf der 60. Generalversammlung in Würzburg die offizielle Aufnahme in den Unitas-Verband.

Die Anfänge der Unitas in Karlsruhe liegen in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts. Um diese Zeit kam Professor Martin König nach Karlsruhe.

Zunächst gab es einen gemeinsamen Stammtisch mit den Karlsruher Mitgliedern des CV und KV. Im Jahre 1906 wurde auf Initiative Königs ein Unitas-Zirkel gegründet, der das nördliche Baden bis nach Offenburg umfasste. Es wurden Beiträge erhoben und im Herbst jeden Jahres fand eine Jahresversammlung statt. In Karlsruhe war monatlich ein Stammtisch.

Erster Weltkrieg und Weimarer Republik [1][Bearbeiten]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Karlsruhe als Vorbereitung für die Gründung einer Aktivitas an der Technischen Hochschule ein unitarisches „Kränzchen“ ins Leben gerufen, Wissenschaftliche Sitzungen abgehalten und Vereinsfeste gefeiert.

Die Publikation der Aktivitas fand am 26. Mai 1922 statt. Stolz war man darauf, dass es trotz Inflation gelungen war, zur Publikation einen Wichs zu beschaffen.

Durch intensive Werbung wurden auch mehrere Ehrenphilister für die Unitas gewonnen, darunter Pfarrer Josef Saier, der Initiator der Ötigheimer Volksschauspiele, und der Studentenseelsorger Professor Ludwig Brecht, der seinerzeit regelmäßig an den Veranstaltungen der Karlsruher Unitas teilnahm. Später war er Religionslehrer am Bismarck-Gymnasium und starb als Opfer eines Luftangriffs auf Karlsruhe am 4. Dezember 1944.

Martin König hat sich während der gesamten Jahre zwischen den beiden Weltkriegen sehr intensiv um die Aktiven gekümmert. Nach Veranstaltungen gingen diese häufig in dessen Wohnung in der Hirschstraße 95, die daher "Kaffee König" genannt wurde.

Nationalsozialismus und Wiederbegründung nach dem Zweiten Weltkrieg[Bearbeiten]

Wie die meisten Vereine wurde auch die Unitas Karlsruhe 1938 durch die Nationalsozialisten verboten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von in Karlsruhe wohnenden Unitariern rasch wieder unitarisches Leben praktiziert. Zum Vereinsfest am 23. Juni 1946 lud Engelbehrt Bohn Unitarier und Familienangehörige mit einer vervielfältigten Karte ein.

Weitere Einladungen ergingen zu den Vereinsfesten in den Jahren 1946 und 1947 von Herrn Froehlich. Der jeweilige Zusatz „Es empfiehlt sich, Brot mitzubringen zum Kaffee“ spiegelt die äußeren Bedingungen der damaligen Zeit wider.

Für den 30. April 1947 wurde von Froehlich zu „einer Besprechung mit Freunden aus Freiburg über die Wiedereröffnung der Unitas“ eingeladen.

Es ist abermals Froehlich, der am 28. Dezember 1947 zu einem Treffen einlädt, bei dem diesmal der Katholische Akademikerverein Unitas, Karlsruhe gegründet wird. Als Voraussetzung zur Eintragung ins Vereinsregister mussten über die zuständigen Ministerien Genehmigungsanträge in Englisch und Deutsch in fünffacher Ausfertigung und für die Vorstandsmitglieder die Spruchkammerurteile, dass sie im Sinne der Entnazifizierungsgesetze nicht belastet sind, eingereicht werden.

Als Zweck und Ziel des Vereins wurde angegeben: „Pflege der Wissenschaft auf der Grundlage der katholischen Religion, regelmäßige Abhaltung Wissenschaftlicher Sitzungen und religiöser Veranstaltungen".

Es folgten die Aufnahme in eine „Vereinsliste" am 27. Februar 1948, die polizeiliche Genehmigung am 16. März 1948 und der Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht B II am 11. Mai 1948. Vierteljährlich mussten vollständige Mitgliederlisten eingereicht und versichert werden, dass keine belasteten Nationalsozialisten dem Verein angehören.

Bei der ersten ordentlichen Generalversammlung am 19. Dezember 1948, zu der 120 Einladungen verschickt wurden, wird schließlich durch die 34 anwesenden Mitglieder die Wiederbegründung der Aktivitas beschlossen.

Ende des Jahres 1948 hat der Verein dank der intensiven Kontaktaufnahme durch Fehrenbach etwa 68 Alte Herren und zehn studentische Mitglieder.

Die Chargen der Aktivitas wurden 1949 aus der Vorstandschaft des Unitas-Vereines herausgenommen. Die neue Karlsruher Korporation warb wie die früherer Unitas Pirminia auch um Lehrerstudenten. Nachdem die Militärregierung nicht mehr die Unabhängigkeit der Studentenvereine vom Altherrenverein verlangte, wurde die Publikation der Aktivitas angestrebt. Diese erfolgte als W.K.St.V. Unitas Karlsruhe in Verbindung mit dem 28. Stiftungsfest vom 15. bis 16. Juni 1950. Dabei wurde auch der Altherrenverein mit zunächst etwa 35 Mitgliedern widerbegründet, in den auch die Alten Herren der Pirminia integriert wurden.

Mit der Publikation der Aktivitas wurde der Beginn der formal getrennten Weiterentwicklung von Aktivitas und Altherrenschaft markiert.

