Württembergisches Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 123

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Württembergisches Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 123
Aktiv 1914–1918
Land Königreich Württemberg Königreich Württemberg
Streitkräfte Württembergische Armee
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Regiment
Grobgliederung Siehe Gliederung
Stationierungsort Siehe Garnisonen
Leitung
Kommandeure Siehe Liste der Kommandeure

Das Württembergische Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 123 war von 1914 bis 1918 ein Regiment des württembergischen Heeres.

Geschichte[Bearbeiten]

Gemäß dem Mobilmachungsplan wurde das Regiment am 2. August 1914 aufgestellt. Für den Regimentsstab und das I. Bataillon waren das Infanterie-Regiment (2. Württ.) Nr. 120 in Ulm und für das II. III. Bataillon in Ravensburg das dortige Bezirks-Kommando und das Infanterie-Regiment (6. Württ.) Nr. 124 verantwortlich. Ursprünglich war das Regiment als immobile Kriegsbesatzung für die oberelsässischen Festung Neubreisach bestimmt. Als aber die Kriegsereignisse an der Front vermehrt mobile Verbände erforderten, wurden die Truppenteile des Regiments ab dem 26. August mobilgemacht. 1915 und 1916 wurde pro Bataillon jeweils eine Maschinengewehrkompanie aufgestellt. Am 10. Mai aus dem Württ. Feld-Maschinene-Gewehr-Zug Nr. 27 und einem weiteren Zug die erste Maschinen-Gewehr-Kompanie, am 5. Februar aus zwei Zügen die zweite Maschinen-Gewehr-Kompanie und im September schließlich die dritte Maschinen-Gewehr-Kompanie aufgestellt. Zur weiteren Verstärkung der Feuerkraft wurde am 4. September 1918 unter Heranziehung der Württ. Minenwerfer-Kompanie Nr. 326 eine neue Minenwerferkompanie geschaffen.

Nach der Demobilisierung ab 6. Dezember 1918 in Ulm, wurde das Regiment am 12. Dezember durch die Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments (2. Württ.) Nr. 120 aufgelöst.

Garnisonen[Bearbeiten]

Gedenkstein in Ravensburg

Das Ersatzbataillon war in Ravensburg stationiert. Es wurde am 31. März 1918 aufgelöst und in das Ersatzbataillon des Württ. Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 125 nach Ulm eingegliedert. Den Personalersatz stellte von nun an das Ulmer Ersatzbataillon des Württ. Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 124.

Teilnahme an Gefechten und Kampfhandlungen[Bearbeiten]

Im Ersten Weltkrieg wurde das Regiment ausschließlich an der Westfront eingesetzt.

Nach seiner Aufstellung verlegte es über den Rhein in den damaligen Bezirk Oberelsass im Reichsland Elsass-Lothringen und marschierte ins Vallée de Munster vor. Bei Weier im Thal und Günsbach bestand es am 19. August sein erstes Gefecht.

Nach dem Erstarren der Front kämpfte das Regiment bis März 1915 im Gebweiler-Tal. Hier kämpfte das Regiment im Verband der „51. Landwehr-Brigade“[1] am Hartmannsweilerkopf und am Sudelkopf. [2] Am 9. Januar 1915 erhielt das Regiment Befehl den Hartmannsweilerkopf zu nehmen, ein erster Versuch die Kontrolle über die strategisch wichtige Position zu erlangen.[3] Unter Führung des Bataillonskommandeur Major Sprangl begann um 1.30 Uhr nachts der Angriff des Regiments. Der Angriff sollte vorhergehend durch die eigene Artillerie vorbereitet werden, jedoch lag das Feuer zu kurz und die zeitliche Abstimmung war nicht gegeben. Folgender Angriff des Landwehr-Regiments erstickte im Abwehrfeuer der französischen Verbände, der erste Versuch einer Eroberung des Hartmannsweilerkopfes misslang.[3]

Die folgenden zwei Jahre wurde es im Raum Sennheim im Abschnitt Uffholz - Höhe 425 – Ochsenfeld als Stellungsdivision eingesetzt. Nach dem Waffenstillstand im November 1918 marschierte es nach Württemberg zurück und wurde in der Ulanenkaserne in Söflingen demobilisiert und aufgelöst.

