Ulla Holtschneider

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Ulla Holtschneider, eigentlich Ursula Holtschneider (* 17. März 1944 in Halle (Westf.); † 25. Januar 2016 in Vipperow[1]), war eine deutsche Zeichnerin, Malerin und Lithografin. Sie arbeitete zusätzlich als Kunstlehrerin.[2]

Inhaltsverzeichnis

Leben[Bearbeiten]

Ulla Holtschneider war von 1963 bis 1968 an der Fachhochschule Münster und studierte dort freie und angewandte Grafik. Es folgte ein Studium der Kunstdidaktik und Pädagogik an der Universität Siegen und der Universität Wuppertal von 1972 bis 1975.[3]

Sie unterrichtete von 1974 bis 2006 als Grafik- und Kunstpädagogin am Theodor-Heuss-Gymnasium in Radevormwald[4] und beteiligte sich seit 1979, als sie den Lehrerberuf zugunsten ihres künstlerischen Wirkens nur noch in Teilzeit ausübte,[5] kontinuierlich an Einzel- und Gruppenausstellungen.[6] Sie war treibende Kraft der „Gruppe 13“, die zum 100. Geburtstag des Malers Paul Wellershaus gegründet wurde und sich nach einer letzten Ausstellung Ende 2014 nach zweijähriger Pause auflöste.[7] Die Gruppe wurde bekannt durch mehrere Ausstellungen und Kunstkalender.[8][9][10][11]

In erster Ehe war sie verheiratet mit Alfons Holtschneider (1939–2014)[12], mit dem sie zusammen mit der gemeinsamen Tochter Mitglied der Alternativen Liste (AL) war.[13]

2007 zog Holtschneider mit ihrem Atelier und ihrer Wohnung aus dem Oberbergischen an die Müritz. Dort wurde sie Gründungsmitglied im Förderkreis zur Rettung der „Kirche im Dorf“[14], dort auch Vorstandsmitglied[15], und setzte sich viele Jahre für die Freilegung und Restaurierung wertvoller alter Malereien in der denkmalgeschützten Vipperower Dorfkirche ein.[15] Das Stifterbild „aenigma II“ von ihr wurde im Dezember 2011 im Kirchenraum installiert.[14] 2008 nahm sie die Sequenz „Treppenbilder“ wieder auf und stellte sie in Ostdeutschland aus. Am 24. Februar 2013 berichtete der NDR in seinem Reisemagazin Nordtour im Beitrag „Galerieeinblicke auch im Winter: Vipperow-Kunst“ über Holtschneiders Arbeit in dem von ihr erworbenen und mit ihrem zweiten Mann Klaus (Daniel Manuel) Holtschneider[1] bewohnten ehemaligen Dorfkonsum in Vipperow.[16] 2014 waren Werke von Ulla Holtschneider auf der 24. Landeskunstschau unter dem Titel „Ins Blaue – Romantik in der aktuellen Kunst“ zu sehen.[17]

Am 25. Januar 2016 starb Ulla Holtschneider in einem Hospiz im Alter von 71 Jahren. Die Mitteilung über ihr Ableben des Künstlerbunds Mecklenburg-Vorpommern, dessen Mitglied sie war[18], wurde als dpa-Mitteilung in der Presse veröffentlicht.[19][20][21] Ihr Leichnam wurde nach dem Trauergottesdienst in der Dorfkirche Vipperow auf dem Friedhof in Ludorf beigesetzt.[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten]

  • „Stillleben mit Teufel und Lampe“ (Kreidelithografie)
  • „ratlos“ (Kreidelithografie)
  • „chromos VII“ (Öl)
  • „chromos XIV“ (Öl)
  • „chromos XVI“ (Öl)[2]

Werke Holtschneiders befinden sich beispielsweise in der Sammlung des Oberbergischen Kreises.[22] Einige ihrer Bilder gingen 2018 an die Stadt Radevormwald über.[23] Ihre Lithografie „Greifvögel“ (1982) wie auch ihre Lithografie mit Aquarell „Stadtsanierung“ (1982) im Museum Ostwall sind im dortigen Inventarverzeichnis als verlustig verzeichnet.[24] 2001 stellte sie eigene Werke für eine Wohltätigkeitsversteigerung des Lions Clubs Gummersbach-Aggertal für eine Auktion im Foyer der AggerEnergie (ehemals Gasgesellschaft Aggertal) zur Verfügung.[25] Im Rahmen einer posthumen Ausstellung wurden Anfang 2018 über 100 Werke im Rathaus Radevormwald gezeigt.[4] Die Bilder wurden von ihrer Tochter aus erster Ehe zur Verfügung gestellt.[8]

