Telling the Columbia Story

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„Telling the Columbia Story: Source Selection in News Accounts of a Shuttle Accident“[1] ist der Titel einer inhaltsanalytischen Studie, die 2007 von den Soziologen Randall S. Sumpter (Texas A&M University, College Station) und Johny T. Garner (Pepperdine University, Malibu, California) veröffentlicht wurde. Das Forschungsteam untersuchte in einem Zeitraum von 217 Tagen die Auswahl von journalistischen Quellen bei der Berichterstattung drei großer amerikanischer Tageszeitungen über die Columbia Katastrophe. Bei der Wahl der Untersuchungsmedien entschieden sich die Autoren für zwei der einflussreichen Tageszeitungen (New York Times und Washington Post), sowie für eine besonders auflagenstarke Zeitung (Houston Chronicle).

Fragestellung und Forschungsinstrument[Bearbeiten]

Im Fokus der Studie standen dabei die Fragen:

Welche Quellen wählen Journalisten um die Columbia-Story zu erzählen? Wie äußern sich diese Quellen? Welche Quellen sind am stärksten vertreten?

Hintergrund dieser Fragestellungen ist eine Überprüfung der Einhaltung der journalistischen Richtlinie der ausgewogenen Berichterstattung. Im Vorfeld der Analyse entwarfen Sumpter und Garner auf der Grundlage von fremder Forschungsliteratur zwei Codebücher zur Klassifizierung der Art der Quelle, sowie ihrer Aussagen. Die Funktionalität ihres Analyseinstrumentes testeten sie in vier Pre-Tests. Der abschließende Test umfasste dreißig Quellen und prüfte nicht nur das verwendete Kategoriensystem, sondern auch die Bewertungsübereinstimmung der beiden Codierer. Dabei ergab sich, unter Anwendung der Cohens Kappa-Gleichung, bei der Kategorisierung der Quellen ein Intercoder-Reliabilitätskoeffizient von 0.96, bei der Bewertung der Quelleninhalte lag der Koeffizient bei 0.90.

Studienergebnisse und Diskussion[Bearbeiten]

Dabei kam heraus, dass Nachrichtenjournalisten überwiegend auf ausgewählte Regierungssprecher, sowie auf Vertreter, Administratoren, Ingenieure und andere Angestellte der NASA als Quellen für ihre Berichterstattung zurückgreifen. Bei ihren Äußerungen fokussieren sich die Quellen stark auf technische Fakten und vermeiden Schuldzuweisungen, sowie Bewertungen des NASA-Raumfahrtprogramms. Andere Quellen wie Astronauten und ihre Angehörigen, am Bau des Shuttles beteiligte Ingenieure, oder auch Unfallermittler sind dagegen kaum vertreten. Dieses Ergebnis überraschte die Forscher insofern, als dass sie feststellen, dass das Ergebnis zeigt, dass sich die Journalisten bei der Berichterstattung zur Shuttlekatastrophe anscheinend nicht an die Richtlinie einer ausgewogenen Berichterstattung orientiert haben. Auf mögliche Gründe für dieses Phänomen gehen die Autoren jedoch nicht ein.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Sumpter, R. S. & Garner, J. T. (2007). Telling the Columbia story - Source selection in news accounts of a shuttle accident. Science Communication, 28(4), 455–475.
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