Entwicklung bis zur Gegenwart[Bearbeiten]

Der Katholische Akademikerverein Unitas, Karlsruhe e.V. blieb zunächst formal noch weiter bestehen und wurde erst 1959 durch Satzungsänderung zum Unitas-Heim Karlsruhe e.V.

Im Sommersemester 1951 wurde die Einrichtung des Leibburschen und Leibfuchsen wieder eingeführt. Im Rahmen des Stiftungsfestes wurde erstmals eine Kneipe abgehalten. Im Zusammenhang mit der Teilnahme der katholischen Korporationen an der Fronleichnamsprozession und den Stiftungsfesten wurde die Beschaffung einer Fahne angeregt, die am Vereinsfest am 14. Dezember 1952 geweiht wird.

Am 10. Juli 1964 wurde die Unitas Karlsruhe (zur besseren Unterscheidung von der Unitas Pirminia in Karlsruhe) in Unitas Franco-Alemannia umbenannt.

Nach dem Tod des bisherigen Eigentümers konnte der zum Zwecke des Hauserwerb neun Jahre zuvor gegründete Unitas-Heim Karlsruhe e.V. das Haus in der Eisenlohrstraße 23 erwerbe. Nach Umbau und Erweiterung der im Keller nutzbaren Flächen durch Eigenleistungen der Aktivitas konnte das bis heute erhaltene Haus im Februar 1968 zum Teil und schließlich im Wintersemester 1968/69 vollständig bezogen werden.

Danach folgte bis gegen Ende der 70er-Jahre ein Einbruch insofern, als sich ein Großteil der damaligen Aktiven überwiegend als Haus- und Wohngemeinschaft betrachtete und nach Studienabschluss der Unitas den Rücken kehrte. Das „Katholische" der Verbindung wurde erstmals in Frage gestellt, Kneipen und Festkommers verschwinden wieder aus dem Semesterprogramm.

Karlsruher Unitas-Haus[Bearbeiten]

Das Haus der Unitas Franco-Alemannia wurde 1898 vom Karlsruher Architekten Hermann Billing für sich selbst erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Das Mauerwerk ist aus gelbem Pfälzer Sandstein gefertigt und war in seinen Ursprüngen mit hellblauen Fugen versehen.[2] Auch die Raumaufteilung und Ausführung des Haus-Inneren fällt mit vielen stumpfen und spitzen Winkeln nicht konventionell aus. Ein weiteres Merkmal, das auch heute noch zahlreiche Touristengruppen anlockt, wird durch die vielen unterschiedlichen Fenster der Ostseite geprägt: Keines gleicht dem Anderen.

Das Treppengeländer und die Empore im Versammlungsraum sind heute noch im Original zu bewundern. Durch zahlreiche Maßnahmen wie u.a. dem Einziehen von Zwischenwänden und dem Ausbau des Kellergeschosses durch Tieferlegen des Bodens wurde das Haus in den 60er-Jahren auf die Bedürfnisse eines Studentenwohnheimes angepasst.

Brauchtum[Bearbeiten]

Prinzipien und Wahlspruch[Bearbeiten]

Prinzipien[Bearbeiten]

Die Prinzipien der Franco-Alemannia, die sie mit allen Vereinen im Unitas-Verband teilt, lauten:

  • Virtus: (lat. Tugend) bedeutet das Bemühen um eine christliche Lebensführung. Dazu gehören soziales Engagement, Toleranz und Zivilcourage ebenso wie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.
  • Scientia: (lat. Wissenschaft) steht für das Streben nach Wissen, vor allem für das fachübergreifende Wissen. Als Einzelkämpfer ist jeder Spezialist für sein Teilgebiet, als Unitarier suchen wir das Ganze in Vorträgen und Diskussionen.
  • Amicitia: (lat. Freundschaft) ist die Basis, auf die gebaut wird. Denn nur aus der Gemeinschaft heraus entwickelt sich Virtus und Scientia. Diese Freundschaft, die auf Vertrauen beruht, möchten wir in einer modernen Form studentischer Tradition fördern.

Wahlspruch[Bearbeiten]

Übersetzung aus dem Lateinischen:

„Im Notwendigen Einheit, im Zweifelhaften Freiheit, in Allem aber Nächstenliebe“

Mitglieder (Auswahl)[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Aus den Aufzeichnungen eines Gesprächs im September 1951 zwischen Dr. Berthold-Franz Schmerbeck († 2008) und Prof. Martin König († 1955)
  2. "Materialien zu Bauforschung und Baugeschichte" 7/1996 - Gerhard Kabierske: Der Architekt Hermann Billing (1867-1946) - Leben und Werk

Literatur[Bearbeiten]

  • Wolfgang Burr (Hrsg.): Unitas-Handbuch Band I. Band X der Unitas-Schriftenreihe. 1995.
  • Markus Heubes, Ralf Martin Kloiber (Hrsg.): Fuxenfibel - Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas. Band XVII der Unitas-Schriftenreihe. 2005.
  • Unitas Franco-Alemannia (Hrsg.): 75 Jahre Unitas Franco-Alemannia - Festschrift zum 150. Gründungssemester. 1997.

Weblinks[Bearbeiten]

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49.004358.3741361111111Koordinaten: 49° 0′ 15,7″ N, 8° 22′ 26,9″ O