Rainer Daus

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Rainer Daus (* 14. Juni 1962 in Bad Berleburg; † 10. Januar 2022 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller und bildender Künstler (Kunstrichtung Informel)[1][2]

Profilbild Rainer Daus.jpg

Inhaltsverzeichnis

Leben[Bearbeiten]

Rainer Daus wuchs als Sohn eines Handwerkers und einer Verkäuferin in Berleburg (später: Bad Berleburg) auf. Nach dem Verlassen der Hauptschule wurde er zunächst Konditor, später Soldat. Anschließend arbeitete er in unterschiedlichen Berufen, bis er über den Zweiten Bildungsweg das Abitur nachholte und an der Universität Siegen Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft auf Lehramt Sek. I/II studierte. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst 2013 unterrichtete er an verschiedenen Gymnasien in Niedersachsen (Landkreis Göttingen) und NRW. Rainer Daus war Mitglied der CDU. Er lebte in Bad Berleburg und war unverheiratet.[3]

Literarisches Werk[Bearbeiten]

Nach kleineren Veröffentlichungen – vor allem Lyrik – in regionalen Tageszeitungen schuf Daus zwischen 2007 und 2009 in rascher Reihenfolge drei Romane und eine Erzählung[4]; im Zentrum dieser Prosa stand die literarische Figur Cornelius Kreutz, ein Aufsteiger aus einfachen Verhältnissen, der es vom „Bäcker mit Hauptschulabschluss“ bis zum Studienrat an einem Gymnasium geschafft hat, indes zunehmend an seinen persönlichen wie beruflichen Erwartungen scheitert, psychisch erkrankt und sich erschießt. Weitere Motivkomplexe sind ein Vater-Sohn-Konflikt, Sinnsuche und Sinnkrise des Mannes in einer postmodernen Leistungsgesellschaft sowie sexuelle Ausschweifung als Kompensation und Liebesersatz.[3] Aus der Gesamtschau wurde deutlich, dass die literarische Figur Cornelius Kreutz deutliche biografische Züge von Daus trug, die seinem Werdegang bis zu seinem tragischen Ableben entsprach.

Es folgten ein Band mit Kurzgeschichten (Siebzehn Tage; 2016), ein Band mit moderner Lyrik (Tränen, einfach so; 2016) sowie das Drama Der Männerabend, ein 1-Akter, der – wie eigentlich das Gesamtwerk des Autors – das Männerbild in heutiger Zeit thematisiert.[5] Die Diskussion um dieses Drama gipfelte schließlich in der Aufforderung, die Aufführung des Stückes verhindern oder verbieten zu lassen mit der Begründung, es sei sexistisch, stellenweise pornografisch und transportiere ein „rückwärtsgewandtes, diskriminierendes Frauenbild“.[6]

Seit 2017 publizierte Daus vor allem Kurzgeschichten und moderne Lyrik in Anthologien.[3] Mit der Kurzgeschichte Der Mann, der auf den Mond schoss' erreichte er bei einem deutschlandweiten Literaturwettbewerb einen vorderen Platz und wurde mit dieser Geschichte um den Banker Heiko Wüstenfeld in die Anthologie „Gefangensein. Drinnen & Draußen“ des Münchener muc-Verlages aufgenommen.[7]

Werke[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Vgl. dazu u. a.: Wittgensteiner Kunstgesellschaft: Rainer Daus, Maler und Schriftsteller. Abgerufen am 17. Januar 2019.
  2. TraueranzeigeWittgensteiner Wochenpost, Ausgabe 19. Januar 2022, S.9.
  3. 3,0 3,1 3,2 www.nrw-literatur-im-netz.de/datenbank/autoren/635-daus-rainer.html.
  4. Detaillierte bibliografische Angaben vgl. ebd. bzw. die entsprechenden Einträge auf den Seiten der Deutschen Nationalbibliothek.
  5. Vgl. Timo Karl: Was Männer wirklich denken, in: Siegener Zeitung vom 27. Mai 2016, S. 10; Heiner Lenze: Überspitzen und provozieren, in: Westfalenpost (Ausgabe Wittgenstein) vom 31. Mai 2016, S. 5.
  6. Vgl. Christine Burton: So ein Stück muss verboten werden, in: Siegener Zeitung vom 3. Juni 2016, S. 8. - Das Theaterstück ist bis heute noch nicht uraufgeführt worden.
  7. Hrsg.: Gisela Weinhändler Der Mann, der auf den Mond schoss in: Gefangensein. Drinnen & Draußen Kurzgeschichten. muc-Verlag, München 2018, ISBN 978-3-9815181-7-7 S. 233-237
  Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.