Rechte Euro-Rebellion

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Rechte Euro-Rebellion. Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e. V. ist ein von Andreas Kemper 2013 in der Edition Assemblage veröffentlichtes Sachbuch. Es entstand nach Gründung der eurokritischen AfD als erstes Buch über die neue Partei.[1]

Inhalt[Bearbeiten]

Das Buch beschreibt den Auf- und Abstieg rechtspopulistischer und rechtskonservativer/libertärer politischer Strömungen in Deutschland. Angeführt werden zunächst der Bund freier Bürger – Offensive für Deutschland und der Bürgerkonvent.

Eine nähere Betrachtung gilt der neu entstandenen eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD) um Bernd Lucke. Sie wird nicht zuletzt mit der Tea-Party-Bewegung der USA verglichen. Dabei führt Kemper aus, dass die AfD aus einem wirtschaftsliberalen und einem nationalliberalen Flügel bestehe.[2] Dem Vorstandsmitglied Konrad Adam wirft er „Demokratiefeindlichkeit“ vor. Im Einzelnen kritisiert er auch weitere Berater und Förderer der AfD wie Roland Vaubel und Beatrix von Storch.[2] Er befürchtet, dass sich die Protestpartei, wie er sie nennt, „extreme Wählergruppen“ anziehen könnte.[3]

Zudem beschreibt er den der AfD nahestehenden Verein Zivile Koalition als eine Art Netzwerk zwischen Personen mit konservativen Interessen wie Beatrix von Storch, Sven von Storch, Klaus Peter Krause, Vera Lengsfeld und Karl Feldmeyer.[4] Des Weiteren spricht er über die Nähe von Peter Sloterdijk zu einzelnen Positionen der Partei, zumal sein enger Mitarbeiter Marc Jongen Mitglied der AfD ist. Kemper führt aus: Die AfD „werde versuchen, den Parlamentarismus zu ändern“, indem sie mehr Elemente der direkten Demokratie verankern wolle. Zudem kritisiert er, dass einzelne Mitglieder der AfD auf längere Sicht das Antidiskriminierungsgesetz abschaffen wollten.[4] Wichtige wirtschaftspolitische Positionen sieht Kemper bei Friedrich August von Hayek entnommen.[5] Zu den sogenannten Marktradikalen, die die AfD auf allen Ebenen dominieren, zählt er Alexander Dilger, Jörn Kruse, Bernd Lucke, Joachim Starbatty und Roland Vaubel. Auch sieht Kemper bei der AfD Parallelen zu Thilo Sarrazins Thesen.[5]

Kemper erwähnt die frühere Unterstützung rechtsstehender Organisationen durch den Milliardär August von Finck junior und benennt einen „Rechtsruck in der CDU/CSU“ als Teilziel der AfD.[5]

„Die Absichten dieser AkteurInnen diskutiert Kemper ausführlich. Insbesondere ihre politischen Zielsetzungen werden ins Blickfeld gerückt, und es entsteht das Bild einer Partei, die so gar nichts mit einer liberalen oder gar fortschrittlichen Alternative zu den etablierten Parteien zu tun hat.“

Frank Behrmann: Scharf Links[6]

Vorgeschichte und Reaktionen[Bearbeiten]

Im Freitag (März/Mai 2013) schrieb Kemper mehrere Beiträge zur von ihm untersuchten Partei.[7][8][9][10][11] Kurz vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin seines Buches im August 2013 gab er u.a. dem Spiegel[2] und Telepolis Interviews zu seiner Publikation.[5][12] Presseorgane wie der Focus,[3] das Neue Deutschland[13], die Junge Freiheit[14] und die Zeit Online griffen in den folgenden Wochen einzelne Thesen Kempers auf.[15]

Die Publizistin Cora Stephan sprach Kemper am 22. Juli 2013 im Weblog Die Achse des Guten das Wissenschaftsverständnis ab und stufte ihn als Autor ein, „der sich mit Klassismus und Maskulismus bestens auskennt, aber zwischen liberal und konservativ nicht […] unterscheiden“ könne.[16]

Nach Veröffentlichung des Buches wurde Kemper u.a. von der Partei Die Linke und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) zu Autorenlesungen eingeladen.[17][18][19][20]

Ausgabe[Bearbeiten]

  • Andreas Kemper: Rechte Euro-Rebellion: Alternative für Deutschland und Zivile Koalition e. V. Edition Assemblage, Münster 2013, ISBN 978-3-942885-49-2.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Rechte Euro-Rebellion. Edition Assemblage, 7. Mai 2013.
  2. 2,0 2,1 2,2 Buchautor Andreas Kemper wirft Vertretern der Alternative für Deutschland Demokratiefeindlichkeit vor. In: Der Spiegel, 21. Juli 2013.
  3. 3,0 3,1 „AfD hat demokratiefeindliche und homophobe Tendenzen“, In: Focus, 21. Juli 2013.
  4. 4,0 4,1 Ursula Pidun: Vertritt die AfD demokratiefeindliche Positionen?. In: Spreezeitung, 21. Juni 2013.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Ursula Pidun: AfD – Kritisches Gedankengut zum Schaden unserer Demokratie. In: Spreezeitung, 21. Juni 2013.
  6. Frank Behrmann: „Rechte Euro-Rebellion“. Scharf Links, 27. August 2013.
  7. Andreas Kemper: AfD gegen "Multikulti-Umerziehung". In: der Freitag, 10. Mai 2013.
  8. Andreas Kemper: Zur Demokratiefeindlichkeit der AfD. In: der Freitag, 16. Mai 2013.
  9. Andreas Kemper: Gute Prognose für Alternative für Deutschland. In: der Freitag, 26. März 2013.
  10. Andreas Kemper: AfD: Familienunternehmer versus BDI. In: der Freitag, 20. März 2013.
  11. Andreas Kemper: Diskurspiraten: Alternative für Deutschland. In: der Freitag, 16. März 2013.
  12. Alternative für Deutschland: Eine Alternative zur Demokratie?. In: Telepolis, 9. Juni 2013.
  13. Fabian Lambeck: Lucke holt den Knüppel raus. In: Neues Deutschland, 27. August 2013.
  14. Soziologe wirft AfD Demokratiefeindlichkeit vor. In: Junge Freiheit, 22. Juli 2013.
  15. Roland Sieber: AfD: Statt Volksaufstand nur eine Demo. Zeit Online, 19. August 2013.
  16. Cora Stephan: Von Soziologen aus Münster, Experten und anderen Spinnern. Achse des Guten, 22. Juli 2013.
  17. Autorenlesung mit Andreas Kemper am 14. August 2013. Webseite der Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz, abgerufen am 2. September 2013.
  18. Buchlesung mit Andreas Kemper am 8. August 2013. Webseite der Partei Die Linke Kreisverband Alzey-Worms, abgerufen am 2. September 2013.
  19. "Rechte Euro-Rebellion": Vortrag und Diskussion mit Andreas Kemper am 13. August 2013]. Webseite des Bundeforums Toleranz fördern, Aachen, abgerufen am 2. September 2013.
  20. „Keine Alternative für Deutschland!“, DGB Köln Bonn, abgerufen am 2. September 2013

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