RENZ

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Die Chr. Renz GmbH (kurz: RENZ) ist ein deutsches Unternehmen und Hersteller von Stanz-, Binde- und Laminiersystemen für die Papier verarbeitende Industrie.

Chr. Renz GmbH
Logo
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1908
Sitz Heubach, Deutschland
Leitung * Georg Saint-Denis
  • Michael Schubert
  • Raphael Barth
Mitarbeiter 300 (2015)
Umsatz 33,05 Mio. €[1]
Branche Maschinenbau für die grafische Industrie
Website www.renz-germany.de

Am Stammsitz in Heubach sind knapp 200 Menschen beschäftigt. Über 10 % davon sind Auszubildende. Weltweit gehören zur RENZ-Gruppe etwa 370 Mitarbeiter. Ein Großteil der Produkte wird in Heubach gefertigt. So ist RENZ der einzige deutsche Hersteller von Drahtkammbindung auf dem Markt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Im Jahre 1908 gründete der Huf- und Wagenschmied Christian Renz in Stuttgart eine Hufschmiede- und Beschlagwerkstatt. Parallel zu seinem Geschäft tüftelte er an einem Ruderboot mit Sitzposition in Fahrtrichtung und baute einen der ersten Baukräne.

1945 trat sein Sohn Alfred in das Unternehmen ein, der eine Maschine für die Herstellung von Plastikbindungen entwickelte.

Im Jahre 1949 begann mit dem Bau der ersten „Randloch-Perforiermaschine“, der SUPER AR 14, eine neue Ära. RENZ entwickelte fortan Stanz- und Bindemaschinen für die Loseblattbindung. Nach der Trennung vom damaligen Auftraggeber übernahm RENZ die Patente und begann 1958, Maschinen in eigener Regie zu bauen und zu vermarkten. Das nun stetig wachsende Unternehmen benötigte 1966 neue Räumlichkeiten. Alfred Renz verlegte den Firmensitz nach Heubach.

Das Jahr 1968 markierte den Produktionsbeginn von RENZ-Büromaschinen. Die erste COMBI (eine kombinierte Stanz- und Bindemaschine) für die Plastikbindung kam auf den Markt. Der Sohn von Alfred Renz, Peter Renz, trat 1969 in das väterliche Unternehmen ein, das sich mittlerweile auf die Herstellung und den Vertrieb von Plastik- und Spiralbindungen sowie die dafür erforderlichen Maschinen spezialisiert hatte. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte die Firma zehn Mitarbeiter. Mitte der 1970er-Jahre konzentrierte sich Peter Renz zunehmend auf die damals aufkommende Drahtkammbindung.

1978 übernahm Peter Renz den väterlichen Betrieb und gründete die erste Tochterfirma in den USA. In den folgenden Jahren wurden die Firmengebäude in Heubach immer wieder erweitert. Durch die Übernahme des Kleinlaminiermaschinenherstellers PMF aus Konstanz wurde der Grundstein für die Laminiersparte gelegt. 1989 und 1992 folgten die Gründungen von Tochterfirmen in Kanada und Großbritannien. 1994 feierte RENZ sein 90jähriges Firmenjubiläum und die Gründung der nächsten Tochtergesellschaften in Tschechien und Frankreich.

Im Jahr 2000 begann die Zusammenarbeit mit der damaligen Manufactura Celuloide Podestá (heute RENZ Argentina) und der Produktion von RENZ RING WIRE in Argentinien. In den folgenden Jahren wurden weitere Niederlassungen in Brasilien, Australien und der Türkei gegründet. In der Türkei wird heute ebenfalls RENZ RING WIRE produziert. 2007 wurde eine Tochterfirma in Italien gegründet und der finnische Wettbewerber Wirefinn übernommen. Gleichzeitig wurde in Heubach die Maschinenbau-Abteilung erweitert.

2014 übernahm eine Gruppe privater Unternehmer, bestehend aus Georg Saint-Denis, Michael Schubert und Raphael Barth, die Geschäftsanteile und die Geschäftsführung des Unternehmens.[2]

Produkte[Bearbeiten]

Datei:Binding Machine 01.jpg
Bindemaschine von Renz

Zur Produktpalette von RENZ gehören Stanz-, Binde- und Laminiermaschinen, von kleinen Büro-Tischmaschinen bis zu automatischen Stanz- und Bindeanlagen. Schwerpunkt ist die Drahtkammbindung. Das Produktprogramm ist in die Segmente Office Line, Semi Professional Line und Professional Line gegliedert.

Initiative Standort Deutschland[Bearbeiten]

Seit 2009 ist RENZ Mitglied der Initiative Standort Deutschland. Diese Gemeinschaft trägt den Untertitel „Verantwortung für die Zukunft“. Mitglieder sind außer RENZ noch weitere fünf Unternehmen: HAN, IDEAL, MAUL, sigel und VELOFLEX. Alle sechs Unternehmen kommen aus der Bürobranche, sind mittelständisch geführt und in Familienbesitz. Sie bekennen sich zum Standort Deutschland, indem sie dort Arbeitsplätze sowie Ausbildungsplätze erhalten und schaffen, in Deutschland investieren und Steuern zahlen und deutsche Markenqualität produzieren.

Drahtkammbindung[Bearbeiten]

Die Drahtkammbindung ist eine populäre Bindetechnik für die Loseblattbindung und eignet sich sowohl für das Binden von Broschüren als auch von Kalendern. In entwickelten Ländern ist Drahtkamm das dominierende Bindeverfahren für Kalender. Das Produktionsvolumen von drahtkammgebundenen Kalendern betrug 2009 in Deutschland 130 Millionen Euro. Im Zeitraum von April 2009 bis März 2010 betrug die nationale Umsatzsteigerung in diesem Bereich 10,2%. Das Bindeverfahren mit Drahtkamm wird bei Wandkalendern, aber auch bei anderen Planungsinstrumenten wie beispielsweise Schreibtischquerkalendern immer wichtiger. Derzeit beträgt der Anteil der Bindetechnik Drahtkamm bei Kalendern in Deutschland etwa 70 %. Insbesondere das Segment an personalisierten Kalendern, die individuell übers Internet bestellt werden können, ist von großer Bedeutung. Deren Anteil macht einen sehr hohen Teil der deutschen Kalenderproduktion aus. Diese personalisierten Kalender sind durchweg mit Drahtkamm gebunden und es handelt sich hier um einen extrem stark wachsenden Markt, jährlich um etwa 40-50 %.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Umsatz 2008 im Elektronischen Bundesanzeiger
  2. Renz hat neue Gesellschafter. In: Wirtschaft Regional. 16. Mai 2014, abgerufen am 7. November 2015.
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48.7964529.925741Koordinaten: 48° 47′ 47,2″ N, 9° 55′ 32,7″ O