Rajmund Pajer
Rajmund Pajer (* 1930 in Triest) ist ein kanadischer Autor. Er ist Autor des Buches "Ich war I 69186 in Mauthausen", in dem er seine Erinnerungen an seine Gefangenschaft im KZ Mauthausen sowie in den Außenlagern Klagenfurt-Lendorf und St. Aegyd am Neuwalde sehr detailliert berichtet.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit und Jugend[Bearbeiten]
Rajmund Pajer wuchs in Triest auf. Seine Muttersprache ist Slowenisch, in der Schule lernte er auch Italienisch. Als Rajmund Pajer gerade einmal 14 Jahre alt war, machte er sich aufgrund des Nahrungsmangels gemeinsam mit seinem Freund Gustavo auf den Weg zu seinem Onkel nach Istrien, in der Hoffnung, Essen für sich und seine Familie organisieren zu können. Rajmund Pajer und sein Freund Gustavo wurden dabei aber von den Partisanen festgenommen und für den Krieg zwangsrekrutiert.
Leben in Gefangenschaft[Bearbeiten]
Nach einem strategischen Fehlschlag bei einem Angriff auf die von den Deutschen besetzte Stadt Ribnica am 20. April 1944 wurde Rajmund Pajer festgenommen und in ein Gefängnis nach Ljubljana überstellt. Von dort wurde er nach einer Zwischenstation in Begunje in einem Viehwaggon per Zug nach Mauthausen gebracht. Als 14-Jähriger musste er dort miterleben, wie man Menschen verstümmelte, auf grauenvollste Weise ermordete und die Leichen im Krematorium verbrannte. Im Oktober 1944 wurde Rajmund Pajer mit weiteren Gefangenen in das KZ-Außenlager in der heutigen Khevenhüller-Kaserne in Lendorf bei Klagenfurt überstellt. Die Alliierten bombardierten damals die Stadt mit Phosphorbomben und die KZ-Häftlinge wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt. Nach weiteren Stationen in St. Aegyd am Neuwalde und neuerlich Mauthausen wurde er dort im Mai 1945 von den Alliierten befreit.
Aktuelles Wirken[Bearbeiten]
Nach dem Krieg arbeitete er für längere Zeit in einer Fabrik in Serbien, dann emigrierte er nach Kanada, wo er beim Militär als Flugzeugmechaniker Arbeit fand. 2007 begann er seine Erinnerungen an seine Kriegserlebnisse und die KZ-Inhaftierung unter dem Titel "Letter to my Friend" aufzuschreiben.[1] 2007 und 2012 war er als letzter Überlebender bei einer Gedenkveranstaltung des KZ-Nebenlagers Klagenfurt-Lendorf anwesend.[2][3][4] 2010 erschien seine Biographie Ich war I 69186 in Mauthausen. Die Biografie wurde von Christian Rabl vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien in Zusammenarbeit mit Peter Gstettner, Professor im Ruhestand der Fakultät Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt, ins Deutsche übersetzt, lektoriert und kommentiert. [5][6] Pajer hielt in Österreich über seine Biografie Lesungen ab und führte Gespräche als Zeitzeuge, beispielsweise beim Robert Musil-Institut für Literaturforschung und in der Handelsakademie Klagenfurt.[7][8] 2012 war er bei der Feier anlässlich der Generalsanierung des Israelitischen Friedhofes Klagenfurt am Wörthersee zu Gast.[9]
Literatur[Bearbeiten]
- Ich war I 69186 in Mauthausen, Klagenfurt 2010, ISBN 978-3-902585-63-9
Weblinks[Bearbeiten]
- LunArtists - Zusammenfassung - Rajmund Pajer
- Mit 14 Jahren ins KZ
- Gedenkfeier im KZ-Außenlager St.Aegyd
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ http://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/klagenfurt/2347121/kz-den-besten-ueberlebenschancen.story
- ↑ Österreichisches Bundesheer – Aktuell- Darabos enthüllt KZ-Gedenktafel in der Klagenfurter Khevenhüller-Kaserne
- ↑ Ein Zeitzeuge in Lendorf
- ↑ Gedenkfeier Nebenlager Klagenfurt Lendorf
- ↑ http://www.univie.ac.at/zeitgeschichte/cms/uploads/rabl_bio.pdf
- ↑ https://campus.aau.at/org/visitenkarte?atoken=869060013
- ↑ Rajmund Pajer: Ich war I 69186 in Mauthausen
- ↑ Zeitzeugengespräch mit Rajmund Paje
- ↑ Israelitischer Friedhof restauriert (08.05.2012)
Personendaten | |
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NAME | Pajer, Rajmund |
KURZBESCHREIBUNG | kanadischer Autor und KZ-Überlebender |
GEBURTSDATUM | 1930 |
GEBURTSORT | Triest |