Sumpter Valley Railway

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Die Sumpter Valley Railway, oder Sumpter Valley Railroad, ist eine Schmalspurbahn, die sich in Baker County im US-Bundesstaat Oregon befindet. Erbaut auf der Eisenbahntrasse, die schon von der gleichnamigen Originalbahn genutzt wurde, werden auf einer Streckenlänge von ungefähr fünf Meilen zwischen McEwen und Sumpter Ausflugszüge eingesetzt.[1] Die Eisenbahngesellschaft verfügt über zwei Dampflokomotiven und weiteres rollendes Material.[2] Die Passagierzüge sind an den Wochenenden und Feiertagen ab dem Memorial Day (letzter Montag im Mai) bis Ende September in Betrieb.[2]

Geschichte[Bearbeiten]

Die Route im Jahr 1931

Die Eisenbahn wurde 1890 von dem Unternehmer David Eccles gegründet.[3] Die Schmalspurbahn mit der Spurbreite 914 mm hatte den Zweck, Holzscheite zum Sägewerk der Oregon Lumber Company in South Baker City zu transportieren. Sägewerk und Eisenbahn waren, solange die Strecke in Betrieb war, getrennte Unternehmen, hatten aber denselben Eigentümer.[4] Die Erbauer der Eisenbahn besaßen auch das Unternehmen Grande Ronde Lumber Company in Perry, Oregon, wobei die Eisenbahn von den Mormonen in Utah finanziert wurde.[5] Die Strecke wurde über ein Gelände gebaut, das ursprünglich Teil einer Eisenbahnstrecke von Denver, Colorado, zur Pazifikküste sein sollte. Die Union Pacific Railroad entschied sich jedoch für eine andere Route, um zu vermeiden, dass wachsende Gemeinden umgangen werden. Hätte man dieses Potenzial nicht genutzt, wäre dies eine attraktive Gelegenheit für den Wettbewerber, der schnell wachsenden Oregon Railroad and Navigation Company, darstellen können.[4]

Ein Großteil der Originalausrüstung stammte von der Utah & Northern Railway in Idaho und Montana. Die Union Pacific Railroad als Eigentümer der Utah & Northern Railway begann um 1887 mit der Umstellung auf die Normalspur, so dass nun das Schmalspur-Material nicht mehr benötigt wurde. Eccles besaß eine beträchtliche Menge an Aktien der Union Pacific und konnte aufgrund seines Einflusses dieses Material erwerben. Die erste Lok, die in Besitz genommen wurde, war eine kleine Maschine vom Typ 4-4-0, Nummer 285. Die Sumpter Valley Railway erwarb auch eine Reihe von UN Brooks 2-6-0-Lokomotiven sowie eine große Anzahl von Güterwagen und Flachwagen. Im Jahr 1906 erwarb die Eisenbahngesellschaft auch vier Lokomotiven von der Tonopah Railway (später auch Tonopah & Goldfield Railroad genannt).[3]

Im Jahr 1891 war die Trasse bis McEwen, 22 Meilen westlich von Baker City, fertiggestellt und die Eisenbahngesellschaft begann, Passagier- und Frachtdienste anzubieten. Um zwecks Rodung die unberührten Wälder weiter westlich zu erreichen, erweiterte das Unternehmen die Strecke nun schrittweise. Im Jahr 1896 wurde Sumpter erreicht um dann weiter nach Südwesten nach Whitney, Tipton, Austin und Bates vorzudringen. 1910 erreichte man Prairie City, eine Landwirtschafts- und Bergbaugemeinde am John Day River im Grant County.[6] Nach wir vor verwendeten die Betreiber Holz als Brennstoff für ihre Lokomotiven, bis sie im Juni 1940 auf Ölkraftstoffe umstellten. Die Rautenförmigen Schornsteine wurden nach 1916 durch die knospenförmigen Rushton-Schornsteine ersetzt.[4]

