Richard Gach

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Richard Gach (rechts) mit seinem Schwiegervater Richard Henke beim Bergwandern in Salzburg (1957/58)

Richard Gach (* 31. Oktober 1930 in Itzling (damalige Gemeinde Gnigl-Itzling, heute Stadtteil von Salzburg); † 25. Dezember 1991 in Horn) war ein österreichischer Architekt, Zeichner und Aquarellist.[1]

Biografie[Bearbeiten]

Privates[Bearbeiten]

Richard Gach ehelichte Johanna Henke, Tochter des Chemikers Richard Henke. Eine seiner Töchter war mit dem Künstler Helmuth Gräff verheiratet. Gach war unter dem Ordensnamen "Ritter von Kamp" Mitglied in der Verbindung Schlaraffia.

Berufliches[Bearbeiten]

Richard Gach absolvierte die Salzburger HTL für Hochbau und studierte ab 1949 an der Wiener Akademie der bildenden Künste Architektur bei Lois Welzenbacher. Als Student baute er auf Wunsch des Architekten Roland Rainer das maßstabgetreue Modell für den Bau der Wiener Stadthalle.[2][3] Er diplomierte 1955 zum Mag. Arch. und arbeitete einige Jahre im Architekturbüro von Wilhelm Hubatsch, mit dem er in späteren Jahren diverse Architekturwettbewerbe gewann.[4]

Nachdem sich Gach 1958 als Architekt selbstständig machte, brachte er sich aktiv in den Wiener Wohn- und Schulbau ein.[5] Die von Gach entworfene Gangschule mit 24 Klassen und zwei Turnsälen entstammt dem Dunstkreis der Schulkonzepte von Hubatsch.[6] Stellvertretend hierfür sind die beiden Schulen Hernalser Gymnasium Geblergasse und Amerling-Gymnasium sowie die Wohnhausanlage Edergasse 1–3 in Wien 21 zu nennen.

Es war ihm gleichfalls ein Anliegen zeitgemäße Architektur, auch im Kontext des Kirchenbaus, zu bauen. Mit diesem Zugang plante er 1956 gemeinsam mit Robert Posch den Kirchenbau von Rigau bei Abtenau (Salzburg).[7] Die Verwirklichung scheiterte aber an der Pinzgauer Bezirksbehörde. Die Wiener Wochenpresse titelte darüber, dass das Planen daher "landesüblich" (d. h. traditionell) endete.[8]

Richard Gach war auch in Niederösterreich tätig, was sich in zahlreichen Bauvorhaben wie der Aufbahrungshalle in Orth an der Donau, dem Gymnasium Amstetten, der Sparkasse Mistelbach und der Hauptschule Gars am Kamp[9] widerspiegelt. Gach lebte bis zu seinem Tod in seiner Wahlheimat Gars am Kamp. 2011 wurde dort ein Teil seines künstlerischen Nachlasses, bestehend aus Architekturzeichnungen und -aquarellen, versteigert.[10]

Bauaufträge (Auswahl)[Bearbeiten]

Gymnasium Wien Geblergasse
Das denkmalgeschützte Betonrelief (Hauszeichen, Drei Betonreliefs) in der Josefstädter Straße 93–97 in Wien-Josefstadt
  • 1958: Wohnsiedlung Nußberggasse 9 / Bockkellergasse, Wien 19 (mit Wilhelm Hubatsch)
  • 1960: Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Amstetten (mit Wilhelm Hubatsch; Wettbewerb 1. Preis[4])
  • 1962–1964: Wohnhaus Edergasse 1–3, Wien 21
  • 1963: Josefstädter Straße 93–97, Wien 8 (mit Ernst Schuster)
  • 1964: Volksschule Pfeilgasse und Neue Mittelschule Pfeilgasse. Pfeilgasse 42b / Stolzenthalergasse 19, Wien 8 (mit Ernst Schuster)
  • 1964–1966: Sparkasse Mistelbach
  • 1964–1968: Hauptschule Gars am Kamp
  • 1968: Hernalser Gymnasium Geblergasse, Wien 17
  • 1960/70er Jahre: Aufbahrungshalle in Orth an der Donau
  • 1970–1972: Amerling-Gymnasium, Wien 6
  • 1973–1977: Wohnanlage Leopold-Figl-Gasse 503/504 und 523/524, Gars am Kamp

Nicht realisierte Objekte (Auswahl)[Bearbeiten]

Weblink[Bearbeiten]

 Commons: Richard Gach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bettina Marchart und Markus Holzweber (Hrsg.): Garser Geschichten. Gars am Kamp. Tausende Jahre Kulturlandschaft (2014). Kapitel 11: Architektur und Kunst in Gars, von Anton Ehrenberger, S. 381
  2. Hall of Fame – Gebt uns das Wiener Stadthallenturnier zurück!
  3. Diesen Umstand verdankte Gach seiner Fertigkeit, architektonische Modelle zu bauen.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 Wilhelm Hubatsch. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
  5. Wiener Wohnen
  6. Friedrich Achleitner, Museum Moderner Kunst (Austria): Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert: Ein Führer in drei Bänden, Band 3, Teil 2, S. 186
  7. Norbert Mayr: Stadtbühne und Talschluss: Baukultur in Stadt und Land Salzburg, S. 279 (2006)
  8. Norbert Mayr und Erich Erker: Nachbildung und moderate Moderne. Zum Wiederaufbau des Salzburger Doms nach 1945, S. 17 (2009)
  9. Zeitungsartikel auf www.noen.at: "Flaggschiff NMS Gars"
  10. Waldviertelnews.at
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