Small Arms Survey

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Small Arms Survey ist ein Forschungsprojekt am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung (engl. Graduate Institute of International and Development Studies) in Genf. Es erhebt und publiziert Informationen, die in Bezug zu Kleinwaffen und Leichten Waffen (SALW) stehen und gilt als Ressource für Regierungen, politische Entscheidungsträger, Forscher und Aktivisten sowie Forschung zum Thema Kleinwaffen.

Das Survey wurde 1999 gegründet und unterstützt vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), sowie durch Beteiligungen von Australien, Belgien, Kanada, Dänemark, Finnland, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Zudem erhält es finanzielle Unterstützung aus Frankreich, Neuseeland und Spanien, sowie von verschiedenen UN-Organisationen.

Inhaltsverzeichnis

Projektziele[Bearbeiten]

„Die Ziele des Small Arms Survey sind:

  • als wichtigste internationale Quelle für unabhängige und allgemeine Informationen zu allen Aspekten rund um Kleinwaffen und bewaffnete Gewalt zu dienen
  • als Quelle für Regierungen, politische Entscheidungsträger, Forscher und Aktivisten in puncto Informationen und Forschung zu Kleinwaffen und bewaffneter Gewalt zur Verfügung zu stehen
  • als unabhängiger Beobachter nationaler, internationaler und nichtstaatlicher politischer Initiativen zu Kleinwaffen und bewaffneter Gewalt zu agieren
  • als Abnehmer für politikrelevante Forschung über Kleinwaffen und bewaffnete Gewalt aufzutreten
  • als Forum und Clearingstelle für den Informationsaustausch zu fungieren
  • als Verbreiter von Best-Practice-Maßnahmen und Initiativen zum Umgang mit Problemen rund um Kleinwaffen und bewaffnete Gewalt tätig zu sein.“
Angaben vom Small Arms Survey zum Jahrbuch 2011 auf der offiziellen Homepage

Publikationen[Bearbeiten]

Zu den wichtigsten Publikationen zählen die Jahrbücher, die - nach Thematik gewichtet - die gesammelten Daten auswerten und Zusammenfassungen in sechs Sprachen anbieten. Die Inhalte der Jahrbücher sind auf der Webseite veröffentlicht, samt dem dazugehörenden Datenmaterial. Zudem werden weitere Publikationen und Bücher veröffentlicht, sowie in Kooperation erstellt.[1]

Kritik[Bearbeiten]

Das Survey erhebt jedes Jahr selber Daten beziehungsweise stellt von anderen Organisationen erhobene Daten zusammen. Wegen fehlender, global einheitlicher Definitionen, kann es dadurch zu Unstimmigkeiten kommen.

Im Jahrbuch 2003 behauptete der renomierte Abrüstungsexperte Aaron Karp, dass in Deutschland eine Million Pistolen und Gewehre verkauft wurden. Privater Waffenbesitz in Deutschland und Frankreich sei auf 50% Niveau der Amerikaner angewachsen und in beiden Ländern seien „Schusswaffen weder Mangelware noch gesetzlich scharf geregelt“.[2][3] Für den Erwerb einer erlaubnispflichtigen Schusswaffe müssen die Behörden eine Erlaubnis erteilen. Lt. Statistischem Bundesamt geschah dies im Jahr 2004 genau 114.698 mal, davon waren 87.700 Überlassungen von Privatbesitzer an Privatbesitzer.[4][5] In Deutschland lebten 2003 ca. zwei bis drei Millionen Menschen, die im Besitz von erlaubnispflichtigen Schusswaffen sind, d.h. ca. 3,5 % der Bürger.[6] Zum Teil wohnen mehrere Erlaubnisinhaber in einem gemeinsamen Haushalt, d.h. 2-3 % der Haushalte in Deutschland besaßen im Jahr 2003 Schusswaffen. In den USA gibt es in ca. 40 % der Haushalte Schusswaffen.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Übersicht der Publikationen des SAS
  2. Millionen mehr ungemeldete Waffen als bisher angenommen Wallstreet-Online vom 1. Juli 2003 - eingesehen am 12. April 2012
  3. SAS Deutsche Zusammenfassung Jahrbuch 2003 Kapitel 2
  4. Anzeige des Überlassens von Schusswaffen durch nichtgewerbliche Überlasser Statistisches Bundesamt vom 30. September 2004 - eingesehen am 12. April 2012
  5. Anzeige des Überlassens von Schusswaffen durch gewerbliche Überlasser Statistisches Bundesamt vom 30. September 2004 - eingesehen am 12. April 2012
  6. Dobat, A.S., Heubrock, D. & Stöter, J: Waffenbesitz und Waffenmissbrauch in Deutschland – Ein gesellschaftliches Problem oder statistische Auslegungssache? Kriminalistik, 60,, 2006, S. 724–728.
  Dieser Artikel wurde gemäß CC-BY-SA mit der kompletten Versionsgeschichte aus dem ehemaligen Waffentechnik-Wiki importiert.