Zehn Jahre später, im Jahr 1926, verlor die Eisenbahn Marktanteile an den motorisierten Straßenverkehr. 1933 wurde die Trasse von Prairie City nach Bates aufgegeben. 1937 wurde dann auch der Personenverkehr auf der verbliebenen Linie aufgegeben, allerdings rollte der Güterverkehr nach wie vor. Im Jahr 1939 erwarb die Eisenbahngesellschaft zwei 2-6-6-2T "Mallet" -Lokomotiven von der Uintah Railway in Colorado. Diese Fahrzeuge wurden von Kohlefeuerung auf Ölbrenner umgebaut und mit zwei Tendern von Lokomotiven des Typs 2-8-2 ausgestattet. Als der Verkehr zurückging, verkaufte die Eisenbahn die anderen, nicht mehr benötigten Lokomotiven.[3] Im Jahr 1947 stellte die Eisenbahngesellschaft alle Operationen ein, mit Ausnahme der 2,4 km langen Strecke der Oregon Lumber Company Yard in South Baker City. 1961 wurde dann dieser letzte Abschnitt auch aufgegeben und die Gleise entfernt.[6]

Museumsbahnbetrieb[Bearbeiten]

1971 entschloss sich eine Gruppe von Freiwilligen, die Sumpter Valley Railway wiederzubeleben. Die Lokomotive Nr. 3, eine Heisler-Dampflokomotive aus dem Jahr 1915, wurde 1976 wieder fahrtüchtig gemacht. Der Fahrdienst wurde am 4. Juli 1976 auf einer Strecke von etwas unter 1,6 Kilometern aufgenommen.[1] Hierzu wurde die Sumpter Valley Railroad Restoration Inc. gegründet. In den nächsten 15 Jahren wurden 6 Meilen Gleise von Hand neu installiert, um in Oregon die Stationen McEwen und Sumpter zu verbinden. Die SVR No. 19, eine 1920 gebaute Dampflokomotive vom Typ 2-8-2, wurde 1996 wieder in Betrieb gesetzt.[7] Die baugleiche Lokomotive Nr. 20 befindet sich ebenfalls im Besitz der Museumsbahn.

Im Jahr 2007 eröffnete die Museumsbahngesellschaft ihr nach Originalplänen wiederaufgebaute Sumpter-Depot, welches sich in Sichtweite des staatlichen Museumsareals Sumpter Valley Dredge befindet und das vom Oregon Parks and Recreation Department betrieben wird. Die Museumsbahngesellschaft betreibt jeden Sommer eine Reihe historischer Sumpter Valley-Eisenbahnen und benachbarte 914-Millimeter-Schmalspurbahn-Dampflokomotiven samt Ausrüstung.[1]

In Prairie City am westlichen Ende der ursprünglichen Eisenbahnlinie hat das Sumpter Valley Depot Restoration Committee in den 1970er-Jahren den Passagierbahnhof der Sumpter Valley Railway renoviert. Die Stadt von Prairie City beherbergt dort seit 1984 das DeWitt Museum. Zur Sammlung gehören Laternen, Lichter und andere Eisenbahnartefakte sowie Fotografien von Eisenbahnwracks sowie über das Leben entlang der Eisenbahnlinie.[8]

Gallerie[Bearbeiten]

Verzeichnis der Lokomotiven[Bearbeiten]

