Vegetarianer

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Der Begriff Vegetarianer bezeichnet eine Person oder Personen, die aus ökologischen, umweltökonomischen und ethischen Gründen versuchen, ihren Fleischkonsum zu reduzieren oder ihn komplett zu vermeiden. Im Unterschied zu einem Vegetarier, der komplett auf Fleischprodukte verzichtet, versuchen Vegetarianer nur bewusster und damit seltener Fleisch zu essen.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund[Bearbeiten]

Mit dem ständig wachsenden Interesse an nachhaltiger, ökologischer Nahrungsproduktion in der breiten Bevölkerung ist Preis und Geschmack schon lange nicht mehr das einizige Kriterium bei der Entscheidung, was zum Abendessen auf den Tisch kommt. Gründe Vegetarier zu werden gibt es viele, dennoch wollen die meisten Deutschen nicht ganz auf Fleisch verzichten. Weniger als 1% aller Deutschen sind Vegetarier[1].

Der Trend Vegetarianer zu werden bezeichnet die Bereitschaft der großen Masse sich am Schutz der Umwelt durch weniger Fleischessen zu beteiligen - und trotzdem in der Lage zu sein, am Samstagabend ein saftiges Rindersteak zu geniesen. Rein rechnerisch ist der Umwelt erheblich mehr geholfen, wenn jeder seinen Fleischkonsum um 25% reduziert, als wenn sich die Zahl der Vegetarier in Deutschland z.B. verzehnfacht.

Ihren Ursprung hat die Vegetarianerbewegung vermutlich an amerikanischen Schulen und Universitäten (englisch: vegetarianian). Durch soziale Netze wie Facebook[2] und Twitter[3] verbreitet sich der Gedanke Vegetarianer zu werden schnell.

Gründe[Bearbeiten]

Viele Bücher und Webseiten zum Thema Vegetarier beschäftigen sich mit den Gründen, warum Fleischverzehr reduziert werden sollte. Nachfolgend werden die Hauptgründe aufgelistet warum sich Menschen entschließen Vegetarianer zu werden.

Ökonomie[Bearbeiten]

Tiernutzung zum Zweck der Nahrungsmittelproduktion ist Ressourcen-Verschwendung. 500 Hektar Weizen bringen 520 kg verwertbares Protein hervor. Verfüttert man diese 500 Hektar Weizen (ähnlich Mais, Reis, Soja) an Rinder, wie es in Form von Kraftfutter bei uns ja auch übliche Praxis ist, dann erhält man aus dem "produzierten" Fleisch lediglich 62,5 kg verwertbares Protein. 7/8 der verwertbaren Nahrungsenergie geht im Durchschnitt beim Umweg über den Aufbau eines tierlichen Organismus verloren.[4]

Ökologie[Bearbeiten]

Die Aufzucht von Masttieren wird auch in anderen Bereichen als unnachhaltig kritisiert. Wasserknappheit wird als eines der großen, ökologischen Zukunftsprobleme angesehen. Der notwendige Wasserverbrauch zur Aufzucht von Tieren ist erhablich größer, als der Wasserbedarf zum Anbau der gleichen Menge an Getreide.[5] Ein weiterer Grund vom Fleischkunsum anzusehen ist der Einfluss der Fleischproduktion auf das Klima. Durch Entwaldung und Humusabbau werden große Mengen an Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Ein Viertel der Festlandoberfläche der Erde wurde zu Weideland gemacht. In Südamerika wurden in den letzten drei Jahrzehnten mehr als 25% aller tropischen Regenwälder für die Zwecke der Viehzucht abgeholzt. Um den CO2-Einsatz dem Verbraucher mitzuteilen, wird derzeit über eine Kennzeichnungspflicht von Produkten diskutiert.[6] Außerdem entstehen im Vedauungstrakt von Rindern und Schafen Methan und Ammoniak, was ca. 50 Mal wirksamerer Treibhausgase sind als CO2.[7]

Ethik[Bearbeiten]

Viele Vegetarianer haben auch ethische Bedenken im Bezug auf Fleisch- und Fischproduktion. Vor allem Massentierhaltung und zu lange Tiertransporte werden häufig kritisiert. Religiöse Gründe spielen bei Vegetarianern eine eher untergeordnete, bzw. keine Rolle.

Kritik[Bearbeiten]

Kritik an der Vegetarianerbewegung wird sowohl von Seiten der Vegetarier und Veganer geübt als auch von Seiten der Fleischkonsumenten. Vegetarier/Veganer kritisieren, dass ur ein vollständiger Verzicht auf Fleisch eine langfristige Lösung ist. Außerdem werden gesundheitliche Bedenken gegenüber dem unregelmäßigen Fleischkonsum geäußert. Fleischkonsumenten sehen die Gefahr, dass der Mangel an Proteinen bei unüberlegtem Weglassen von Fleisch gesundheitliche Probleme verursachen kann.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Webseite: Pressemitteilung Vegetarierbund Deutschland. Abgerufen am 8. November 2009.
  2. Webseite: Facebook Usergroup: Wir sind Vegetarianer! Abgerufen am 8. November 2009.
  3. Webseite: Twitter-Liste: Vegetarianer Abgerufen am 8. November 2009.
  4. Webseite: Vegetarierbund Deutschland: Ökonomie Abgerufen am 8. November 2009.
  5. R. Goodland & D. Pimentel, Sustainability and Integrity in the Agriculture Sector, Island Press, 2000
  6. Webseite: Spiegel.de: Futtern für das Klima Abgerufen am 8. November 2009.
  7. Webseite: Vegetarierbund Deutschland: Wieviel Fleisch erträgt die Welt?

Wikilinks - Wikis mit Artikeln zum Thema[Bearbeiten]

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