Rüstung für das Gioco del Ponte

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Druck des Gioco del Ponte im 18. Jahrhundert

Die Rüstung für das Gioco del Ponte ist eine Schutzausrüstung für das historische Kampfspiel "Gioco del Ponte", das bis heute mit veränderten Wettkampfregeln in Pisa zwischen den verschiedenen Stadtteilen ausgetragen wird.

Geschichte[Bearbeiten]

Helm für das Gioco del Ponte

Das "Gioco del Ponte" ist seit dem 14. Jahrhundert belegt. Das Kampfspiel findet zwischen den einzelnen Stadtteilen Pisas statt. Die Viertel sind nördlich des Arno Tramontana, dieses umfasst die Viertel Santa Maria, San Francesco, San Michele-Mattaccini (Porta a Lucca), Satiri (Portanuova-Cep) und Calcesana) sowie südlich des Arno Mezzogiorno, dieses Umfasst Sant’Antonio, San Martino, San Marco, Delfini (Marina di Pisa), Leoni (Porta Fiorentina) und Dragoni (Porta a Mare, San Piero)).

Bei diesem Spiel auf der Brücke (ital. Ponte) wurde früher ein großer Bereich mit Ketten abgetrennt in dem die Kämpfer mit Knüppeln bewaffnet und mit Helm und Rüstung, sowie einem Schild (Targone) ausgestattet gegeneinander antraten. Die genauen Regeln sind nicht mehr bekannt. Diese Spiele wurden mehrfach unterbrochen und auch verboten. Das letzte "Gioco del Ponte" nach den alten Regeln wurde am 03. Februar 1807 ausgetragen. Das Spiel geriet für 120 Jahre in Vergessenheit bis 1927 Studenten einen Parademarsch mit Köstümen auf dem Tag der Studienneuanfänger der Spiele gedachten. 1935 wurden die Spiele mit einem anderen Regelwerk neu Aufgeführt, wobei König Vittorio Emanuele III. anwesend war. Jedoch 1936 vielen sie wieder aus, da sich Italien im Krieg mit Äthiopien befand. Ab 1937 fand es wieder statt, wurde jedoch vom Zweiten Weltkrieg wieder unterbrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Spiele bis 1963 regelmäßig fortgesetzt. Eine neue Unterbrechung dauerte bis 1981 und wird seitem von den "Freunden der Gioco del Ponte" durchgeführt.

Der größte Unterschied ist, das statt der Kampfspiele mit Rüstung und Waffen, ein sportlicher Wettkamf zwischen zwei Mannschaften durchgeführt wird. Auf der Brücke ist ein spezieller Wagen auf Schienen angebracht bei der zwei Mannschaften versuchen ihn auf die jeweils gegenüberliegende Flussseite zu schieben.

Die Spiele sind heute ein großer Touristenmagnet der tausende von Menschen anzieht. Bei einem Köstümumzug werden is hete die historischen Trachten, Uniformen unf Waffen, sowie die Rüstungen um Nachbau der Öffentlichkeit gezeigt.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Rüstung besteht aus Helm, Brustpanzer, Unterkörperschutz und dem Schild (Targone). Sie ist ähnlich einer normalen Rüstung aufgebaut, die für die mittelaterlichen Turniere wie dem Kolbenturnier verwendet wurden. Je nach welchem Stadtviertel die Träger angeören, sind Brustpanzer, Helm und Schild in den Farben und den Wappen der Viertel bemalt. Die Bemalung erfolgte auf Gips, der auf das Metall oder das Leder aufgetragen und mit Farben gestaltet wurde (Temperamalerei), oder die Rüstung wurde mit Stoff im gesamten überzogen, aber auch eine Bemalung auf dem blanken Eisen war möglich.

Der Helm besteht aus Metallblech das zum Teil sehr grob in Kopfform gearbeitet und vernietet wurde. Das Visier war beweglich und mit starken Rundeisen zum Schutz der Augen ausgestattet[1].

Die "Targone" bestehen aus einer Holzbais, die meist mit Leder überzogen werden. Auf das Leder werden direkt farbliche Abschnitte augebracht werden, oder das Leder wird mit Gips überzogend und dann bemalt[2].

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • D. Medina Lasansky: The Renaissance Perfected: Architecture, Spectacle, and Tourism in Fascist Italy, Band 4 von Buildings, landscapes, and societies series. Penn State Press, 2004, ISBN 978-0-271-02366-3, S. 65 (engl.).
  • Kerstin Becker, Andreas Englisch: Toskana, ADAC-Reiseführer plus. 4. Auflage. ADAC Verlag DE, 2006, ISBN 978-3-89905-515-3, S. 98 (deut.).
  • Claudia Aigner: Toscana. DuMont Reiseverlag, 2002, ISBN 978-3-7701-5933-8, S. 31 (deut.).

Weblinks[Bearbeiten]

Info Sign.svg Dieser Artikel wurde gemäß CC-BY-SA mit der kompletten Versionsgeschichte aus dem ehemaligen Waffentechnik-Wiki importiert.