Prisma (Handelsplattform)

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Prisma European Capacity Platform GmbH
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung März 2005
Sitz Leipzig, DeutschlandDeutschland Deutschland
Leitung Götz Lincke
Branche Energiewirtschaft
Website www.prisma-capacity.eu
Stand: Juni 2015 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2015

Die Prisma European Capacity Platform GmbH (ehemals trac-x Transport Capacity Exchange GmbH) ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Leipzig und betreibt eine Internetplattform für den Sekundärhandel mit Kapazitätsrechten für den Transport von Erdgas im europäischen Gasfernleitungs- und Gasverteilernetz.

Über die Plattform können sowohl Day-Ahead-Kapazitäten als auch Long-Term-Kapazitäten gehandelt werden. Im Day-Ahead-Bereich der Plattform ist der kurzfristige Handel mit grenzüberschreitenden festen Transportkapazitätsrechten für den jeweils folgenden Tag möglich, im Long-Term-Bereich sind langfristige Transportkapazitäten handelbar.

Das Unternehmen wurde im März 2005 durch die VNG – Verbundnetz Gas AG gegründet und bietet seine Dienstleistungen sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern wie Belgien, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien an.

Geschichte[Bearbeiten]

  • März 2005: Gründung der trac-x – Transport Capacity Exchange GmbH sowie Start des Long-Term-Kapazitätshandels
  • April 2008: Benennung der trac-x Transport Capacity Exchange GmbH durch die Bundesnetzagentur zur gemeinsamen elektronischen Plattform für den Handel mit Kapazitätsrechten in Deutschland
  • 14. Mai 2008: Start des Day-Ahead-Kapazitätshandels an den Grenzübergangspunkten (Bunde/Oude Statenzijl, Ellund) im Rahmen des von der Gas Regional Initiative North-West initiierten Pilotprojektes
  • 1. Oktober 2008: Ausweitung der im Day-Ahead-Bereich handelbaren Netzpunkte um den Grenzübergangspunkt Eynatten/Raeren sowie die Netzkopplungspunkte Bunder Tief, Reckrod und Lampertheim
  • 2. Februar 2009: weitere Ausweitung der im Day-Ahead-Bereich handelbaren Netzpunkte um die Grenzübergangspunkte Ellund, Emden NPT, Emden EPT, Bocholtz, Medelsheim, Oberkappel, Vreden und Wallbach sowie die Netzkopplungspunkte Steinitz, Steinbrinck, Drohne und Emsbüren
  • Januar/Februar 2010: weitere Ausweitung der im Day-Ahead-Bereich handelbaren Netzpunkte um die Grenzübergangspunkte Waidhaus und Bocholtz-Vetschau sowie um die Netzkopplungpunkte Broichweiden Süd und Verlautenheide I

Gesellschafter[Bearbeiten]

Zahlen und Fakten[Bearbeiten]

  • Nutzer: 64 autorisierte Energiehandelsunternehmen aus ganz Europa
  • Handelsvolumen (Gesamtleistung): umgerechnet rund 58.039,1 GWh/h/d in über 29.300 Handelsverfahren

Stand: 17. Februar 2010 [1]

Produkte[Bearbeiten]

Die trac-x Transport Capacity Exchange stellt eine Internet-Plattform für den Sekundärhandel mit Transportkapazitäten für Erdgas zur Verfügung. Der Sekundärhandel mit Kapazitäten soll dazu beitragen, vertragliche Kapazitätsengpässe in europäischen Netzen zu vermeiden, wodurch die Liberalisierung des Gasmarktes gefördert und der Wettbewerb verbessert werden soll. Darüber hinaus kommen Netzbetreiber durch den Handel mit Sekundärkapazitäten ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Einrichtung und dem Betrieb einer Internetplattform nach (§ 14 Gasnetzzugangsverordnung „Handel mit Kapazitätsrechten“).

Für den Handel von Transportkapazitäten werden bei trac-x vier Verfahren angeboten:

  • Auktion: Auf ein Angebot werden Gebote abgegeben. Das höchste Gebot erhält den Zuschlag.
  • Sofortkauf: Der erste Bieter auf ein Festpreisangebot erhält den Zuschlag für die angebotene Kapazität.
  • Chiffreverfahren: Auf eine anonyme Anzeige werden Gebote abgegeben, aus denen der Anbieter wählen kann.
  • Suchverfahren: Auf eine Kapazitätssuche werden Angebote abgegeben, aus denen der Suchende wählen kann.

Day-Ahead-Kapazitätshandel[Bearbeiten]

Seit Mai 2008 ist auf der Internetplattform trac-x der kurzfristige Handel mit grenzübergreifenden sowie innerdeutschen festen Transportkapazitätsrechten für den folgenden Tag möglich. Der Day-Ahead-Kapazitätshandel über trac-x ist Teil eines von der Gas Regional Initiative North-West (GRI) initiierten Pilotprojektes. Das Projekt wurde von der European Federation of Energy Traders (EFET) mit dem Ziel angeregt, die Kapazitätssituation an den Grenzübergangspunkten zu verbessern. Außerdem soll dazu beitragen, die europäischen Gasmärkte einheitlicher, transparenter und wettbewerbsfähiger zu gestalten. Der Start des Day-Ahead-Kapazitätshandels erfolgte zunächst am deutsch-niederländischen Grenzübergangspunkt Bunde/Oude Statenzijl. Darüber hinaus hat trac-x in Zusammenarbeit mit europäischen Netzbetreibern den Day-Ahead-Bereich um weitere Netzpunkte, sowohl grenzübergreifend als auch innerdeutsch, erweitert. So sind Day-Ahead-Kapazitäten auch an den Grenzübergangspunkten Eynatten/Raeren, Ellund, Emden EPT, Emden NPT, Bochholtz, Medelsheim, Oberkappel, Vreden und Wallbach sowie an den innerdeutschen Netzkopplungspunkten Reckrod, Bunder Tief, Lampertheim, Drohne, Emsbüren, Steinbrinck und Steinitz handelbar. Im Day Ahead-Bereich können Transportkapazitäten über das Auktions- und das Sofortkaufverfahren gehandelt werden. Voraussetzung für den Handel mit Day Ahead-Kapazitäten ist die Registrierung im Day Ahead-Bereich.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. trac-x Transport Capacity Exchange GmbH: trac-x Trading Results January 2010. (PDF) 17. Februar 2010, abgerufen am 17. Februar 2010.

Siehe auch[Bearbeiten]

  • store-x (Storage Capacity Exchange)

Weblinks[Bearbeiten]

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