Reha-Centrum Urbachtal

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche
Reha-Centrum Urbachtal und Klinik Dr. W. Bartsch GmbH & Co. KG
Ort Neukirchen (Knüll)
Bundesland Hessen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 53′ 0″ N, 9° 22′ 38″ O50.8832129.377097Koordinaten: 50° 53′ 0″ N, 9° 22′ 38″ O
Mitarbeiter 100
Gründung 1959
Auflösung 2001
Website -
Vorlage:Infobox_Krankenhaus/Logo_fehlt
Vorlage:Infobox_Krankenhaus/Träger_fehlt
Vorlage:Infobox_Krankenhaus/Betten_fehlt
Vorlage:Infobox_Krankenhaus/Ärzte_fehlt

Das Reha-Centrum Urbachtal war ein Rehabilitationszentrum (ehemals Sanatorium im Urbachtal), welches Ende 2001 auf Grund von Insolvenz geschlossen wurde. Seitdem steht es leer und ist dem Verfall überlassen.

Zu Spitzenzeiten beherbergte es ca. 200 Patienten, die dort nach erfolgreicher Krebsbehandlung Erholung suchten. Das Gelände, auf dem sich die Gebäude der Klinik befinden, hat eine Gesamtgröße von ca. 50.000 m².[1]

Geschichte[Bearbeiten]

Bereits 1956 wurde im Land Nordrhein-Westfalen die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung ins Leben gerufen, welche sämtliche Krankenversicherungsträger zusammenschloss.

1957 begann W. Bartsch, Gründer des ehemaligen Reha-Centrums Urbachtal, in einem in Neukirchen bestehenden Restaurant und Hotel, dort untergebrachte Patienten zu betreuen. Damals betrug die Aufnahmekapazität ca. 15 Patientenplätze.

Um die Kapazitäten und die medizinischen Möglichkeiten zu verbessern und zu steigern, wurde anfangs das noch für 25 Patienten ausgelegte Kurheim im Urbachtal erbaut und 1959 eröffnet. Bereits ein Jahr nach der Eröffnung wurde das Heim auf erst 45 und dann 120 Betten erweitert und erlangte in der gesamten Bundesrepublik Deutschland einen hervorragenden Status.

Mit der Zeit erweiterte man den gesamten Gebäudekomplex um eine Sporthalle, zwei Schwimmbäder mit Saunen, einen groß angelegten Park mit eigenem See und eine Minigolfanlage. Außerdem wurde das Kurheim zu einer Klinik ausgebaut, die nun auch erweiterte Forschung in den Gebieten der Tumorerkrankung und Immunologie, sowie deren Diagnostik und Therapie ermöglichten.

Im Jahre 2001 meldete die Leitung des Rehabilitationszentrums Insolvenz an und es kam Anfang des Jahres 2002 zur Schließung der Klinik.[2]

Bis heute steht der Gebäudekomplex, der so verlassen wurde, wie man ihn am letzten Arbeitstag vorfand, leer und ist größtenteils dem Verfall und dem Vandalismus überlassen. Nach mehrmaligem Zwangsversteigern zahlt auch der heutige Besitzer des Gebäudes keine Steuern für das verwaiste Gebäude, und so häufen sich die Steuerrückzahlungen auf ca. 240.000 €.[3] Der Wert des Gebäudes wurde Mitte 2012 auf 2,5 Millionen Euro geschätzt.[4]

Im Oktober 2015 plante man, die Klinik herzurichten um dort rund 1.000 Flüchtlinge unterzubringen.[5] Das Land Hessen ließ Leichtbauhallen errichten,[6] problematisch waren jedoch eine fehlende Wasserleitung und die Grundsteuerschuld des niederländischen Eigentümers.[7] Die Einrichtung war ab Januar 2016 in Betrieb, jedoch nicht belegt.[8] Im April 2016 bestand keine Notwendigkeit mehr, die Gebäude herzurichten.[9] Die Zeltstadt wurde im Sommer 2016 abgebaut.[10]

Datenschutzmissstände[Bearbeiten]

Das ehemalige Reha-Centrum Urbachtal 2014

Wie im Juli 2014 durch anonyme Quellen bekannt wurde, befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch Personalunterlagen, Blutproben mit namentlichen Patientenaufklebern sowie Patientenakten und Röntgenbilder, Chemikalien und Medikamente in den Gebäuden der verlassenen Klinik.[11] Örtliche Medien berichteten darüber, nachdem einer Familie anonym mitgeteilt worden war, dass die Akte ihres verstorbenen Sohnes in einem der Zimmer liege.[12][13]

Angehörige berichteten mehrmals von Jugendlichen, die Partys in den ungesicherten Gebäuden feierten, da diese von ihnen als sogenannte „Lost Places“ bezeichnet werden.[14][15]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Reha-Centrum Urbachtal: Einstieg
  2. Insolvenz und Zwangsversteigerung
  3. Eigentümer der Ex-Klinik will keine Steuern zahlen
  4. Investorensuche für ehemaliges Reha-Centrum
  5. Neukirchen: Halle für 500 Flüchtlinge an ehemaliger Reha-Klinik. In: http://www.hna.de. 7. Oktober 2015 (hna.de [abgerufen am 8. November 2016]).
  6. Erstaufnahmeeinrichtung in Neukirchen: Platz für 500 Flüchtlinge. In: http://www.hna.de. 17. November 2015 (hna.de [abgerufen am 8. November 2016]).
  7. Wasser nur gegen klare Zusagen. In: http://www.hna.de. 20. November 2015 (hna.de [abgerufen am 8. November 2016]).
  8. Urbachtal: Noch immer keine Flüchtlinge - Situation um Reha-Klinik weiter ungeklärt. In: http://www.hna.de. 19. Februar 2016 (hna.de [abgerufen am 8. November 2016]).
  9. Ex-Klinik in Neukirchen wird doch keine Flüchtlingsunterkunft. In: http://www.hna.de. 29. April 2016 (hna.de [abgerufen am 8. November 2016]).
  10. Erstaufnahme: Zeltstadt in Neukirchen wird erst nach den Ferien abgebaut. In: http://www.hna.de. 11. August 2016 (hna.de [abgerufen am 8. November 2016]).
  11. Verschwundene Akten: Ortstermin in Reha-Klinik
  12. Patientenakten im Reha-Zentrum: Datenschutz bestätigt Missstände
  13. Oliver Eickhoff: Noch eine Geisterklinik In: Der Westen 30. Juli 2015
  14. Lost Places: Das alte Reha Zentrum (Urban Exploration)
  15. Taschenlampenfotos: Rehacentrum Urbachtal

Weblinks[Bearbeiten]

Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.