Insgesamt verlor das Regiment in den vier Jahren seines Bestehens 1.826 gefallene, verwundete und vermisste Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften.

Organisation[Bearbeiten]

Verbandszugehörigkeit[Bearbeiten]

1914 wurde das Regiment der 51. (Württ.) Landwehr-Infanterie-Brigade unterstellt und war damit Teil der 7. (Württ.) Landwehr-Division (Armeeabteilung B). Am 28. Januar 1917 wechselte die Brigade und damit auch das Regiment zur neu aufgestellten 26. (Württ.) Landwehr-Division.

Gliederung[Bearbeiten]

1914 bestand das Regiment aus drei Bataillone mit jeweils vier Kompanien.

Gliederung April 1915

  • Regimentsstab
  • I./L. 123 mit 1. bis 4. Kompanie
  • II./L. 123 mit 5. bis 8. Kompanie
  • III./ L. 123 mit 9. bis 12. Kompanie

Gliederung Januar 1917 und Juni 1918

  • Regimentsstab
  • I./L. 123 mit 1. bis 4. Kompanie und 1. Maschinen-Gewehr-Kompanie
  • II./L. 123 mit 5. bis 8. Kompanie und 2. Maschinen-Gewehr-Kompanie
  • III./L. 123 mit 9. bis 12. Kompanie und 3. Maschinen-Gewehr-Kompanie

Ab Januar 1917 erhielt jedes Bataillon zusätzlich eine Minenwerferabteilung.

Kommandeure[Bearbeiten]

Nr. Name Beginn der Berufung
1. Oberstleutnant Justin Arnold 8. August 1914
2. Generalmajor Albert von Dinkelacker 12. Oktober 1914
3. Generalmajor Trützschler von Falkenstein 29. Januar 1915
4. Oberst Philipp Vowinkel 19. November 1915
5. Major Wilhelm Freiherr von Neurath 11. Oktober 1918

Bewaffnung und Ausrüstung[Bearbeiten]

Die Hauptwaffe der Landwehrsoldaten war das Gewehr 98. Die überwiegende Mehrzahl der Soldaten war zu Beginn des Krieges an dieser Waffe noch nicht ausgebildet. Anfang 1917 wurden pro Kompanie ein bis zwei MG, dann vier und zuletzt sechs MG zugeführt. Im Januar 1917 erfolgte die Ausstattung mit vier leichten Minenwerfern pro Bataillon.

Siehe auch[Bearbeiten]

Verweise[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • A. Mack: Württembergisches Landw.-Inf.-Regiment Nr. 123 im Weltkrieg 1914–1918 (Die württembergischen Regimenter im Weltkrieg 1914–1918, Band 24), Stuttgart 1922.
  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI, Band 2: Reserve- und Landwehrinfanterie, Verlag Militaria, Wien 2012. ISBN 978-3-902526-52-6.
  • Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege, Stuttgart 1927.

Weblinks[Bearbeiten]

Verlustliste der Offiziere

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Herrman Cron: Imperial German Army, 1914–18: Organisation, Structure, Orders of Battle. (Reprint) Helion & Company Limited, West Midlands 2006, S. 111, ISBN 978-1-874622-29-1.
  2. Die Schlachten und Gefechte des Großen Krieges 1914–1918, (Quellenwerk: Großer Generalstab), Verlag von Hermann Sack, Berlin 1919, S. 76 f.
  3. 3,0 3,1 Mack: Württembergisches Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 123 im Weltkrieg 1914–1918, (Hrsg. H. Flaischen) Chr. Belser Verlagsbuchandlung, Stuttgart 1922, S. 33–40.
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