Pilotentest
Unter Pilotentest wird im Allgemeinen eine Überprüfung von angehenden oder fertig ausgebildeten Berufspiloten verstanden. Der in Deutschland bekannteste Pilotentest wird unter der Bezeichnung DLR-Test vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Hamburg (Fuhlsbüttel) durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
Unterscheidung[Bearbeiten]
Bei einem Pilotentest wird zwischen Eignungs- und Einstellungstest unterschieden.
Eignungstest[Bearbeiten]
In diesem Test sollen gewisse Fähigkeiten, die für den Beruf des Luftfahrzeugführers Voraussetzung sind (z.B. räumliches Vorstellungsvermögen, Mehrfachbelastbarkeit, etc.), festgestellt werden. Dies dient der Sicherheit, es soll aber auch erreicht werden, dass die hohen Kosten der Ausbildung auch später zur Ausübung des Berufes führen. Dazu kann auch eine Überprüfung der notwendigen medizinischen Tauglichkeit gehören. Ein Beispiel für einen Eignungstest ist die BU des DLR-Tests.
Einstellungstest[Bearbeiten]
Einstellungstests sind betriebliche Auswahlverfahren oder auch Personalauswahlverfahren, die von den meisten Fluggesellschaften durchgeführt werden. Z.B. das Assessment-Center ist ein beliebter Ort, an dem mehrere Beobachter und Beobachterinnen einen bzw. mehrere Kandidaten und Kandidatinnen anhand von Verhaltensausprägungen beobachten, beschreiben, beurteilen und einschätzen, um auf der Basis eines zugrunde liegenden Anforderungsprofils deren Eignung für die Einstellung in die jeweilige Gesellschaft zu bewerten. Zusätzlich findet für Lizenzinhaber in der Regel ein Simulator-Screening statt. Ein Beispiel für einen Einstellungstest ist die FQ des DLR-Tests.
Bekannte Pilotentests[Bearbeiten]
- „DLR-Test“ vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Abteilung Luft- und Raumfahrtpsychologie (für Lufthansa, Lufthansa CityLine, Lufthansa Cargo, Austrian Airlines, Eurowings, TUIfly, Schweizer Luftwaffe, Kuwait Airways, Royal Jordanian, Oman Air, Saudi Aramco, DHL Bahrain, ADAC Luftrettung GmbH, European Space Agency (für Astronauten)), Deutsche Flugsicherung GmbH
- GAPF-Test von der Gesellschaft für Angewandte Psychologische Forschung, Würzburg (InterCockpit)
- Tyrolean-Test von Morawetz (Austrian Arrows)
- BW-Test vom Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe (Bundeswehr, Bundesgrenzschutz, Polizei)
- Test bei Interpersonal Hamburg (Einstellungstest für Air Berlin)
Schwierigkeitsgrad[Bearbeiten]
Pilotentests gelten als die schwierigsten Einstellungstests in Deutschland, den nur ein geringer Anteil der Teilnehmer besteht. Bei einem der populärsten Einstellungsstests für Piloten dem DLR-Test (Einstellungsverfahren unter anderem für Lufthansa, Deutsche Flugsicherung, ADAC und weitere) gelten aktuell folgende ungefähren Bestehensquoten für das Einstellungsverfahren des Lufthansa-Konzerns: Circa 20 bis 25% der Bewerber um eine Ausbildung an der Lufthansa Flugschule LFT in Bremen bestehen das Vorauswahlverfahren BU (Berufsgrunduntersuchung) und davon(!) noch einmal 20 bis 25% das Hauptauswahlverfahren FQ (Firmenqualifikation), so dass von allen Bewerbern um eine Pilotenausbildung bei der Lufthansa nur ca. 4,5 bis 5,5% der DLR-Test-Teilnehmer den Pilotentest bestehen. (Quelle: Personalstelle der Lufthansa, ATTC, diverse Veröffentlichungen des DLR)
Vorbereitung[Bearbeiten]
Die Wirksamkeit der angebotenen Leistungen wird insbesondere vom DLR (Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt) kritisch gesehen, es werden daher bei den diversen Einstellungs-Tests regelmäßig Maßnahmen ergriffen, um den Faktor Vorbereitung zu verkleinern. Dies geschieht u.a. durch die Einstreuung von unbekannten bzw. neuen Testverfahren zu den etablierten und dank Internetkommunikation weithin bekannten Testbatterien. Die Vorbereitung auf die Einstellungstests bei den Luftverkehrsberufen hat sich zumindest im europäischen Raum mittlerweile fest etabliert. Da bei den meisten Einstellungs-Verfahren eine Kombination aus kapazitiven und psychomotorischen Elementen zur Anwendung kommt, gilt es als unbestritten, dass diese Bereiche mit gezieltem Training gut präpariert werden können. Bei den so genannten Assessment-Inhalten (psychologische Überprüfung von Teamorientierung, Entscheidungsfindung, Stresstoleranz etc.) gehört ein entsprechendes Training mittlerweile ebenfalls zum Standard, da es sich dabei um ein reaktives Verfahren handelt, welches man ebenfalls gut trainieren und vorbereiten kann. Aus diesem Grund geben selbst offizielle Stellen wie z.B. die Arbeitsagentur Einstellungstraining für Piloten bei den Vorbereitungsfirmen in Auftrag, um die Bestehenswahrscheinlichkeit der arbeitssuchenden Piloten bei den Einstellungstests zu erhöhen. (Quelle: Arbeitsagentur Frankfurt Fachvermittlungsdienst Luftverkehrsberufe, ATTC)
Andere Bedeutung[Bearbeiten]
Als "Pilotentest" bezeichnen Minderjährige eine unter Kindern und Jugendlichen verbreitete, gefährliche Mutprobe, welche den "Piloten" in einen Ohmachtszustand versetzt.
Weblinks[Bearbeiten]
- Voraussetzungen für die Erteilung einer Luftfahrer-Erlaubnis
- Offizielle Seite des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
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- Website/XY-Wiki: Artikelname
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