Schwarzer Kreis

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Der Schwarze Kreis ist ein Verhältniskreis von 17 Corps innerhalb des Kösener Senioren-Convents-Verbandes (KSCV).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Mitte des 19. Jahrhunderts begannen sich die Corps trotz ihres anfänglich landsmannschaftlichen Charakters mit anderen Corps Verhältnisverträge zu schließen, die über die grundlegenden Prinzipien des Dachverbandes hinaus andere gemeinsame Grundsätze vertraten. In dieser Zeit bildeten sich innerhalb des Kösener Senioren-Convents-Verbandes verschiedene sogenannte Kreise, die meist nach Farben benannt sind. Die Kreiszugehörigkeit ist bis heute vollkommen inoffiziell.

Den Anfang des Schwarzen Kreises machten Ende der 1860er Jahre Thuringia Jena, Brunsviga Göttingen, Borussia Greifswald, Saxonia Leipzig und Silesia Breslau. Der Name „Schwarzer Kreis“ für diese Gruppe wurde aus den Mützenfarben von Thuringia und Brunsviga abgeleitet. Als Kern des schwarzen Kreises wird häufig das „Eisenacher Kartell“ bezeichnet. Das „Eisenacher Kartell“ besteht aus den Corps Suevia München (gestiftet 1803), Brunsviga Göttingen (1813), Hassia Gießen (1815) und Thuringia Jena (1820). Bei Bedarf lädt das im Eisenacher Kartell präsidierende Corps zu einem „Schwarzer-Kreis-Treffen“ ein, um Fragen von gemeinsamer Bedeutung zu klären. Die bis heute inoffiziell zusammenhaltenen Grundsätze im Schwarzen Kreis sind Bürgerlichkeit und Sparsamkeit. Diese konservativen und republikanischen Elemente sind Hauptabgrenzungskriterien zu Corps in anderen Kreisen, wie z.B. dem Blauen Kreis und dem Weißen Kreis. Da sich das am besten durch eine strenge Mensurauffassung belegen lässt, hat das Fechten herausgehobene Bedeutung, was sich oft an der Anzahl der Pflichtmensuren erkennen lässt. Außerdem wird im Rahmen des Kösener Congresses jährlich ein „Schwarzer Abend“ im Rittersaal der Rudelsburg durchgeführt, den traditionell der Senior der Thuringia Jena (als Vertreter des Eisenacher Kartells) und ein Altherrenvertreter der Normannia Berlin (als Ideengeber für den Veranstaltungsort) eröffnet.

Corps des Schwarzen Kreises[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Hans-Bernhard Herzog (Hrsg.): 100 Jahre Eisenacher Kartell. 1909 - 2009, Neustadt an der Aisch 2009, ISBN 978-3-87707-754-2
  • Walter Brod, Wolfgang Gottwald: Geschichte der Kösener Verbände. In: Verband Alter Corpsstudenten e.V. (Hrsg.): Handbuch des Kösener Corpsstudenten. Band I. Würzburg 1985 (6. Aufl.), S. 53-80 (speziell Von Kartellen und Kreisen, S. 61-73)
  • Rolf-Joachim Baum (Hrsg.): „Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute. Siedler-Verlag, Berlin 1998. ISBN 3-88680-653-7

Weblinks[Bearbeiten]