Séquestration

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Séquestration ist eine besonders 2009 bekannt gewordene Vorgehensweise von Beschäftigten beim Versuch ihre - oft im Zuge der Globalisierung - gefährdete Existenzgrundlage zu schützen. In Frankreich waren es mehrere spektakuläre Fälle wie FM Logistic, Sony, 3M, SCAPA und Caterpillar, wo kurzzeitig verantwortliche Manager wegen arbeitsplatzgefährdender Entscheidungen bzw. Handlungen wie Schließung der Werke von den Belegschaften fest gesetzt wurden.

Die Diskussion über Legitimität bzw. Legalität solcher Maßnahmen einer Belegschaft zum Zwecke des Arbeitsplatzerhalts dauert an. In Frankreich wird die Praxis von einem breiten öffentlichen Konsens getragen: Umfragen zufolge waren nur sieben Prozent der Franzosen dagegen.[1] Diese eigenmächtige Form der Ersatzvornahme bei Gefahr im Verzug für die Arbeitsplätze wird in Deutschland eher selten angewendet. In englischsprachigen Medien wird sie mit dem eher gegensätzlich konnotierten Begriff des boss-napping belegt. Ursache für die unterschiedliche Sichtweise könnte die vorherrschende neoliberale Weltanschauung oder auch die traditionelle Vorreiterfunktion anglo-amerikanischer Firmen bei der Globalisierung sein.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Vgl. hierzu: Elisabeth Bryant: `French workers take bosses hostage´ in: The Washington Times, Friday, April 17, 2009
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Interaktive Informationen zu Séquestration[Bearbeiten]