Rudolf Heinz Franke

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Rudolf Heinz Franke (* 30. November 1915 in Steglitz; † 5. April 2003 in Sasbach) war ein deutscher Marineoffizier in der Kriegsmarine und der Bundesmarine. Zuletzt hatte er bei der Bundesmarine den Dienstgrad eines Fregattenkapitäns inne.

Vorkriegsjahre[Bearbeiten]

Franke trat am 3. April 1936 als Seeoffiziersanwärter der Kriegsmarine bei und wurde dort der 2. Kompanie der II. Schiffstammabteilung der Ostsee in Stralsund zugeteilt. Dort absolvierte er seine infanteristische Grundausbildung. Anschließend wurde Franke ab dem 14. Juni 1936 dem Segelschulschiff Gorch Fock zugeteilt, wo er seine praktische Bordausbildung begann. Am 13. September 1936, inzwischen zum 10. September 1936 zum Kadetten ernannt, wechselte Franke auf den Leichten Kreuzer Emden über, um dort seine Bordausbildung fortzusetzen. Hier erfolgte am 1. Oktober 1936 seine Beförderung zum Obermatrosen sowie am 1. Januar 1937 die zum Oberstabsmatrosen. Anschließend nahm Franke ab dem 1. Mai 1937, unter gleichzeitiger Ernennung zum Fähnrich zur See, an der Marineschule Mürwik einen Fähnrichslehrgang auf. In dessen Rahmen absolvierte er vom 18. November 1937 bis zum Februar 1938 diverse Fähnrichslehrgänge. Seine Navigationsbelehrungsfahrt hatte Franke bereits im Oktober 1937 auf dem Schulschiff Paul Behncke absolviert. Nach der Beendigung des Fähnrichs-Lehrgangs erfolgte Frankes Versetzung zum Leichten Kreuzer Karlsruhe, wo er seine Bordausbildung zunächst wieder aufnahm. Zum 1. Mai 1938 wechselte er zum Schlachtschiff Gneisenau, wo er seine Bordausbildung abschloss. Hier wurde er mit Wirkung zum 1. Juli 1938 zum Oberfähnrich zur See und am 1. Oktober 1938 zum Leutnant zur See befördert. Nach dem Besuch eines Fla-Lehrgangs an der Küstenartillerieschule in Wilhelmshaven im Oktober 1938 wurde Franke Divisionsleutnant und Flak-Offizier an Bord der Gneisenau.

Zweiter Weltkrieg[Bearbeiten]

Feindfahrten

U 84

  1. 9. August 1941 bis 22. September 1941 als I. W.O.
  2. 16. Oktober 1941 bis 18. November 1941 als I. W.O.

U 262

  1. 5. November 1942 bis 9. Dezember 1942 (2 Schiffe mit 8.103 BRT versenkt)
  2. 16. Januar 1943 bis 15. Februar 1943 (1 Schiff mit 2.864 BRT versenkt)
  3. 27. März 1943 bis 25. Mai 1943
  4. 24. Juli 1943 bis 2. September 1943
  5. 14. Oktober 1943 bis 7. Dezember 1943 (1 Schiff mit 2.968 BRT versenkt)

An Bord der Gneisenau war Franke im Oktober 1939 beziehungsweise November 1939 an zwei Flottenvorstößen in die mittlere Nordsee und in den Skagerrak beziehungsweise in die Gewässer um Island beteiligt. Hierbei erfolgte die Versenkung des britischen Hilfskreuzers Rawalpindi. Am 1. Oktober 1940 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant zur See. Anschließend verließ Franke die Gneisenau und wechselte zur U-Boot Waffe über. Hier absolvierte er von Mitte Oktober 1940 bis Anfang März 1941 den U-Lehrgang sowie einen U-Boot Wachoffizierslehrgang. Am 30. März 1941 erfolgte Frankes Delegierung zur Baubelehrung für U 84, wo er zum 29. April 1941 zu dessen I. Wachoffizier ernannt wurde. Mit U 84 nahm Franke an zwei Feindfahrten im Nord- beziehungsweise Westatlantik teil, bevor er im Dezember 1941 einen Kommandantenlehrgang sowie einen Kommandantenschießlehrgang absolvierte. Nach dessen Abschluss wurde Franke am 16. Januar 1942 Kommandant von U 148, mit dem er jedoch keine Feindfahrten unternahm, da dieses Boot ein reines Schulungsboot war. Am 20. Oktober 1942 wurde Franke zum Kommandanten von U 262 ernannt. Mit U 262 lief Franke vom 5. November 1942 bis Dezember 1943 zu insgesamt fünf Feindfahrten aus, in deren Verlauf er vier Schiffe mit zusammen 13.935 BRT versenken konnte. Hierfür erhielt Franke, der am 1. April 1943 zum Kapitänleutnant befördert worden war, am 30. November 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Am 20. April 1944 gab Franke das Kommando von U 262 ab und wechselte als Referent zur 2. Seekriegsleitung des Befehlshaber der Unterseeboote über. Im April 1944 arbeitete er zunächst im Oberkommando der Marine in der Sektion der Schiffsbaukommission und anschließend im Mai 1944 im Stab des Marine-Gruppenkommandos West. Mit Wirkung zum 11. Juli 1944 wechselte Franke zu den Kleinkampfverbänden der Kriegsmarine über und wurde dort Chef des Ausbildungs- und Lehrkommandos 350/400 (Marder und Molch) in Surendorf. Diese Position hielt Franke bis März 1945 inne. Am 15. März 1945 wurde er zum Kommandanten von U 3509 ernannt, mit dem er jedoch nur eine Trainingsfahrt absolvierte. Nachdem der Kommandant von U 2502, Gert Mannesmann, in Hamburg durch einen Luftangriff getötet worden war, übernahm Franke am 10. April 1945 dessen Kommandoposten. Bis Kriegsende lief U 2502 jedoch nicht mehr zu Feindfahrten aus. Franke geriet am 9. Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft, die er größtenteils in Kragerø verbrachte.

Nachkriegszeit und Bundesmarine[Bearbeiten]

Am 17. November 1945 wurde Franke aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrte nach Deutschland zurück. Hier fand er beim Deutschen Minenräumdienst Verwendung und war anschließend Kapitän eines Marine-Hochseeschleppers in der Marinedienstgruppe der United States Navy in Bremerhaven. Am 1. Dezember 1957 trat Franke der Bundesmarine bei, wo er im Amt für Militärkunde in Bonn als Hilfsreferent tätig war. Hier erfolgte am 26. Oktober 1959 seine Beförderung zum Korvettenkapitän und am 14. September 1967 die zum Fregattenkapitän. Am 31. März 1972 wurde Franke in den Ruhestand versetzt.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe 1939–1945 Band I, S. 81–83
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