Rüstung des Sir John Smythe

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Rüstung von Sir John Smythe

Die Rüstung des Sir John Smythe (*1531-†1607) ist eine englische Rüstung, die in Augsburg und den Almain Armourers Royal Workshops in Greenwich unter Leitung von Jacob Halder gefertigt wurde.

Beschreibung[Bearbeiten]

Rüstung von John Smythe im Jacob Halder-Album im Victoria and Albert Museum, London

Die Rüstung das Sir John Smythe wurde um 1585 als eine leichte Kavallerierüstung mit Wechselteilen gefertigt. Sie besteht aus einer Sturmhaube mit einem aufschlächtigen Bart, einem Brust- und Rückenpanzer mit kurzen Tassetten für Reiter, angehängten, langen geschobenen Beinschienen, die bis über das Knie reichen, Panzerhandschuhen, einem Kettenpanzer, einem Schild, einer weiteren, offenen Sturmhaube, und einem Paar verzierter Radschlosspistolen die mit Elfenbein eingelegt sind. Auf der gesamten Rüstung sind mehr oder weniger breite Bänder angebracht, die der Dekoration dienen. Die in den Bändern angebrachten Dekoration sind linienförmige, miteinander verschlungene Streifen die allesamt mit feinen Gravuren versehen und anschließend vergoldet wurden. Auf beiden Wangenklappen ist ein rundes Abbild der Justicia angebracht, die von einem Lorbeerkranz umrandet sind. Die Dekorationen auf dem Helmkamm sind als geometrische Figuren und stilisierte Blätter ausgeführt.

Die Rüstung wurde unter anderem von Jacob Halder in dessen Werkstatt in Augsburg, als auch nach dessen Rückkehr in die Greenwich Workshops fertiggestellt[1].

John Smythe[Bearbeiten]

Sir John Smythe

Sir John Smythe (*1531-†1607) diente die längste Zeit seines Lebens als Soldat und Offizier. Er diente unter anderem als Kavallerieoffizier und war einer der Förderer um die Wiederverwendung des englischen Langbogens im regulären Militär zu erreichen. Seine Meinung zu diesem und anderen Themen schrieb er in seinem Buch "Certain Discourses Military" nieder[2]. Das Buch kritisierte auch das Verhalten des militärischen Oberkommandos, worauf sein Buch von der Regierung unterdrückt wurde[3]. Seine Einwände stellten sich gegen die ausschliesliche Verwendung von Musketen sowie die immer mehr werdende Verwendung immer leichterer Rüstungen. Als Sir Philip Sydney, ein englischer Soldat und Poet in einem Gefecht verletzt wurde, sagte Smythe dazu:

Zitat:"The Imitating of which...unsoldierlike and fond arming cost that noble and worthy gentleman Sir Philip Sidey his life, by not wearing his cuisses. For in the opinion of divers gentleman that saw him hurt with a musket shot, if he had that day worn his cuisses the bullet had not broken his Tightbone, by reason that the chief force of the bullet (bevore the blow) was in manner past."[4]

.

Sir Philip Sidney wurde am Tag der Schlacht von Zutphen von einer Musketenkugel in den Oberschenkel getroffen und verstarb am 17./27. Oktober 1586. Er wurde in der alten Saint Paul’s Cathedral in London beigesetzt. Smythe war sicher, das wenn Sidney eine schwere Rüstung getragen hätte, wäre die Verwundung nicht geschehen.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Charles John Ffoulkes,Inventory and survey of the armouries of the Tower of London, (Vol. 1,), Verzeichnis der Waffensammlung im Tower von London, Band 1, 1916, Seite 127-128, Bildtafel XV
  2. John Smythe, Certain Discourses Military, Verlag Associated University Presse, 1978, ISBN 978-0-918016-39-3
  3. Alan R. Williams, The Knight and the Blast Furnace: A History of the Metallurgy of Armour in the Middle Ages & the Early Modern Period, Band 12 von History of warfare, Verlag BRILL, 2003, Seite 874, ISBN 9789004124981
  4. Jan Adrianus van Dorsten, Dominic Baker-Smith, Arthur F. Kinney, Sir Philip Sidney: 1586 and the Creation of a Legend, Band 9 von Publications of the Sir Thomas Browne Institute Leiden: New series, Verlag Brill Archive, 1986, Seite 69, ISBN 978-90-04-07923-6

Literatur[Bearbeiten]

  • Rebecca Arkenberg, Bosiljka Raditsa, Rika Burnham: The Art of Renaissance Europe: A Resource for Educators. Metropolitan Museum of Art, 2000, ISBN 978-0-87099-953-6.
  • David Eltis: The Military Revolution in Sixteenth-Century Europe, Band 3 von International library of historical studies. I.B.Tauris, 1998, ISBN 978-1-86064-352-1, S. 14.
  • The Connoisseur: An Illustrated Magazine for Collectors, Band 188, Verlag Marston & Company, 1975
  • John Smythe, John Angus, Jean Vanes: The Ledger of John Smythe, 1538-1550: From the Transcript Made by John Angus,Band 19 von Historical Manuscripts Commission. Bristol Record Society, 1974 (engl.).

Weblinks[Bearbeiten]

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