Volksdeutsches Opferkreuz

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Das Volksdeutsche Opferkreuz, auch Hinterbliebenabzeichen genannt, war eine geplante, aber nicht verwirklichte deutsche Auszeichnung, die für die Hinterbliebenen von Gefallenen während des Zweiten Weltkriegs gedacht war.

Schaffungshintergrund[Bearbeiten]

Der einzigen Hinweis, die die Schaffung eines Volksdeutschen Opferkreuzes belegt, ist eine Eintragung in den Tagebüchern des Joseph Goebbels. Dieser notierte am 9. März 1943, neben weiteren Eintragungen, folgende Zeilen: …In diesem Zusammenhang rate ich dringend davon ab, für die Hinterbliebenen von Gefallenen jetzt schon während des Krieges eine „Hinterbliebenenabzeichen“ in Form eines schwarzen Trauerbandes mit dem Eisernen Kreuz zu schaffen. Es wäre dann ein leichtes, unsere Verluste genau nachrechnen zu lassen, was ja im Augenblick nicht als gerade angenehm empfunden werden könnte.. Hintergrund dieser Äußerung war unter anderem der Untergang der 6. Armee in Stalingrad wenige Wochen zuvor (vgl. auch Schlacht um Stalingrad). Neben dieser Eintragung hat sich auch die Parteikanzlei mit der NSDAP mit der Schaffung mit dieser Auszeichnung beschäftigt. Die dafür gefertigten Notizen sind in einem Buch veröffentlicht worden.[1]

Aussehen und Material[Bearbeiten]

Das Volksdeutsche Opferkreuz glich in seinem Maßen und dem verwendeten Material dem Eisernen Kreuz 2. Klasse (1939). Man verzichtete auf das sonst übliche mittig angebrachte Hakenkreuz, um optische Verwechslungen mit dem EK2 vorzubeugen, obwohl das aufgrund der anderen Bandfarbe kaum möglich gewesen wäre. Auch die sonst übliche eingeprägte Jahreszahl 1939 sollte nicht in das Opferkreuz einfließen. Der schwarze Kern sollte somit schwarz und leer gehalten werden um die Bedeutung dieses Kreuzes als "Trauerabzeichen" weiter zu unterstreichen.

Bandfarbe[Bearbeiten]

Über die Bandfarbe des Volksdeutschen Opferkeuzes herrscht Unklarheit. Goebbels gibt in seinen Aufzeichnungen an, dass er beabsichtige, ein rein schwarzes Trauerband stiften zu wollen. Ein rein schwarzes Ordensband erscheint aber aufgrund der damals vorherrschenden Farbenspiele (vgl. Schwarz-Weiß-Rot) eher unwahrscheinlich. Einzige bisher bekannte Ausnahmen waren das Ordensband für die Dienstauszeichnungen in kornblumenblau sowie das grüne Band der untersten Stufe der Tapferkeits- und Verdienstauszeichnung für Angehörige der Ostvölker.

Dennoch existiert in einer Privatsammlung ein angebliches Originalstück jenes Volksdeutschen Opferkreuzes mit schwarzem, Band, in dessen Mitte ein weißer schmaler Balken zu sehen ist. Dessen zeitgenössische Originalität ist jedoch zweifelhaft. Da jedoch diese Farbkombination zu keiner der bisher bekannten Bandfarben passt, bleibt es auch weiterhin spekulativ, ob es sich dabei um ein Phantasieprodukt handelt oder tatsächlich, bisher unbekannt, ein Muster des Bandes hergestellt worden ist. Der Ergänzung halber, sei es trotzdem erwähnt.

Sonstiges[Bearbeiten]

Das Volksdeutsche Opferkreuz ist nicht zu verwechseln mit dem Ehrenkreuz des Weltkrieges. Da hatte es bereits eine Klasse für die Hinterblieben der Gefallenen des Ersten Weltkrieges gegeben.

Begriffsabgrenzung Volksdeutsche[Bearbeiten]

Der Begriff Volksdeutsche ist ein Gegensatz zu dem Begriff Reichsdeutsche. Das Volksdeutsche Opferkreuz, wäre somit nur für deutschstämmige Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, die seinerzeit als "Volksdeutsche" bezeichnet wurden, verliehen worden. Insoweit ist auch das Zitat aus den Goebbelstagebüchern als fragwürfig einzustufen, da eine theoretische Verleihungszahl keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Anzahl von Gefallenen "Reichsdeutschen Soldaten" erlaubt hätte. Eine Statistik über gefallene "Volksdeutsche Soldaten der Wehrmacht" ist in dieser Differenzierung nicht von den Heeresstellen geführt worden.

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Kurt-Gerhard Klietmann: Auszeichnungen des Deutschen Reiches, 11. Auflage 2004
  • Piper-Verlag: „Joseph Goebbels. Tagebücher 1924 – 1945“, ISBN 978-3492041157
  • Boris C. Urlanis: Bilanz der Kriege. Die Menschenverluste Europas vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1965

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Ausriß [1] in deutsch einsehbar.
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