Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 59

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Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 59
Aktiv 2. August 1914–Anfang Februar 1919
Land Deutsches ReichDeutsches Kaiserreich Deutsches Reich
Streitkräfte Preußische Armee
Typ Infanterieregiment
Grobgliederung 12 Kompanien Infanterie; eine MG-Kompanie (1914) bzw. drei MG-Kompanien (1916); eine MW-Kompanie (1918)
Stärke 2000–2500
Unterstellung 1. Reserve-Division; 3. Division (Mai 1915)
Erster Weltkrieg Ostfront
Schlacht bei Gumbinnen
Schlacht bei Tannenberg
Schlacht an den Masurischen Seen
Schlacht um Łódź

Westfront

Kommandeure
Oberstleutnant Bruno Modrow

Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 59 war ein militärischer Verband der Preußischen Armee im Ersten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Das Regiment wurde mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 2. August 1914 gemäß Mobilmachungsplan aufgestellt. Die Aufstellung des Regimentsstab, des I. Bataillons und der MG-Kompanie erfolgte in Allenstein durch das 1. Ermländische Infanterie-Regiment Nr. 150, das II. Bataillon in Lötzen durch das III. Bataillon des 2. Masurischen Infanterie-Regiments Nr. 147 sowie das III. Bataillon in Bischofsburg durch das II. Bataillon des 2. Ermländischen Infanterie-Regiments Nr. 151.

Zunächst kam der Verband an der Ostfront im Verbund mit der 1. Reserve-Division in der Schlacht bei Gawaiten-Gumbinnen zum Einsatz. Am 30. April 1915 traf die 2. MG-Kompanie aus Allenstein ein, die jedoch im Juli/August desselben Jahres wieder aufgelöst wurde. Zwischenzeitlich war das Regiment im Mai 1915 kurzzeitig der 3. Division unterstellt. Ende August 1916 wurde dem Regiment der leichte MG-Trupp Nr. 27 zugeteilt. Das Regiment erlitt am 16. September 1916 bei Narajowka schwere Verluste. Das führte dazu, dass das I. und III. Bataillon in einem Bataillon zusammengefasst wurde. Anfang Oktober 1916 erfolgte die Aufstellung der 2. und 3. MG-Kompanie und am 9. Oktober waren das I. und III. Bataillon wieder aufgefüllt.

Ende Oktober 1917 verlegte das Regiment an die Westfront. Dort wurde am 23. Juli 1918 nach schweren Verlusten bei Quesnel das I. Bataillon zu zwei Kompanien, das II. und III. Bataillon zu je drei Kompaniene formiert. Am 1. September 1918 erfolgte die Eingliederung der 10. Kompanie des aufgelösten Infanterie-Regiments Nr. 373 als neue 1. Kompanie. Sieben Tage später bestanden die einzelnen Bataillone aus je drei Kompanien, ohne jedoch die 4., 6. und 12. Kompanie. Weitere drei Tage später stellte man eine MW-Kompanie auf. In den folgenden Kämpfen hatte das Regiment wieder schwere Verluste zu verzeichnen, sodass die Reste am 20. September bei Le Verguier in einem Kampfbataillon mit vier Kompanien und zwei MG-Kompanien zusammengefasst wurden. Bei Origny-en-Thiérache an der Oise wurde das Regiment am 26. Oktober 1918 schließlich aufgerieben. Die Reste bildeten nur noch eine Kompanie, die bis 3. November 1918 im zusammengestellten Bataillon Hildebrand zum Einsatz kam. Am 3. November waren das II. und III. Bataillon mit je zwei Kompanien und einer MG-Kompanie formiert.

Nach Kriegsende und Räumung des besetzten Gebietes marschierte das Regiment in die Heimat zurück und traf am 6. Januar 1919 in Braunsberg ein. Über die Abwicklungsstelle des Infanterie-Regiments „Hiller von Gärtringen“ (4. Posensches) Nr. 59 wurde das Regiment schließlich demobilisiert und Anfang Februar 1919 aufgelöst.

Gefechtskalender[Bearbeiten]

1914[Bearbeiten]

  • 19. bis 20. August --- Schlacht bei Gawaiten-Gumbinnen
  • 23. bis 31. August --- Schlacht bei Tannenberg
    • 26. August --- Groß-Bössua-Lauteren
    • 26. August --- Gefecht am Bössauer See
    • 28. August --- Dorothowo, Zasdrocz
    • 29. August --- Neidenburg-Hohenstein
  • 5. bis 15. September --- Schlacht an den Masurischen Seen
    • 8. bis 10. September --- Schlacht bei Gerdauen
    • 11. September --- Jodlanken
    • 11. bis 12. September --- Krusinn
    • 12. September --- Tutschen
    • 13. September --- Bruszen
    • 15. September --- Sredniki
  • 25. bis 30. September --- Gefechte am Njemen
    • 28. bis 30. September --- Krasna und Simno
  • 3. Oktober bis 5. November --- Stellungskämpfe um Wirballen
    • 5. November --- Pojewon-Pillupönen
  • 6. bis 8. November --- Schlacht bei Göritten
  • 10. bis 13. November --- Schlacht bei Włocławek
  • 14. bis 19. November --- Kämpfe bei Gostynin-Gombin
    • 15. November --- Rembow und Biolotarsk
    • 16. November --- Zelatka-Bialawy
    • 17. bis 18. November --- an der Straße Gostynin-Gombin
    • 19. November --- Einnahme von Gombin
  • 19. bis 20. November --- Russischer Überfall auf Sanniki
    • 20. November --- Sanniki-Czermno
  • 20. bis 29. November --- Schlacht um Łódź
    • 26. bis 29. November --- Rückzugs- und Deckungsgefechte westlich und nordwestlich Łowicz
  • 30. November bis 16. Dezember --- Stellungskämpfe westlich und nördlich Lowicz
  • 17. Dezember --- Einnahme von Lowicz
  • 19. bis 22. Dezember --- Budy-(Gralski)-Ziemieary