Nummer Hersteller Typ Datum Seriennummer Notes[4]
1st #1 Lima Locomotive Works Shay locomotive 1889 244 erworben von der Sunny South Lumber Company im Jahr 1897
2nd #1 Brooks Locomotive Works 2-6-0 1881 erworben von der Utah & Northern Ry
3rd #1 Baldwin Locomotive Works 2-6-0 1901 19211 erworben von der Tonopah Ry im Jahr 1910
1st #2 Brooks Locomotive Works 2-6-0 1881 erworben von der Utah & Northern Ry
2nd #2 Baldwin Locomotive Works 2-6-0 1901 19210 erworben von der Tonopah Ry im Jahr 1910
1st #3 Baldwin Locomotive Works 2-8-0 1888 9519 erworben von der Tonopah Ry im Jahr 1910
2nd #3 Heisler Locomotive Works Heisler locomotive erworben 1971
4 Baldwin Locomotive Works 2-6-0 1904 24689 erworben von der Tonopah Ry im Jahr 1907
5 Brooks Locomotive Works 2-6-0 1881 530 erworben von der Utah & Northern Ry; verkauft an die Eureka and Palisade Railroad im Jahr 1912
6 Baldwin Locomotive Works 4-4-0 1880 4982 erworben von der Utah & Northern Ry
7 2-8-0 Denver and Rio Grande Western Railroad C-16 class
8 2-8-0 ehemals gehörend der Denver and Rio Grande Western Railroad C-16 class; verkauft an die Eureka and Palisade Railroad im Jahr 1912
9 2-8-0 ehemals gehörend der Denver and Rio Grande Western Railroad C-16 class; verkauft an die Eureka and Palisade Railroad im Jahr 1912
10 Baldwin Locomotive Works 2-8-0 1880 5164 ehemals gehörend der Denver and Rio Grande Western Railroad C-16 class; verkauft an die Eureka and Palisade Railroad im Jahr 1912
11 Baldwin Locomotive Works 2-6-0 1878 4429 ehemals gehörend der Utah & Northern Ry; verschrottet im Jahr 1942
12 Brooks Locomotive Works 2-6-0 1881 erworben von der Utah & Northern Ry
13 Baldwin Locomotive Works 2-6-0 1881 erworben von der Minnesota, Lyndale and Minnetonka Railroad
1st #14 Baldwin Locomotive Works 2-8-0 1881 5932 erworben von der Connotton Valley Railway
2nd #14 Baldwin Locomotive Works 2-8-0 1906 28806 erworben von der Eureka and Palisade Railroad im Jahr 1912
15 Baldwin Locomotive Works 2-6-0 1890 11075 erworben von der Eureka and Palisade Railroad im Jahr 1912
16 Baldwin Locomotive Works 2-8-2 1915 42073 als neue Lok erworben; verkauft nach Peru im Jahr 1945
17 Baldwin Locomotive Works 2-8-2 1915 42074 als neue Lok erworben; verkauft nach Peru im Jahr 1945
18 Baldwin Locomotive Works 2-8-2 1915 42075 als neue Lok erworben; verkauft nach Peru im Jahr 1945
19 American Locomotive Company 2-8-2 1920 61981 als neue Lok erworben (#100); verkauft an die White Pass and Yukon Route im Jahr 1941; zurückgekehrt im Jahr 1977
20 American Locomotive Company 2-8-2 1920 61980 als neue Lok erworben (#101); verkauft an die White Pass and Yukon Route im Jahr 1941; zurückgekehrt im Jahr 1977
50 Baldwin Locomotive Works 4-6-0 1916 42865 als neue Lok erworben; verkauft nach Peru im Jahr 1945
250 Baldwin Locomotive Works 2-6-6-2 tank locomotive 6/1926 59261 erworben von der Uintah Railway im Jahr 1940; verkauft an die International Railways of Central America von Guatemala im Jahr 1947
251 Baldwin Locomotive Works 2-6-6-2 tank locomotive 4/1928 60470 erworben von der Uintah Railway in Jahr 1940; verkauft an die International Railways of Central America von Guatemala im Jahr 1947
285 Grant Locomotive Works 4-4-0 1870er-Jahre erworben von der Utah & Northern Ry; sie wurde vor Beginn des Bahnbetriebs für den Bau der Strecke verwendet

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Sumpter Valley Railroad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 Sumpter Valley Railroad History. Sumpter Valley Railroad Restoration Inc.. 2008. Abgerufen am 18. Januar 2009.
  2. 2,0 2,1 Sumpter Valley Railroad. Sumpter Valley Railroad Restoration Inc.. 2012. Abgerufen am 3. Mai 2012.
  3. 3,0 3,1 3,2 Mallory Hope Ferrell: Rails, Sagebrush, and Pine. Golden West Books, San Marino, CA 1970.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Mallory Hope Ferrell: Sumpter Valley Railway. In: Francis A. Guido (Hrsg.): The Western Railroader. 27, Nr. 293, 1964, S. 1–14.
  5. Barbara Ruth Bailey: Main Street: Northeastern Oregon. Oregon Historical Society, 1982, ISBN 0-87595-073-6, S. 32–33: „principally a logging railroad, was constructed in Baker County with Mormon backing from Utah. Its builders also owned the Grande Ronde Lumber Company, which operated a large mill and mill village at Perry, near La Grande.“
  6. 6,0 6,1 Our History Began in 1890. Baker County Parks and Recreation Department. Abgerufen am 17. Januar 2009.
  7. Brown, Greg (July 1996). "Excursion, Rail Festival Mark Portland's Union Station Centennial". Pacific RailNews, S. 10.
  8. The DeWitt Museum. City of Prairie City. Abgerufen am 29. März 2018.
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