Installationen[Bearbeiten]

  • „Markierungen“ Installation aus 30 Einzelobjekten mit 29 Schüler eines Kunstkurses des Theodor-Heuss-Gymnasiums Radevormwald[26]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten]

  • 1982: Bergische Kunstausstellung, Gemeinschaftsausstellung im Kunstmuseum Solingen[27]
  • 1990: 4 Künstler aus Radevormwald; Gruppenausstellung mit Volker Anding, Frank Dornseif und Edgar Hofschen in Radevormwald[28]
  • 1997: Ulla Holtschneider, Arbeiten von 1977 bis 1997; Einzelausstellung in Radevormwald.[28]
  • 1996/97: Ulla Holtschneider Arbeiten v. 1991–1996; Einzelausstellung im Kunstforum Gummersbach (Ausstellungskatalog: Claudia Reichelt)[29]
  • 2004: Gemeinschaftsausstellung im Circus 11, Putbus, u. a. mit Sylvester Antony, Wilko Hänsch, Britta Matthies und Rolf Wicker, im Rahmen der 24. Kunstschau mit dem Titel Kunst ins Blaue des Künstlerbunds Mecklenburg-Vorpommern.[30]
  • 2006: Fragmente, Einzelausstellung im Kulturzentrum Seefelder Mühle, Seefeld[31]
  • 2010: Ulla Holtschneider, Einzelausstellung der Kultur- und Kunstvereins Waren in der Galerie im Rathaus Waren[32]
  • 2012: Kultur auf der Domjüch 2012, Gemeinschaftsausstellung, u. a. mit Anne-Katrin Altwein, Renate U. Schürmeyer und Miro Zahra, in der Domjüch 2012, Neustrelitz[33]
  • 2014: Die Zeit, Gemeinschaftsgrafikausstellung, u. a. auch mit Werken von Ulrike Hagemeier, in der KunstStation im BürgerBahnhof, Wuppertal-Vohwinkel (Kunstkalender herausgegeben von der BBK Druckwerkstatt Wuppertal)[34][35]
  • 2017 (posthum): KUNST OFFEN, Gemeinschaftsausstellung zu verstorbenen Künstlerinnen und Künstlern in der Burg Wredenhagen (zusammen mit Werken von Irmhild Löhlein, Werner Schinko und dem Keramiker Mario Knobloch)[36]
  • 2017 (posthum): Kunst im Oberstübchen; Geméinschaftsausstellung mit Arbeiten von Alf Welski, Franz Politzer und anderen, Lehmkul, Witten, 2018[37]
  • 2017 (posthum): Logik der Macht der Logik. Bildkünstler assoziieren ein besonderes Gedicht; Geméinschaftsausstellung der Mecklenburgica-Gesellschaft 30 Künstlerhefte mit Arbeiten von Adolf Glaßbrenners Gedicht „Allerhöchste Logik“[38]
  • 2018 (posthum): Ulla Holtschneider: Künstlerisches Vermächtnis – Lithografien, Zeichnungen, Malereien, Rathaus Radevormwald[39][40][41]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Ulla Holtschneider. Traueranzeige im Nordkurier.
  2. 2,0 2,1 Offizielle Website - Ulla Holtschneider
  3. Ulla Holtschneider – Vita. kunstfluss.de.
  4. 4,0 4,1 Ausstellung erinnert an die Künstlerin Ulla Holtschneider. RP online, 26. Februar 2018.
  5. Historisches Foto. Sie übte Gesellschaftskritik. Remscheider General-Anzeiger, 30. Mai 2018.
  6. siehe Weblink zu Kulturserver.de
  7. „Gruppe 13“ verabschiedet sich mit der Aufstellung einer Plastik von Frank Dornseif. Remscheider General-Anzeiger, 17. Dezember 2014.
  8. 8,0 8,1 Ausstellung erinnert an Ulla Holtschneider. RP online, 27. Januar 2018.
  9. Gisela Schmoeckel: Die Gruppe 13. In: Radevormwald 700 Jahre Stadt 1316–2016 Bergischer Geschichtsverein Abteilung Radevormwald, 2016, S. 351.