1915[Bearbeiten]

  • 31. Januar bis 2. Februar --- Schlacht bei Humin
  • 20. bis 27. Februar --- Gefechte um Przasnysz
    • 21. bis 24. Februar --- Einschließung und Erstürmung von Przasnysz
    • 25. bis 27. Februar --- Rückzugsgefechte nördlich Przasnysz
  • 1. bis 7. März --- Stellungskämpfe bei Krzynowloga-Wielka
    • 3. bis 10. März --- Gefechte im Orzyc-Bogen
  • 11. März bis 8. Mai --- Stellungskämpfe bei Kaki-Mroczki
  • 9. bis 15. Mai --- Schaulen
  • 18. bis 22. Mai --- Kurschany und an der Windau
  • 26. Mai bis 1. Juni --- Kurtowiany
  • 4. bis 14. Juni --- Gefechte vor Schaulen
  • 15. Juni bis 13. Juli --- Stellungskämpfe vor Schaulen
  • 14. bis 25. Juli --- Schlacht um Schaulen
    • 21. Juli --- Einnahme von Schaulen
    • 22. Juli --- Verfolgungsgefechte südöstlich von Schaulen
    • 23. Juli --- Einnahme von Szadow
    • 25. Juli --- Einnahme von Poniewiecz
  • 30. Juli bis 7. August --- Schlacht bei Kupischki
  • 5. August bis 3. September --- Gefechte am Njemenek und an der Düna
  • 9. September bis 1. November --- Schlacht vor Dünaburg
    • 13. September bis 1. November --- Kämpfe um den Brückenkopf Dünaburg
  • ab 21. Oktober ---Stellungskämpfe vor Riga

1916[Bearbeiten]

  • bis 29. April --- Stellungskämpfe vor Riga
  • 30. April bis 24. Juni ---Stellungskämpfe vor Dünaburg
  • 25. Juni bis 5. Juli --- Reserve der OHL
  • 5. Juli bis 7. August --- Schlacht an der Strypa, am Barysz- und Koropiec-Abschnitt
  • 11. bis 14. August --- Rückzugsgefechte zwischen Strypa und Zlota-Lipa
  • 15. August bis 8. September --- Stellungskämpfe an der Zlota-Lipa, am Ceniowka-Abschnitt und bei Zborow
    • 1. September bis 5. September Schlacht bei Hnilcze
    • 6. September bis 8. September --- Erste Schlacht an der Narajowka und Zlota-Lipa
  • 9. September bis 5. Oktober --- Stellungskämpfe an der Narajowka und Zlota-Lipa und an der Ceniowka
    • 16. bis 19. September --- Zweite Schlacht an der Narajowka und Zlota-Lipa
  • ab 1. Oktober --- Stellungskämpfe vor Riga

1917[Bearbeiten]

  • bis 31. August --- Stellungskämpfe vor Riga
    • 5. bis 9. Januar --- Winterschlacht an der Aa
    • 23. Januar bis 3. Februar --- Winterschlacht an der Aa
  • 1. bis 5. September --- Schlacht um Riga
    • 3. September --- Einnahme des westlich der Düna gelegenen Teils von Riga
  • 6. September bis 30. Oktober --- Stellungskämpfe nördlich der Düna
  • 31. Oktober bis 5. November --- Transport nach dem Westen
  • 5. November bis 31. Dezember --- Stellungskämpfe in der Champagne

1918[Bearbeiten]

  • 1. Januar bis 28. April --- Stellungskämpfe in der Champagne
  • 6. Mai bis 8. Juni --- Kämpfe an der Avre und bei Montdidier und Noyon
  • 9. Juni bis 7. August --- Kämpfe an der Avre und an der Matz
  • 8. bis 20. August --- Abwehrschlacht zwischen Somme und Avre
  • 28. August bis 3. September --- Schlacht am Nordkanal bei Nesle und Noyon
  • 4. bis 18. September --- Kämpfe vor der Siegfriedstellung
  • 8. September bis 8. Oktober --- Abwehrschlacht zwischen Cambrai und St. Quentin
  • 19. September bis 9. Oktober --- Kämpfe in der Siegfriedstellung
  • 10. Oktober bis 4. November --- Kämpfe vor und in der Hermannstellung
    • 17. bis 26. Oktober --- Kämpfe zwischen Oise und Serre
  • 5. bis 11. November --- Rückzugskämpfe vor der Antwerpen-Maas-Stellung
  • ab 12. November --- Räumung des besetzten Gebietes und Marsch in die Heimat

Literatur[Bearbeiten]

  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918, Teil VI: Infanterie, Band 2: Reserve- und Landwehr-Infanterie, Verlag Militaria, Wien 2012, ISBN 978-3-902526-52-6, S. 69–70
  • Ruhmeshalle unserer Alten Armee, Herausgegeben auf Grund amtlichen Materials des Reichsarchivs, Militär-Verlag, Berlin 1927, S. 83–84
  • Histories of Two Hundred and Fifty-One Divisions of the German Army Which Participated in the War (1914–1918), United States War Office as War Department Document No. 905, Office of the Adjutant, 1920, S. 33–35

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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