  10. Gruppe 13 - Kunstforum im Kulturkreis Radevormwald e.V. Stadtnetz Radevormwald.
  11. Gruppe 13 – Kunstforum im Kulturkreis. Stadt Radevormwald.
  12. Alfons Holtschneider. Traueranzeige im Nordkurier.
  13. Claudia Radzwill: Im Rathaus findet eine Ausstellung mit Bildern der verstorbenen Ulla Holtschneider statt. Remscheider General-Anzeiger, 25. Januar 2018.
  14. 14,0 14,1 Aktuelles, Förderkreis Vipperow „Kirche im Dorf“ e. V.
  15. 15,0 15,1 Malerin Ulla Holtschneider tot. Künstlerin und Förderin der Vipperower Kirche verstorben. Müritzportal, 30. Januar 2016.
  16. Nordtour. ARD-Programm, 24. Februar 2013.
  17. ©2018ttps://www.svz.de/7695491 Caspar David Friedrich reloaded. Schweriner Volkszeitung, 1. August 2014.
  18. Logik der Macht der Logik. In: 22. Schweriner Literaturtage. Landeshauptstadt Schwein, 2017, S.6. (pdf)
  19. Malerin Ulla Holtschneider gestorben: Künstlerbund trauert. Focus, 28. Januar 2016.
  20. Malerin Ulla Holtschneider gestorben. Künstlerbund trauert. Die Welt, 28. Januar 2016.
  21. Malerin Ulla Holtschneider gestorben: Künstlerbund trauert. Hamburger Abendblatt, 28. Januar 2016.
  22. Ulla Holtschneider. Oberbergischer Kreis.
  23. Stadt erhält vier Bilder von Ulla Holtschneider. RP online, 9. Mai 2018.
  24. Liste der 43 im Inventar des Museums Ostwall erfassten und zum heutigen Zeitpunkt (19.06.2017) als nicht vorhanden zu betrachtenden Kunstwerke. digistadtdo.de, Lfd. Nr. 2333 und 2334; Stand 2017.
  25. Gisela Schwarz: Auktion lockt mit hochkarätigen Kunstwerken. Kölner Stadt-Anzeiger, 15. November 2001.
  26. „Markierungen“. In: Ulla Holtschneider. Kunstfluss Wupper, 2003.
  27. Teilnehmer aus 70 Jahren Bergische Kunstausstellung. Kunstmuseum Solingen, Nr. 514.
  28. 28,0 28,1 Kunst in und aus Radevormwald. Stadtnetz Radevormwald.
  29. Ulla Holtschneider. Arbeiten v. 1991–1996. 1. Dezember 1996 – 10. Januar 1997 / Kunstforum Gummersbach. Katalog für die Bibliotheken der Universität Heidelberg.
  30. Kunst ins Blaue. Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern, Ruegen.de, 2014.
  31. Beatrix Schulte: „Meine Bilder verselbstständigen sich“. NWZ Online, 29. September 2006.
  32. Ulla Holtschneider. Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern, 2019.
  33. „Kultur auf der Domjüch 2012“. Miro Zahra.
  34. Die Zeit. artipool.de, 2014.
  35. Kalender 2015: Die Zeit. BBK Druckwerkstatt Wuppertal (Hrsg), 2014.
  36. KUNST OFFEN zu Pfingsten auf der Burg Wredenhagen. In: Was ist los in Wredenhagen – Saison 2017. zum-kleinen-urlaub.de, 20 Februar 2017.
  37. Lehmkul – Kunst im Oberstübchen. In: Die Hütte, Mitgliederzeitschrift des DAV Witten, 2/2017, S. 20.
  38. Logik der Macht der Logik. Schleswig-Holstein-Haus Schwerin, 2017.
  39. Ulla Holtschneider: Künstlerisches Vermächtnis – Lithografien, Zeichnungen, Malereien. Bergischer Bote, 2018.
  40. 09.05.2018: Holtschneider-Ausstellung. Stadt Radewald, 2018.
  41. Ausstellung von Ulla Holtschneider wird verlängert. RP online, 21. März 2018.


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